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El Pistolero – Mexican Standoff El Pistolero – Mexican Standoff
Die Mannheimer Band "El Pistolero" überraschen auf ihrem neuen Album "Mexican Standoff" mit waschechtem Ami-Sound. El Pistolero – Mexican Standoff

Die Mannheimer Band „El Pistolero“ überrascht auf ihrem neuen Album „Mexican Standoff“ mit waschechtem Ami-Sound.

Also als ich das Album zum ersten Mal anhörte, tippte ich, was die Herkunft der Truppe betrifft, auf tiefstes Texas oder auf irgendwo in den Südstaaten. Ich musste dann echt schmunzeln, als ich in der Bandinfo las, dass die Band aus Mannheim stammt. Ich finde es immer lustig, dass so ein waschechter Ami-Sound von einer Band gezockt wird, die dann untereinander, in diesem Fall den sogenannten „Katzenberger Dialekt“ schwätzt.

Aber nun zur Musik: Den Hörer erwartet ein stark Lemmy geprägter Hardrock der alten Schule mit einem Touch ZZ-Top in der harten Ausgabe. Sehr grob und unverfälscht, wie er authentischer nicht sein könnte. Also wenn hier keine Whiskey-Trinker am Werk sind, verstehe ich die Welt nicht mehr. Carsten Schulz (DOMAIN, EVIDENCE ONE) gefiel die Band auf Anhieb, hat der Band den Kontakt zu Tausendsassa und Produzent Rolf Munkes (EMPIRE, CREMATORY) verholfen, der sie dann auch direkt unter seine Fittiche bei METALAPOLIS RECORDS nahm und das Album produzierte. Das kam dem Sound natürlich sehr zu Gute. Carsten Schulz steuerte auch in einem Lied die Backingvocals hinzu.

Wie schon erwähnt, handelt es sich um derben Hardrock in Richtung Motörhead, mit dem Unterschied, dass hier kein Bass  á la Lemmy als Rhythmus-Gitarre geschreddert, sondern eher, wie üblich, groovig gespielt wird. Dies auch, weil sich die Songs von El Pistolero eher in Midtempo bzw. getragenen Bereich befinden. Nummern wie „Sticky Fingers“, „Desert Road“, „Machine Gun“ oder „Preacher“ sagen vom Titel her schon alles. Man stelle sich vor, man bleibt bei einer USA-Reise in der Wüste mit dem Auto liegen und aus einem heruntergekommenen Schuppen schallt diese Musik. Da hätte man erstmal Hemmungen anzuklopfen, in der Befürchtung man bekommt zur Begrüßung eine Faust ins Gesicht.

Fazit: Wer mit einer groben derben Stimme eher nichts anfangen kann, sollte eher zu was anderem greifen. Liebhaber von dreckigem, derben Hardrock, mit gelegentlichen Metal-Anleihen, sind bei dem Mannheimer Fünfer goldrichtig.

Stephan Georg

Tracklist

  1. Sticky Fingers
  2. Desert Road
  3. Stormbringer
  4. Fear The Reaper
  5. Seeds Of Evl
  6. Machine Gun Preacher
  7. El Pistolero
  8. Down Under
  9. Still Riding
  10. Five Bullets Come In Peace
  11. Liquor & Tits
  12. Painkillers

Line-up:
Alex ‘Nighty’ Blochmann – Vocals
JC Müller – Guitar
Chris Kaczynski – Guitar
Willy Krug – Bass
Andy Hornef – Drums

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