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Metal-Review: ALLUVIAL – Sarcoma Metal-Review: ALLUVIAL – Sarcoma
ALLUVIAL sind mit neuer Scheibe am Start. "Sarcoma” fetzt, dass einem die Ohren schlackern. Dabei aber auch raffinierte Prog Elemente und Gitarren, die durch... Metal-Review: ALLUVIAL – Sarcoma

ALLUVIAL sind mit neuer Scheibe am Start. „Sarcoma” fetzt, dass einem die Ohren schlackern. Dabei aber auch raffinierte Prog Elemente und Gitarren, die durch Mark und Bein gehen. Das Album erblickte am 28. Mai das Licht der Welt und was soll ich sagen – ich mag es!

ALLUVIAL erkunden das Phänomen Leid auf ihrem zweiten Studioalbum. “Sarcoma” erschien via Nuclear Blast und stürzt die Zuhörer in einen Sturm aus kraftvollen Polyrhythmen, Double Bass und jeder Menge Screams und Growls.

“Ein Sarkom ist eine Art von Krebs, die im Bindegewebe des Körpers entsteht,” so Gitarrist Wes Hauch zu Nucleasr Blast. “Als wir alles fertig geschrieben hatten, hat Kevin [Muller] erkannt, dass alle Songs auf dem Album letztendlich von den Leiden handeln, die sich Menschen gegenseitig antun. Es ist so, als würden diese Leiden in unserer Verbindung zueinander liegen, also war ‚Sarcoma‘ ein passender Titel.”

Als Wes mit dem Schreiben des Albums begann, wurde er auf Muller aufmerksam, der zuvor Mitglied bei SUFFOCATION war. Nach einigen Gesangsdemos wurde schließlich klar, dass Muller der richtige Sänger für ALLUVIAL war und schon kurze Zeit später wurde er Mitglied der Band. Für Wes ging ein alter Wunsch in Erfüllung. “Ich wollte schon auf ‚The Deep Longing for Annihilation‘ Gesang dabeihaben, aber ich habe einfach nicht den richtigen Sänger dafür gefunden. Manche Menschen besitzen die seltene Gabe, sich nicht selbst anzuzweifeln. Und Kevin kann das perfekt in die Musik einbinden. Es war für mich ein besonderer Tag, als ich seine Stimme auf den ‚Sarcoma‘ Demons gehört habe. Seitdem sind wir fast schon wie Brüder geworden,” so Wes.

Die Demos wurden von der Band selbst zuhause produziert und erst am Schnitt der Gitarren, Bass und Gesang taten sich ALLUVIAL wirkte Soundengineer John Douglass mit.

Der erste Song, ‘Ulysses’, startet ruhig, mit warmen Gitarren-Echos, die in einem unheilvollen Crescendo anwachsen, das dann unter einem harten Thrash Riff mit markerschütternden Growls in sich zusammenfällt.

Wes verpflichtete sich beim Militär und wurde 2005 in den Irak geschickt: „ich war für etwa sieben Monate in Konvois durch Baghdad unterwegs. Zwischen 2003 und 2008 im Irak zu sein war ziemlich übel. Ich will meine Erfahrungen von dort auch nicht „einzigartig“ nennen, es war einfach eine schwere Zeit da drüben. In den Konvois wurde man beschossen und musste mit Sprengfallen rechnen. Wenn man im Camp war, wurde man mit Granatwerfern beschossen. Die in der Infanterie, die Türen eintreten mussten hatten es aber am Schlimmsten. ‘Ulysses’ ist für mich eine Art Rückblick zu diesen Erfahrungen.

Auf ‘40 Stories’ läutet ein ruhiges Intro einen mörderischen Groove ein, wobei der Song “grob an die Geschichte von Conrad Roy angelehnt ist, der von seiner Freundin in den Selbstmord getrieben wurde.” Der Song ‘Sleepers Become Giants’ ist kraftvoll, mit intensiven Gitarren und einer langsam wachsenden Anspannung, die sich schließlich im nahezu kathartischen Refrain entlädt.

ALLUVIAL lädt die Zuhörer in ihre ganz eigene Welt ein.

Meine Lieblingsalben waren für mich schon immer so eine Art Zufluchtsort. Darin habe ich immer einen neuen Weg gefunden, die Dinge zu betrachten und in einem besseren Licht zu sehen. Sie haben mir über vieles hinweggeholfen, auch wenn mir das nicht immer bewusst war. Mit diesem Album können wir hoffentlich für viele Menschen dasselbe erreichen,” so Wes abschließend.

Fazit: Kraftvoll, facettenreich – einfach geil!

Tracklist:

1. Ulysses 4:58

2. Thy Underling 4:02

3. Sarcoma 3:22

4. 40 Stories 4:42

5. Zero 1:27

6. Exponent 3:24

7. Sleepers Become Giants 3:06

8. The Putrid Sunrise 3:38

9. Sugar Paper 5:43

10. Anodyne 3:56

Line-up

Kevin Muller – Vocals

Wes Hauch – Guitar, Vocals

Tim Walker – Bass

Matt Paulazzo – Drums

Quelle: NUCLEAR BLAST

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de