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Jason Becker – „Triumphant Hearts“ am 7.12. erschienen Jason Becker – „Triumphant Hearts“ am 7.12. erschienen
Der ALS kranke Musiker Jason Becker lässt sich von seiner Krankheit nicht unterkriegen. Er veröffentlichte am 7.12. sein neues Album „Triumphant Hearts“. Und das... Jason Becker – „Triumphant Hearts“ am 7.12. erschienen

Der ALS kranke Musiker Jason Becker lässt sich von seiner Krankheit nicht unterkriegen. Er veröffentlichte am 7.12. sein neues Album „Triumphant Hearts“. Und das ist mehr als gelungen.

Jede Menge namhafte Musiker wirkten mit. Namen wie Joe Bonamassa, Chris Broderick, Mattias Eklundh, Marty Friedman, Paul Gilbert, Guthrie Govan, Richie Kotzen, Steve Morse, Trevor Rabin, Uli Jon Roth, Joe Satriani, Steve Vai und andere Kapazunder des Genres.

Man kann sagen das Werk „geht zu Herzen“. Dies nicht nur, weil Becker im Titel und beim Artwork seines neuen Albums mit dem Herz als Symbol spielt und die auf „Triumphant Hearts enthaltenen Stücke nicht zuletzt auch seine sanfte Seite zeigen. Sondern vor allem auch deshalb, weil es an ein Wunder grenzt, dass der seit langem schwerstbehinderte Musiker überhaupt noch dazu in der Lage ist, sich auf diesem Weg Gehör zu verschaffen. Anfang der 1990er-Jahre ist Becker als Gitarrist von Sänger David Lee Roth zu Weltruhm gelangt. Roth und Becker komponierten das „A Little Ain‘t Enough“-Material gemeinsam, die von Bob Rock (Metallica) produzierte Platte erschien Anfang des Jahres 1991 und wurde wenig später mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet.Jason Becker – Triumphant Hearts_Artwork

In der Entstehungszeit von „A Little Ain‘t Enough“ traf Jason Becker ein Schicksalsschlag: Bei ihm wurde ALS diagnostiziert, eine nicht heilbare Nervenkrankheit, die zu annähernd vollständiger Bewegungsunfähigkeit führt. Die Plattenaufnahmen beendete er nur mit Mühe, seine Teilnahme an der anschließenden Tour musste er absagen. Bald darauf schon war Becker nicht mehr fähig Gitarre zu spielen. Für das Schreiben von Musik verwendete er fortan ein Keyboard.

Seit Becker auch dazu körperlich nicht mehr in der Lage ist, einen Rollstuhl benötigt, künstlich beatmet wird und nicht mehr sprechen kann, kommuniziert und komponiert er nur noch mittels eines von Augenbewegungen gesteuerten Computers.

1996 machte er anlässlich der Veröffentlichung seines „Perspective”-Albums öffentlich: „Ich habe ALS. Es hat meinen Körper zerstört, aber nicht meinen Geist“. Dabei ist es bis heute geblieben – sehr zur Überraschung seiner Ärzte, die ihm nach seiner Erkrankung nur noch fünf Jahre Lebenserwartung in Aussicht gestellt hatten.

Dass  Jason Becker heute noch arbeiten kann, macht modernste Technik möglich und die Hilfe zahlreiche hochkarätiger Kollegen, die sich nicht lange um ihre Unterstützung bitten ließen.

Dabei ist ein starkes  Album entstanden, das umso tiefer berührt je öfter man es sich zu Gemüte führt. „Triumphant Hearts” erschien am 7. Dezember 2018.

Becker-Fans werden nicht nur in einigen seinerzeit noch von ihm selbst eingespielten, aus dem Archiv geretteten und hier erstmals zu hörenden fantastischen Gitarrenläufen schwelgen, sondern sicherlich ganz besonders auch an den beiden bislang unveröffentlichten Nummern „A Little Ain‘t Enough“-Outtakes „Taking Me Back” und „Tell Me No Lies” ihre Freude haben.

Die auf dem neuen Album „Triumphant Hearts” verewigten 14 Tracks schlagen stilistisch einen breiten Bogen. Grundsätzlich ist die Richtung dem Hardrock und Metal zuzuordnet jedoch ist von Metal über Blues, Melodic Rock und Jazz bis hin zu Akustischem, Balladeskem und Elegischem alles beigemischt, was Freude macht. Viele Stücke unterstreichen Beckers allseits bekanntes Gespür für grandiose Melodieverliebtheit und sein tiefes Verständnis klassischer Kompositionskunst.  Seine orchestralen Arrangements, mit denen das Werk angereichert ist, sind  ein ganz besonderer Leckerbissen für Freunde explizit harter Töne.

Fazit: „Triumphant Hearts“ ist ein starkes Werk eines starken Menschen, absolut gelungen in jeder Hinsicht. Gitarrenheroes wie Joe Bonamassa, Chris Broderick, Mattias Eklundh, Marty Friedman, Paul Gilbert, Guthrie Govan, Richie Kotzen, Steve Morse, Trevor Rabin, Uli Jon Roth, Joe Satriani, Steve Vai und andere geladene Gäste bereichern das Werk mit ihrer Virtuosität und Spielfreude und verleihen ihm noch den letzten Schliff.

Video zu “Valley Of Fire” schon mal etwas vom neuen Album zu hören:

Jason Becker Online:
http://jasonbecker.com/

Tracklist
1. Triumphant Heart (feat. Marty Friedman, Glauco Bertagnin, Hiyori Okuda)
2. Hold On To Love (feat. Codany Holiday)
3. Fantasy Weaver (feat. Jake Shimabukuro)
4. Once Upon A Melody
5. We Are One (feat. Steve Knight)
6. Magic Woman (feat. Uli Jon Roth & Chris Broderick)
7. Blowin‘ in the Wind (feat. Gary Rosenberg)
8. River of Longing (feat. Joe Satriani, Aleks Sever, Guthrie Govan, Steve Morse)
9. Valley of Fire (feat. Michael Lee Firkins, Steve Vai, Joe Bonamassa, Paul Gilbert, Neal Schon, Mattias IA Eklundh, Marty Friedman, Greg Howe, Jeff Loomis, Richie Kotzen, Gus G., Steve Hunter, Ben Woods)
10. River of Longing (feat. Trevor Rabin)
11. Taking Me Back
12. Tell Me No Lies
13. Hold On To Love (feat. Codany Holiday) [Chuck Zwicky Remix]
14. You Do It

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de