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LˈIRA DEL BACCANO – SI NON SEDES IS…LIVE MMVII LˈIRA DEL BACCANO – SI NON SEDES IS…LIVE MMVII
Die Italiener LˈIRA DEL BACCANO veröffentlichen ihre Live-Aufnahme „Si Non Sedes Is…Live MMVII“ aus 2007 erstmals physisch. Was zunächst verwundert, macht durchaus Sinn: Mit... LˈIRA DEL BACCANO – SI NON SEDES IS…LIVE MMVII

Die Italiener LˈIRA DEL BACCANO veröffentlichen ihre Live-Aufnahme „Si Non Sedes Is…Live MMVII“ aus 2007 erstmals physisch. Was zunächst verwundert, macht durchaus Sinn: Mit ihrem Doomdelic Instrumental Space Rock waren sie damals ihrer Zeit weit voraus. Ein paar Jahre später treffen sie genau den Nerv der Zeit. So ist „Si Non Sedes Is…Live MMVII“ ist ein Werk zwischen experimentellen Klanggebilden und rockigen Rhythmen. Absolut hörenswert und hochinteressant.   

Im Jahre 2007 nahmen LˈIRA DEL BACCANO unter ihrem damaligen Namen LOOSIN´o´FREQUENCIES das Album „Si Non Sedes Is…Live MMVII“ live auf einer Bühne auf. Mittlerweile ist einige Zeit ins Land gezogen und LˈIRA DEL BACCANO haben mit den Alben „Terra 42“ (2014) und „Paradox Hourglass“ (2017) ein ordentliche Duftmarke in der Szene gesetzt. Nachdem „Si Non Sedes Is…Live MMVII“ elf Jahre im Underground digital herumschwirrte und erste gute Kritiken bekam, wurde die Live-Aufnahme nun endlich in die physische Welt von CD und Vinyl erhoben.

Was LˈIRA DEL BACCANO auf verewigt haben „Si Non Sedes Is…Live MMVII“, beschreiben sie selber als Doomdelic Instrumental Space Rock und waren ihrer Zeit damals um gut eine Dekade voraus. Daher macht ein Release elf Jahre später durchaus Sinn. Die Instrumental-Songs sind im heutigen Kontext mit allgegenwärtigen, progressiven Post-Irgendwas Songs genau im richtigen Platz. Die Songs, die allesamt über 7 Minuten lang sind, leben von drei Elementen: Erstens, Synthesizer Soundwelten, die den Hörer in ferne Galaxien katapultieren („Doomdance“). Zweitens, Rock/Metal, der mal flott daher kommt, dann sehr doom-lastig und ein bisschen sludge-beeinflusst ist. An manchen Stellen fühl man sich an Black Sabbath erinnert, was sicherlich nicht die schlechteste Referenz ist („Sussurri Di Nascita Celeste / Grateful To Jerry“, „875“). Drittens, haben LˈIRA DEL BACCANO ein unglaublich gutes Gespür dafür, progressiv, experimentell, rhythmisch und rockig gleichzeitig zu sein. So bleiben die Songs interessant und wirken wie aus einem Guss. Besonders bei einem 18-Minuten-Werk, wie „Tempus Inane Flago Requiem Spatiumque Furori“ ist es durchaus eine Mammutaufgabe, den Hörer bei der Stange zu halten, was ausgezeichnet klappt.

LˈIRA DEL BACCANO

LˈIRA DEL BACCANO

Insgesamt hat „Si Non Sedes Is…Live MMVII“ auch elf Jahre nach der Aufnahme noch seine absolute Berechtigung auf physische Veröffentlichung. Die Songs sind heutzutage erst zeitgemäß und finden sicherlich eher offene Ohren, als damals 2007. Die Live-Aufnahme gibt dem ganzen noch den zusätzlichen Charme, da dadurch der Sound nicht so steril klingt. Das Publikum ist zwar nur bedingt wahrnehmbar, es ist aber durchaus anzunehmen, dass es von den Songs genauso in den Bann gezogen wurde, wie der Hörer selber nach dem ersten Durchlauf der Scheibe. Wer also nach einer interessanten Fusion aus progressiv, rhythmisch rockig und experimentell spacig oder schlichtweg Inspiration ist, ist hier genau richtig.

Anspieltipps: 875, Tempus Inane Flago Requiem Spatiumque Furori

Tracks

  1. Doomdance 9:21
  2. Sussurri Di Nascita Celeste / Grateful To Jerry 8:29
  3. 875 10:51
  4. Don Bastiano 7:42
  5. Tempus Inane Flago Requiem Spatiumque Furori 18:32

Line up (2005-2011):

Alessandro „Drughito“ Santori – Guitars, Sound Eng.; Structures, Themes, Production

Roberto „Malerba” – All FX Guitars. Leads, Noises; Synths

Alessandro „Fred” Salvi – Drums

Massimo „Miss“ Siravo – Bass, Synths

Review: Michael Glaeser

Einbettungscode Youtube von „Tempus Inane Flago Requiem Spatiumque Furori“:

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