SHORELINE – TO FIGURE OUT

SHORELINE veröffentlichen mit TO FIGURE OUT ihr drittes Album – eine stringente Emo/Hardcore-Platte. Sie zeichnet sich vor allem durch experimentelle, schnelle Disco-Tracks mit Einflüssen aus der zeitgenössischen Popmusik aus.

Mit ihren bisherigen Platten YOU USED TO BE A SAFE PLACE (EP, Uncle M Music 2018), EAT MY SOUL (LP, 2019, Uncle M Music) und GROWTH (LP, 2022, END HITS RECORDS) hatte die Band bereits im Zarten Alter von Mitte zwanzig im Grunde ein Gesamtwerk veröffentlicht. Dennoch fühlt sich ihre neue Scheibe TO FIGURE OUT wie ein komplett neues Kapitel an: Nach einem Mitgliederwechsel ist es das erste Album, das die Band in ihrer neuen Combo gemeinsam geschrieben hat.
Gemixt und co-produziert von Chris Teti (zuletzt auch Fiddlehead, Anxious) und gemastered von Kris Crummett (Knuckle Puck, Real Friends) bewegen sich Shoreline im einzigartigen Spannungsfeld zwischen der neuen US-amerikanischen Emo-/Hardcore Wave und Einflüssen aus der europäischen Popmusik.

Seit 2016 touren SHORELINE nonstop als Support für eine Reihe von Szene-Ikonen wie BASEMENT, SILVERSTEIN, BOSTON MANOR, KNOCKED LOOSE, SPANISH LOVE SONGS und vielen mehr und haben erst jüngst beim US-Label PURE NOISE RECORDS unterschrieben.

Sänger Hansol Seung kommentiert die Platte wie folgt: „Es gibt dieses Klischee, das besagt, dass die dritte Platte die schwierigste für eine Band ist, das habe ich schon hundertmal in Interviews oder Magazinen gelesen. Ich bin da anderer Meinung. Das fühlt sich an wie unsere erste Platte, alles ist neu, aufregend und frisch. TO FIGURE OUT ist eine Sammlung von Songs, die alle eine gemeinsame Erkenntnis haben: alles ist ein Prozess. Ich finde es toll, dass die Themen auf dem Album so vielfältig sind – es gibt Songs über meinen Weg meine koreanischen Wurzeln besser zu verstehen, eine Menge politischer Wut und Kommentare zur Klimakrise und einfach nur Liebeslieder.“
So zeigen die Singleauskopplungen einen guten Querschnitt durch die Themen des Albums: Die Band kündigte das Album mit ihrer Single SEOUL an, einer dynamischen, schweren Rockhymne, in der Sänger Hansol Seung über seine Erfahrungen als Asiate in Europa weiter reflektiert und aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet als noch bei dem Vorgängeralbum.
Wo der Song KONICHIWA vom zweiten Album GROWTH noch einer aggressiven und wütenden Antwort auf Rassismus glich, zeigt SEOUL viel mehr den persönlichen Prozess mit eigenen, internalisierten Vorurteilen aufzuräumen und aus den Stereotypen hinauszuwachsen, die Asiat*innen in westlichen Ländern gegeben werden. “Mein Gefühl bezüglich meiner Herkunft und meinem Aussehen hat sich in den letzten 3 Jahren total stark verändert. Lange Zeit habe ich mir gewünscht, dass ich einfach wie meine ganzen Freund*innen aussehe und eben nicht immer der EINE Asiate bin. Nachdem ich im Verlauf der letzten Jahre immer mehr Asiat*innen in meinem Umfeld und ihre Geschichte kennengelernt habe, bin ich wesentlich entspannter, aber vor allem selbstbewusster geworden.”
Der Song zitiert den Albumtitel entsprechend: “can you figure out how to get rid of the wish to be someone else?” .

DARIUS ist ein schneller, wuchtiger Hardcore-Track und der bisher härteste SHORELINE Song. Der Song ist eine Reflexion darüber, was es bedeutet, eine „professionelle“ Band zu sein und wie sich die Beziehung zwischen Künstlern und ihrer Kunst im Laufe der Zeit verändert. „Als wir die Band gegründet haben, ging es uns nur darum, so viel wie möglich live zu spielen. Die Musik zu machen, einfach um Musik zu machen. Es war sehr komisch zu sehen und zu erleben, wie die Musikindustrie funktioniert und wie Leute einen auf Basis von Zahlen und etwaigen Erfolgen behandeln. Jetzt, wo wir das schon ein paar Jahre lang machen, merke ich, wie ich anfange, genauso zu denken. Wenn eine Show nicht direkt ausverkauft ist oder irgendwelche Zahlen und Verkäufe nicht so hoch sind wie die Erwartungen, dann bin ich direkt etwas geknickt. DARIUS erinnert mich daran, die Erfahrungen, die wir mit der Band machen dürfen, zu schätzen und auch stolz darauf zu blicken, was wir schon alles machen durften. Der Song ist nach einem guten Freund benannt, mit dem wir in unseren frühen 20ern so viele „schlechte“ DIY-Europa-Shows gespielt haben, und rückblickend war es die beste Zeit. “

“With the sound of an empty hall your words become bigger. If it was just you and I – you’d still play, you’d still stay”

Das Albumartwork enthält ein Gedicht, das den Titel wunderschön erweitert:

YOU CAN BE DESPERATE AND HOPEFUL AT THE SAME TIME
YOU DON’T NEED TO HAVE AN IMMEDIATE SOLUTION
YOU HAVE TO FIGURE IT OUT
YOU WILL FIGURE IT OUT