„Jupiter“ ist das aktuelle Album der Avantgarde-Schwarzmetaller STILLERS TOD. Ausdrucksstark bieten die Konstanzer darauf düsteren Black Metal gemischt mit obskurem Avantgarde-Metal, schweren Lyrics und tiefgehender Atmosphäre.
Mit ihrem Zweitwerk „Jupiter“ geben STILLERS TOD der Metalgemeinde etwas zum Nachdenken. Mit einer vielseitigen, komplexen Mischung aus Black Metal und Avantgarde Metal mit Klassik- und Kammermusik-Elementen hat Mastermind Kargáist ein Konzeptalbum mit düsterer, verträumter Atmosphäre geschaffen. Konzeptionell geht es um frühkindliche Prägung, Eltern-Kind-Beziehungen, Traumata und Persönlichkeitsentwicklung. Musikalisch wird eine enorme Bandbreite geboten. Treibender, düsterer Black Metal mit entsprechendem Gesang auf der einen Seite und avantgardistische Gefühlswelten mit ausufernder Orchestrierung oder akustischen Verspieltheiten.
Der Opener „Angstbeißer“ ist ein packendes Stück mit vielen Elementen, die entdeckt werden möchten. Das „Erlkönig“ lehnt sich, wie der Titel erwarten lässt, an Goethes-Werk an. In „Rosmarin“ gibt es Anspielungen an die portugiesische Volksmusik Fado. Insgesamt gibt es auf „Jupiter“ immer wieder musikalische Referenzen an Mozart und Schubert. Der Kern von „Jupiter“ ist aber die vierteilige, sehr komplexe „Himmelskörpersymphonie“, welche liturgische Gesänge auf Hebräisch enthält. Insgesamt ist „Jupiter“ ein spannendes und hochinteressantes Werk, auf das sich der Hörer einlassen muss. Erst wenn man die Ruhe findet, die Komplexität des Werks auf sich wirken zu lassen, entdeckt man die Tiefgründigkeit, Vielseitigkeit und Atmosphäre dieses opulenten Werks.
Anspieltipps: Angstbeißer, Mutter Sonne, Vater Mond
- Angstbeisser
- Erlkönig
- Rosmarin
- Metamorphosen
Die Himmelskörpersymphonie:
Part I: Zricha
Part II: Mutter Sonne
Part III: Zrichat Yare’ache
Part IV: Vater Mond
Line up:
Kargáist – Gesang, Bass
Moriond – Gitarre
Samael – Gitarre
Commorragh – Keyboard
Angnecazar – Orchestrales Beiwerk
Review: Michael Glaeser
Veröffentlichungstermin: 04.09.2020
Label: Schattenpfade
Video auf Youtube von „Angstbeißer“: