Die kalifornische Skacore-Combo 8 KALACAS schießt unter der Flagge von Atomic Fire Records ihr drittes Album „Fronteras“ in die Metal-Galaxy. Dabei ist die Mischung aus Heavy Metal in Punk-Rock-Manier mit einem Ska-Twist und traditionellen mexikanischen Bläserklängen nicht nur heftig und wild, sondern vor allem einzigartig.
Dass Metal gerne mit kulturellen Einflüssen fusioniert wird, ist schon seit SEPULTURA und ORPHANED LAND hinreichend bekannt. Die kalifornische Skacore-Truppe 8 KALACAS (wörtlich: Ocho Kalacas) fusioniert Punk-Rock-beeinflussten Heavy Metal mit Ska und mexikanischen Elementen. Das klingt so als ob eine Hardcore-Band nach 10 Tequila die Spaßkapelle in einem mexikanischen Restaurant gibt. Manager Dez Fafara zeigte sich von diesem Sound von Anfang an begeistert: „Als 8 KALACAS mir ein paar ihrer Songs geschickt haben, habe ich sofort gespürt, dass diese Musik etwas Besonderes ist. Die Kombination von Heavy Metal in Punk-Rock-Manier mit einem Ska-Twist und einer Bläsersektion… man müsste schon blind sein, um diese besondere Mischung von Elementen, die die Band da anrührt, nicht zu erkennen! Dann habe ich sie auch noch live erlebt und konnte gar nicht glauben, wie unkontrolliert die Menge, wie tight die Band und wie speziell die ganze Stimmung um sie herum war. I was in!“
8 KALACAS selber sind stolz darauf ihre Wurzeln in ihren Metal einbauen zu können: „Mehr als alles andere zeigt es uns, dass nichts unmöglich ist. Wir haben als Garagenband angefangen und leben jetzt einen Traum, den viele Leute für unmöglich gehalten hatten. Wir haben das geschafft, indem wir die Klänge unserer Jugend miteinander vermischt haben. Es ist eine Ehre, unsere Kultur zu repräsentieren und diese seltene Möglichkeit zu haben, all diese verschiedenen musikalischen Traditionen auf unsere eigene Art und Weise mit der Welt zu teilen.“
Was von Kalifornien aus erfolgreich die USA erobert hat, soll nun die internationale Metal-Szene kapern. Das Mittel der Wahl ist für 8 KALACAS ihr drittes Album „Fronteras“. Entstanden in dunklen Pandemie-Zeiten haut die Scheibe donnernde Grooves, gnadenlose Riffs und abgedrehten Trompeten/Posaunenwahnsinn mit viel bösartiger Kreativität um die Ohren. Thematisch prangern die Songs alles an, was auf der Welt alles gerade schiefläuft. 8 KALACAS sagen zu „Fronteras“ selber: „Dieses Album ist das wahre Leben. Es ist das, was in dieser Sekunde in unserem Land und in vielen anderen Staaten passiert. Viele Menschen lassen ihre Familien, ihre Liebsten und ihre Sicherheit zurück, um ein neues Leben zu beginnen – nur, um dann festzustellen, dass das eigentlich von Anfang an so gut wie unmöglich gewesen ist. Viele Menschen haben für einen Traum gelebt und sind dafür gestorben – einen Traum, den sie eh nie hätten verwirklichen können, weil sie nicht die richtigen Papiere hatten oder nicht aus den richtigen Familien stammten. Alle Grenzen sind aber doch nur imaginäre Linien, die uns trennen sollen.“
8 KALACAS kennen die Schattenseiten Kaliforniens abseits der Strände, der Sonne und des Glamours nur zu gut: „Wir sehen es jeden Tag auf den Straßen. Es gibt Obdachlose, die unter Brücken leben, während Hunderte von Gebäuden in der Stadt leer stehen. Wir sehen, wie Unternehmen und Politiker Entscheidungen treffen, die sich auf Millionen von Menschen auswirken, während deren Arbeitsplätze gesichert sind und ihre Sicherheit gewährleistet ist. Dieses Land ist voller Klassen- und Rassen- sowie geschlechtlicher Unterschiede und man muss nur um die nächste Straßenecke biegen, um diese Realität mit eigenen Augen zu sehen.“ Mit ihren Songs nehmen 8 KALACAS den Kampf auf: „Wir singen über die buchstäblichen Grenzen, die so viele Länder erzwingen, die die Menschen trennen und diskriminieren. Aber wir singen auch über die Grenzen in unseren Köpfen, die uns davon abhalten, glücklich zu sein oder daran zu glauben, dass wir würdige Menschen sind, die mehr erwarten dürfen als das, was die Gesellschaft für uns vorgesehen hat.“
Was die Musik betrifft wird sich sicherlich der eine oder andere Metalhead fragen, ob Metal und Trompeten/Posaunen funktioniert. Klare Antwort: Aber sicher. Metal war schon immer ein Genre, das gerne zum Cross-Over genutzt wurde. Und 8 KALACAS machen nicht nur richtig geilen, hochwertigen Metal, sondern verstehen es zudem perfekt die ungewohnten Klänge in ihre Metalrasereien fließend einzubauen. Der Metal wandelt dabei zwischen klassischen Grooves und extremen Spielweisen. Live ist der Sound eine Garantie für den Totalabriss, was einfach an dem unglaublichen Energielevel liegt, den 8 KALACAS aus den Boxen hauen. Songs, wie „Pudrete“, „Mutante“ und „Garras“ sind hammerharte Abräumkracher. Ihrer mexikanischen Seite lassen 8 KALACAS vor allem in Songs wie „Frontera“, „Labios Negros“ und „Gato“ freien Lauf.
Insgesamt ist „Fronteras“ genau das worauf alle warten: Geiler, kreativer Metal auf aller höchstem Niveau mit verschiedenen Einflüssen, unbändiger Energie und packendem Groove. 8 KALACAS schaffen eine geniale Fusion, die ohne Ende Spaß macht und abwechslungsreich ist. Meine Empfehlung: Anhören! Anhören! Anhören!
Anspieltipps: Pudrete, Mutante, Esquizofrenia, Garras,
- Frontera
02. Pudrete
03. Mutante
04. Esquizofrenia
05. R2rito
06. Labios Negros
07. Luna
08. Garras
09. Luz Y Fer
10. Gato
11. Flatline
12. 1941
Line up:
Sr. Kalaca – Gesang
Getse – Gesang
Adam – Schlagzeug
Sick – Bass
Steve – Gitarre
Choriz – Trompete
Gio – Posaune
Review: Michael Glaeser
Veröffentlichungstermin: 25.03.2022
Label: Atomic Fire Records
Video auf Youtube von „Frontera“: