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Review: Voodoo Stan & The Satan Band – The Dead & The Departed Review: Voodoo Stan & The Satan Band – The Dead & The Departed
„Voodoo Stan“ lässt als Kapitän der „Satan Band“ die Totenkopfflagge hissen und begibt sich auf Flaggschiff Nummer zwei „The Dead & The Departed“  auf... Review: Voodoo Stan & The Satan Band – The Dead & The Departed

„Voodoo Stan“ lässt als Kapitän der „Satan Band“ die Totenkopfflagge hissen und begibt sich auf Flaggschiff Nummer zwei „The Dead & The Departed“ auf einen geschmeidigen Törn durch düstere Gefilde.  

Auf einer kleinen, karibischen Trauminsel im südlichen Finnland entsprang durch dunkle Zauber „Voodoo Stan & The Satan Band“. Auf ihrem bereits zweiten Werk „The Dead & The Departed“ wird erneut mit einer gemischten Ladung aus sogenannten Pirate Metal und Swamp Rock in See gestochen.

Nach den Erfolgen von Formationen wie „Alestorm“, „Swashbuckle“ oder „Tortuga“ heuern stets weitere Mannen als Freibeuter an, um den Landratten das beschwerliche, aber auch abenteuerfreudige Seemannsleben nahezubringen. Doch „Voodoo Stan & The Satan Band“  sind anders als die oben Genannten. Keine fröhlichen Rauf- und Sauflieder, keine glorifizierten Kaperfahrten. Bei ihrem dargebotenen lässig düsteren Tongewand könnte auf deren Segler ebenso gut Nick Cave Steuermann sein.

Vieles rankt sich um die unter Seeleuten allgegenwärtigen Gefahr des Todes, schwarze Magie und die Ruhelosigkeit mancher Ablebenden. Daher schwingt stets eine bedrückte Stimmung an Deck mit.

In getrübten Gewässern bricht die Mannschaft mit „Time to bury them“ auf. Durch „The Dead“, von dunklen Künsten getrieben, nimmt die Schaluppe Fahrt auf und „Ship of Black Bones (Ohoy, my Love)“ besingt die Liebe des Matrosen zu seinem Schiff, die ihn sämtliche Gefahren trotzen lässt.

„Bones of the Dead“ wird zu einem makabren Knochen aneinander reihen, das eine schummrige Tavernenatmosphäre heraufbeschwört und zum Mitgrölen einlädt.Voodoo Stan & The Satan Band - The Dead & The Departed_Cover

Die morbide Thematik wird eifrig durch das gesamte Werk gesponnen. So hält eine mystische Frau Verbindung zu den Toten beim progressiven „Black Ring“ und „Peg Leg Dance“ bietet einen kuriosen Holzbeintanz, dessen Melodie wie ein glitschiger, Meerwasser durchtränkter Haken nach einem greift.

Beim ersten Törn „The Lair of Dr. Snake“ befuhr man noch wesentlich wildere Gewässer.

Auf „The Dead & The Departed“ wird man nun auf unterschiedlich wogenden Wellen getragen.

Jedoch enteilt es nie in wahrlich rasante Fahrwasser. Und somit bleibt der große Sturm aus.

Die Segel sind zwar im Vergleich zum Vorgänger gerefft, werden aber so gesetzt, wie die Besatzung zu manövrieren gedenkt und es wird dennoch ein sehr angenehmer Kurs gehalten.

Wer also musikalisch keine beutereiche Enterfahrt erwartet und auch lieber bei einer Buddel Rum aufregenden, okkult angehauchten Piratengeschichten lauschen möchte, der wird höchstwahrscheinlich Fan von „Voodoo Stan“.

Anspielempfehlung: The Dead, Bones of the Dead, Black Ring

Review: Daniel Oestreich

Besetzung: Peter Watchout –  Gesang, Voodoo Stan  – Gitarre / Gesang, Släcker Torst –  Bass, Johannes Försämling – Schlagzeug, Kuo Li  – Keyboard

Titelliste:

  1. Time to bury them 2:58
  2. The Dead 5:56
  3. Ship of Black Bones (Ohoy, my Love) 4:00
  4. Bones of the Dead 4:33
  5. Black Ring 6:09
  6. Peg Leg Dance 4:26
  7. Rains in the Caribbean 2:32
  8. The Grand Louisiana 5:07
  9. Charles Vane 4:49
  10. The Departed 5:11

Hörprobe auf Youtube von „Ship of Black Bones (Ohoy, my Love)“

 

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