NORTHTALE – Eternal Flame

Am 12. November 2021 erschien via Nuclear Blast das Debüt Album „Eternal Flame“ der neuen Formation von Bill Hudson. NORTHTALE ist die Band, die der  Gitarrist schon mit sechzehn Jahren gerne gegründet hätte.

Mit NORTHTALE wollte ich die Band gründen, die ich mit 16 Jahren noch nicht gründen konnte.“ So der brasilianisch-amerikanische Gitarrist Bill Hudson, der sich in den letzten 15 Jahren durch die Zusammenarbeit mit Künstlern wie DORO, Jon Olivas PAIN, U.D.O., CIRCLE II CIRCLE, TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA und David Vincents I AM MORBID einen Namen gemacht hat. Trotz dieser Erfolge konnte Hudson 2017 seinen Traum endlich verwirklichen, indem er seine eigene Band NORTHTALE gründete und zwei Jahre später das Debütalbum „Welcome To Paradise“ veröffentlichte. Im Paradies war jedoch nicht alles gut, und die branchenüblichen „kreativen Meinungsverschiedenheiten“ zwischen Hudson und Sänger Christian Eriksson (ex-TWILIGHT FORCE) brachten die Dinge zum Erliegen. Anstatt aufzugeben, beschloss Hudson, sich neu zu formieren. Und das NORTHTALE-Debüt ist das neue Album „Eternal Flame“..

Im Kern ist NORTHTALE Hudsons Soloprojekt, so wie Gitarrenlegende Jeff Waters unter dem Namen ANNIHILATOR arbeitet, aber das ultimative Ziel war es, daraus eine echte Band zu machen. Stark beeinflusst von frühen STRATOVARIUS, André Matos-Ära ANGRA und Keeper-Ära HELLOWEEN, schöpfen NORTHTALE stark aus den jeweiligen Repertoires, ohne an Authentizität zu verlieren.

„Als ich 2006 anfing, als professioneller Musiker zu touren, interessierte sich niemand für dieses Genre“, sagt Hudson zu Nuclear Blast. „Der einzige Power Metal, den es gab, waren DRAGONFORCE und die Band, in der ich selbst aktiv war, CELLADOR. Ich habe so viele Metal-Trends kommen und gehen sehen, und jetzt sehe ich all diese Bands, die versuchen, wie  in den 80er Jahren zu klingen. Das wollte ich nun auch tun, da sie zumindest Leute wie mich erreichen wird, die mittlerweile alt sind (lacht) und sich gerne an diese Zeit erinnern.“

Hudson gibt bereitwillig zu, dass die Künstler, mit denen er zusammengearbeitet hat, ihn auf die eine oder andere Weise beeinflusst haben. Und in einigen Fällen war es nicht einmal eine Frage des Stils. „Eternal Flame“ zum Beispiel bietet eine komplexe Orchestrierung, die mit dem Power-Metal-Sound der Band verschmolzen ist, der von Hudsons Erfahrung bei den Proben mit dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA inspiriert wurde.

Dazu Hudson: „Als ich mit anderen Künstlern zusammengearbeitet habe, musste ich diese Songs lernen. Vieles davon hat sicherlich seinen Weg in die Musik von NORTHTALE gefunden. Der Power Metal, der mich inspiriert hat, ist keine rifflastige Musik, der Fokus liegt oft auf den Vocals oder den Keyboards, daher kann ich den harten Sound von NORTHTALE der Arbeit mit Death Metal-Bands wie I AM MORBID zuschreiben. NORTHTALE ist definitiv komplexer als traditioneller Power Metal.“

NORTHTALE ist auch stark von der üppigen Musikkultur von Hudsons brasilianischem Heimatland beeinflusst, am deutlichsten im Song „Land Of Mystic Rites“ zu hören, der an ANGRAs legendäres Lied „Carolina IV“ erinnert.

Zum Sänger Guilherme Hirose aus São Paulo sagt Hudson: „Wenn ich diese Songs schreibe, habe ich eine ganz bestimmte Art von Stimme im Sinn, und die einzige Person, die es bis zu diesem Punkt geschafft hat, war Christian. Als dieser Junge mir das erste Demo schickte, konnte ich es nicht glauben. Ich habe ihm drei weitere Songs geschickt und er hat mich bei allen umgehauen. Er war nicht unbedingt besser als die anderen Jungs, die für NORTHTALE vorgesungen haben, aber er passte genau zu dem, was ich wollte.“

Die Aufnahmesessions für „Eternal Flame“ verliefen überraschend reibungslos, wenn man bedenkt, dass Hudson, seine Bandkollegen und Produzent Dennis Ward (PINK CREAM 69, UNISONIC) aufgrund der globalen Pandemie geografisch getrennt waren.  Als der ursprüngliche Plan, in Hudsons Heimatbasis Florida aufzunehmen, scheiterte, stellte Ward die Idee vor, das Album mit der bahnbrechenden Audio Movers-Software aufzunehmen, die es ihnen ermöglichte, Audio in Echtzeit Note für Note zu streamen. Ward überwachte die gesamte Produktion von seinem Studio in Deutschland aus und war laut Hudson an jeder Note während des gesamten Prozesses beteiligt.

„Mein nächstes Ziel ist es, uns alle irgendwie in das gleiche Studio zu bringen„, sagt Hudson, „aber abgesehen davon war das das Beste, was passieren konnte.“

Das i-Tüpfelchen, abgesehen von einem Killer-Cover von IRON MAIDENs „Judas Be My Guide“, ist der unerwartete Gastauftritt von HELLOWEEN / GAMMA RAY-Ikone Kai Hansen bei „Future Calls“. Als zusätzlichen Bonus shreddert sich Hansens Sohn durch das Gitarrensolo.

Line up:

Guilherme Hirose – vocals

Bill Hudson – guitars

Patrick Johansson – drums, percussion

Mikael Planefeldt – bass guitar

Jimmy Pitts – keyboards