„Starmouner“ ist das zweite Werk ihrer Album-Trilogie, mit dem GHOST BATH atmosphärisch neue Wege beschreiten. In den geschichtenähnlichen Songs werden Freude, Kosmos und Paradies zum Leitmotiv verwoben mit Hoffnungslosigkeit verbreitenden Abgründen. Melodiöser Heavy Metal wird gefühlvoll mit dramatischem Black Metal verwoben. GHOST BATH kreierten mit „Starmourner“ ein ungewöhnliches Meisterwerk von bemerkenswerter musikalischer Stärke.
GHOST BATH verkörpern atmosphärischen Black Metal und thematisieren in ihren Songs die menschlichen Gefühle. Nach der hochgelobten ersten Scheibe der Trilogie „Moonlover“, das noch erdig von Trauer, Depressionen und Fegefeuer handelte, führt Mastermind Nameless GHOST BATH auf dem zweiten Trilogie-Teil „Starmourner“ teils in die entgegengesetzte Richtung. Auf „Starmourner“ stehen neben abgründigen Tiefen nun Freude, der Kosmos und das Paradies im Mittelpunkt. Die Songs laden zu einer Reise durch diese Gefühlswelt in Form verschiedenster Geschichten oder Parabeln ein.
„Die Geschichten oder Parabeln greifen zurück auf die jüdische Engelslehre und die Hierarchie der Engel, wie man sie in der Bibel oder ähnlichen religiösen Texten finden kann“, erklärt Nameless. “Und obwohl das Album ein verhältnismäßig fröhliches und hoffnungsvolles Gefühl transportiert, steckt doch viel Hoffnungslosigkeit und Angst darin, wie in jeder GHOST BATH Platte.”
Der Opener „Astral“ ist eine Art langsame freundlich klingende Klavier-Overture, das am Ende mit ächzenden Lauten zu „Sepharic“ überführt. Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass „Starmourner“ eine andere Richtung einschlägt als die vorhergehenden Releases von GHOST BATH. Der Song startet mit einem melodischen Gitarrenriff und zeigt, welche Bedeutung die Gitarrenarbeit an sich für dieses Album haben wird. Die Vocals gleichen emotionalen Schreien und werden fast wie eine Art weiteres Instrument eingesetzt. Die wahren Geschichten erzählen auf diesem Album die Gitarren.
Bei „Ambrosial“ kracht es am Anfang mächtig. Der Hörer wird von einer Welle Vollgas-Black Metal regelrecht in den Hölleschlund aufgesogen, um im Verlauf des Songs mit einem rockigen Riff wieder ausgespuckt und einem musikalischen Happy End entgegengeführt zu werden. Das anfangs rockige „Etheral“ mit einem sehr emotionalen Gitarrenspiel zieht den Hörer in einen fast euphorischen Zustand. Wobei der eingestreute Black Metal-Part den Metalhead aus dieser Gefühlswelt kurz heraus reißt, durchwirbelt und wieder in einen glückseligen Ausklang entlässt. „Celestial“ kommt einer klassischen Heavy Metal Nummer nahe, die in einem seltsam hoffnungslos klingenden Klavier-Part endet.
Unglaublich gefühlvolle, perfekt gespielte Akustikgitarren verzieren anschließend „Angelic“. Dieser Song sollte auch machen Rock-Fan verzücken. Diese Verzückung wird durch „Luminescence“ kurzer Hand weggeblasen, das gekonnt Black Metal Abgründe mit transzendentaler Freude in einer deutlich emotionalen Weise verbindet.
„Thrones“ ist der schwärzeste Song auf „Starmourner“ wobei auch hier die tiefschwarzen Abgründe mit einem freundlichen und Metalherz-erwärmenden Kracher-Riff aufgehellt werden. „Elysian“ erhebt den Metalhead dann in mystische, fast triumphale Sphären im Rahmen des durch die vorhergehenden Songs aufgebauten, eigenständigen Sounds.
Das folgende „Cherubim“ ist der eingängigste Song des Albums, der jedem Heavy Metal Fan ins Blut und in den Nacken gehen sollte. „Principalities“ übernimmt diese Stimmung und überführt diese in geballte, emotionale Kraft und metallische Glückseligkeit. Das finale „Ode“ startet wie der Opener „Astral“ mit einfachen Klavierklängen, um mit einem kleinen Streichorchester „Starmourner“ ausklingen zu lassen.
Insgesamt fahren Ghost Bath mit „Starmourner“ ein sehr außergewöhnliches und sehr starkes, fast sensationelles Album auf. Nicht nur, dass GHOST BATH extrem versierte Musiker sind, auch das Songwriting von Nameless ist großartig. Zusätzlich ist das gesamte Konzept sehr gekonnt durch den punktuell angepassten Sound sehr passend unterstützt. Es wird jedem Metalhead wärmstens empfohlen die 72 Minuten pure Metal-Genialität zu genießen und sich hierin fallen zu lassen – inklusiver aller emotionaler Höhen und Tiefen.
Interessant wird sein, wie GHOST BATH ihr Machwerk 2017 live präsentieren werden.
„Wir brainstormen und arbeiten aktuell viel an neuen Ideen“, erzählt Nameless. „Wir möchten den Liveshows einen neuen Touch verpassen mit diesem Albumzyklus. Wir lieben es, live zu performen und wollen es im kommenden Jahr so oft wie nur möglich tun.“
Es besteht also Grund zur Vorfreude.
Anspieltipps: Seraphic, Angelic, Thrones
Review: Michael Glaeser
Hörprobe auf Youtube :
Tracks
- Astral 3:20
- Seraphic 5:50
- Ambrosial 8:30
- Ethereal 6:54
- Celestial 8:14
- Angelic 5:23
- Luminescence 6:08
- Thrones 6:20
- Elysian 5:22
- Cherubim 4:26
- Principalities 6:14
- Ode 4:28
Line up:
Nameless – Vocals / Guitar/ Piano
Weitere Releases findet Ihr unter dem Menüpunkt “Releases” auf Metalogy.de, dem etwas anderen Metal Magazin.
Wir würden uns sehr freuen, wenn du unsere Artikel, Termine und Beiträge in den sozialen Netzwerken teilen und die neue Metalogy.de Facebook Seite unter https://www.facebook.com/metalogy.de liken und deine Freunde dazu einladen würdest
Denn Heavy Metal ist nicht nur eine Musikrichtung sondern eine Lebenseinstellung.
Vielen Dank für deinen Support.