Metal-Review: V/HAZE MIASMA – AGENDA: ENDURE
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 16. September 2020 Reviews
V/HAZE MIASMA sind etwas für die kommenden dunklen Herbst- und Winterabende. Emotional, düster, melancholisch. Dabei schwebt das neue Album des mysteriösen Quartetts „agenda:endure“ geschickt in den Gegensätzen Post Metal, Gothic Metal und Black Metal. Zwischen laut, hart, heftig und leise, emotional, progressiv.
V/HAZE MIASMA servieren diese Mischung auf mitreißende und eingehende, sowie gleichzeitig spannende und ergreifende Art und Weise. V/HAZE MIASMA vermischen Post Metal mit Gothic und Black Metal, was zu einer düster emotionalen, ausdrucksstarken und melancholischen Mischung führt. Dabei dominieren den Sound ihres Debütalbums „agenda:endure“ die Gegensätze von hart vs. soft, laut vs. leise, brachial vs. emotional und direkt vs. progressiv. Die entscheidende Stärke der Songs von V/HAZE MIASMA ist aber, dass sie griffig und zugänglich arrangiert sind und den Hörer mitnehmen. Die Gegensätze gehen fließend in einander über, ohne die Songs zu überfordern oder zu überfrachten. Die Kombination von Black und Post Metal also Düsterem mit Progressivem lässt schnell an Bands wie Opeth, Enslaved oder Neurosis denken. Die Songs, wie das schwarze „The One That Never Returns“, das melancholische „Hubris“, das aggressive düstere „Vicious Grimace”, das emotional steigernde „Fulfillment“ und das atmosphärischen „Hazed (By Miasma)“ sind ein Erlebnis, da sie enorm facettenreich sind und sehr viel zum Entdecken bieten, wobei sie gleichzeitig genügend Eingängigkeit bieten. Und obwohl keiner der Songs kürzer ist als 6 Minuten, sind sie schlüssig und mitreißend. Die Gegensätze, die die vermischten Stile mit sich bringen, werden so gekonnt verwoben, dass die Songs spannend sind und gleichzeitig ins Ohr gehen. Neben der starken instrumentalen Umsetzung ist eine große Stärke auf „agenda:endure“ der Gesang.
Die Kombination aus giftigem und aggressivem Black Metal-typischen Gekeife gemischt mit Growls und dem emotionalen, tiefen Klargesang ist unglaublich atmosphärisch (Im wahrsten Sinne des Wortes.) Der gothic-gelagerte Klargesang erinnert dabei an eine Mischung aus der Tiefe und Kraft von Elvis und der Ausdrucksstärke und Variabilität eines David Bowie. Neben den fünf längeren Songerlebnissen sind „Nascency“ und „Finis/Quietus“ Instrumentalstücke, die als eine Art längere Intro/Outro dienen und dabei eine passende Atmosphäre verströmen. V/HAZE MIASMA geben sich selber als Band durchaus mysteriöse, da sie persönlich nicht in Erscheinung treten. Sie definieren sich auch nicht als Band oder Soloprojekt, sondern als Ergebnis von emotionaler Bewältigung, gemeinsamer musikalischer Vision und Freundschaft.
Anspieltipps: The One That Never Returns, Vicious Grimace, Fulfillment
- Nascency (Intro) 2:14
02. The One That Never Returns 9:38
03. Hubris 6:59
04. The Vicious Grimace 6:29
05. Fulfillment 8:46
06. Hazed (By Miasma) 7:37
07. Finis/Quietus (Outro) 2:55
Line up:
Atmosphere
Wisdom
Shine
Roar
Review: Michael Glaeser
Veröffentlichungstermin: 10.01.2020
Label: Eigenproduktion
Video auf Youtube von „Hubris“: