MARATHON – Das Debüt von Marillion Keyboarder Mark Kelly.
Mark Kelly dürfte namentlich dem geneigten Prog-Fan bekannt sein, hat er doch schon 30 Jahre bei seiner Stammformation Marillion vorzuweisen. Auch wenn er bei dieser nicht zu den Gründungsmitgliedern gehört, war er doch- weil schon seit 1981 eingestiegen- Bestandteil der glorreichen Fish -sprich- Hit-Zeit. Für die Allgemeinheit haben Marillion seit dem Ausstieg von Fish an Glanz verloren. Auch wenn dies leider zu Unrecht so wahrgenommen wird. Ich las letztens ein Interview mit Sänger Steve Hogarth, der nun seit 32 Jahren in der Band ist, also dreimal so lange wie Fish es war. Er amüsierte sich darüber, dass er immer noch als „der Neue“ bezeichnet wird. Ihm geht es da ähnlich wie Priest Drummer Scott Travis.
Aber nun zum Debüt von Keyboarder Mark Kelly. Offensichtlich fühlt der Gute sich bei Marillion nicht genügend ausgelastet. Denn der Sound von „Marathon“ ist vom etatmäßigen Brötchengeber nur marginal entfernt, was auf keinen Fall negativ zu deuten ist. Denn auch hier setzt Mark Kelly das selbe Qualitätslevel fort, wie er es gewohnt ist. Der Opener, in Form einer drei-Songs umfassenden Episode namens „Amelia“, führt den Hörer sofort in eine Traumwelt und lädt zum Abschalten ein. Das dann idealerweise mit einem Glas Rotwein, auf einem bequemen Sessel und mit Kopfhörer auf den Ohren. Die Affinität zum Hauptarbeitgeber Kellys wird noch unterstrichen, durch einen Gastbeitrag von Marillion- Bandkollege und Gitarrist Steve Rothery. Ein weiteres, vier Song beinhaltendes Konzeptteil, nennt sich „Twenty Fifty One“.
Fazit: Also hier gibt es in Summe Prog-Rock vom Feinsten. Da kann man nur hoffen, dass Mark Kelly mit seinem sehr liebevoll kreierten Debütalbum den Zuspruch erhält, der ihm gebührt.
Review: Stephan Georg
Tracklist 
Amelia
- i) Shoreline
- ii) Whistling at the Sea
- iii) 13 Bones
- When I Fell
- This Time
- Puppets
Twenty Fifty One
- i) Search
- ii) Arrival
- iii) Trail of Tears
- iv) Brief History
Line up
Mark Kelly (Keyboard)
Guy Vickers, Oliver M. Smith (Vocals)
Pete “Woody” Wood (Gitarre)
John Cordy (Gitarre)
Henry Rogers (Schlagzeug)
Conal Kelly (Bass)
