

Metal-Review: THERION – Leviathan
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 23. Januar 2021 Lydia Dr. Polwin-Plass

THERION haben sich schon immer selbst herausgefordert, wenn es darum ging, neue Wege zu gehen und dennoch ihren musikalischen Wurzeln treu zu bleiben. Auf ihrem 17. Album haben Mastermind Christofer Johnsson und Bandkollege Thomas Vikström etwas erschaffen, was bisher für beide völlig undenkbar gewesen wäre. Es erschien am 22.1. via Nuclear Blast.
„Wir haben jetzt das Einzige in Angriff genommen, was wir von allen Möglichkeiten noch nicht ausprobiert haben und beschlossen, den Fans das zu geben, nach dem sie schon so lange fragten. ‚Leviathan‘ ist das erste Album, das wir ganz bewusst mit „THERION Hits“ vollgepackt haben,“ so Christopher gegenüber Nuclear Blast.
„Leviathan“ wurde benannt nach dem riesigen See-Ungeheuer aus der Jüdisch-Christlichen Mythologie, die in babylonischen Überlieferungen wurzelt. THERION haben damit ein starkes und gleichzeitig vertrautes Album erschaffen. Erstmals können sich die Fans der Schweden zurücklehnen und das Beste ihrer Band genießen ohne sich an zu viel Neues gewöhnen zu müssen.
Das erste Lied des Albums startet mit einer eingängigen und leichten Melodie: „The Leaf Of The Oak Of Far“ enthält weiblichen und männlichen antiphonischen Gesang und einen Chor, der an THERIONs “Theli” Album erinnert, das 1996 zum Durchbruch der Band führte. In „Tuonela“ unterstreicht Christofer mit Hilfe von NIGHTWISHs “Metal-Stimme” Marko Hietala den finnischen Vibe. Der Titeltrack „Leviathan“, wartet ganz nach klassischer THERION-Art mit weiblichem Operngesang und einem monumentalen Chor auf. Christofer Johnssons Leidenschaft für klassischen Gesang, Chöre, Orchester, die Musik Wagners sowie seine Neigung zu epischen Melodien in Kombination mit Rock und Metal kommt auch in der Ballade „Die Wellen Der Zeit“ ganz klar zur Geltung.
„Als wir anfingen, Metal und Oper zu kombinieren, war das etwas Neues und Originelles. Heute ist Symphonic Metal schon ein festes Genre.“
Schon in den death-metallischen Anfangszeiten war der Hauch von etwas “Anderem” unter der rauen Oberfläche der Musik zu erkennen. Heute ist der Einsatz von weiblichen Stimmen ein weiteres essenzielles, über die Zeit ausgereiftes Element in der Musik von THERION. Mit „Theli“ hatten sich die Schweden den festen Ruf aufgebaut, die Grenzen des 90er Metals zu sprengen, in Gesellschaft von Bands wie TIAMAT, THE GATHERING und MOONSPELL, die damals oft als Gothic Metal bezeichnet wurden.
Auf dem Weg ihrer Weiterentwicklung erweiterten THERION nicht nur die Grenzen ihrer Szene, sondern dienten auch vielen anderen als Inspiration. Während Kritiker oftmals verwirrt waren und Fans manchmal vor eine Herausforderung gestellt wurden, waren THERION ihrer Zeit meist einen Schritt voraus, was dazu führte, dass ihre Musik oft erst im Nachhinein wirklich wertgeschätzt wurde. Das ist diesmal anders.
Tracklist:
1. The Leaf on the Oak of Far 3:38
2. Tuonela 4:37
3. Leviathan 4:01
4. Die Wellen der Zeit 3:46
5. A?i Dah?ka 3:06
6. Eye of Algol 4:03
7. Nocturnal Light 5:37
8. Great Marquis of Hell 2:36
9. Psalm of Retribution 5:03
10. El Primer Sol 3:37
11. Ten Courts of Diyu 5:29
Line up:
Christofer Johnsson (guitars)
Christian Vidal (guitars)
Nalle Phalsson (bass)
Thomas Vikström (Vocals)
Johan Koleberg (Drums)
Lydia Dr. Polwin-Plass
Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de