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ROCK-REVIEW: Mick Scheuerle – Rainbow Turtles ROCK-REVIEW: Mick Scheuerle – Rainbow Turtles
Mick Scheuerle, unter anderem bekannt als Gitarrist der Winnender Punkband NoRMAhl, veröffentlichte im Juni sein zweites Soloalbum „Rainbow Turtles“ via 7us Music. ROCK-REVIEW: Mick Scheuerle – Rainbow Turtles

Mick Scheuerle, unter anderem bekannt als Gitarrist der Winnender Punkband NoRMAhl, veröffentlichte im Juni sein zweites Soloalbum „Rainbow Turtles“ via 7us Music.

Melodien, Instrumentierung und Lyrics stammen allesamt aus der Feder Scheuerles. Gemeinsam mit seiner Band arrangierte er das Material zu acht rockigen Songs. Das überrascht, da Mick Scheuerle seit über dreißig Jahren mit dem Winnender Punk Quartett Normahl die Bühnen der Bundesrepublik rockt. Wer also dachte, mit Punk erschöpfe sich Scheuerles musikalisches Repertoire, der irrt gewaltig.

Mit „Rainbow Turtles“ legt er ein Album vor, das rockig, bluesig, folkig und vor allem äußerst vielseitig ist. Gemeinsam mit seiner Band, bestehend aus Lena Wawrzynek, Joe Saling, Robin Stecher und Marius Günter gelingt es Scheuerle verschiedene Genres, Stimmungen, Einflüsse und Herangehensweisen zu einem stimmungsvollen und abwechslungsreichen Gesamtwerk zu vereinen.

„Gone long gone“ eröffnet das Album, ein Upbeat-Track mit abgezockter Gitarre und sirrender Orgel. Auf „This must be love“ nehmen sich Scheuerle und Co. etwas zurück: Sowohl Drums als auch E-Gitarre haben hier mal Pause. Der stählerne Klang der akustischen Gitarre legt nun das Fundament für Violine, Flöte und Mick Scheuerles markante, angenehm angeraute Stimme.

Die Akkordfolge, die den Beginn von „Keep on keeping on“ markiert, erinnert ein wenig an die Beatles, bevor sich der Song zu einer nachdenklichen Softrock-Nummer mit sparsamem, aber umso wirkungsvollerem Geigenspiel entfaltet.

Auch „Go with the flow“ schlägt – zumindest in der ersten Hälfte – ruhigere Töne an. Perfekte Musik zum Treibenlassen und Einswerden mit dem Flow.

Bei „Dance when you hear me“ ist der Name Programm: Eine Geigenmelodie mit folkig-mittelalterlichem Einschlag von grooviger Strophe bereichert, und von Scheuerles Reibeisenstimme und angezerrter E-Gitarre getragen.

Ein Hauch von Melancholie umweht die markante Stimme von Micks Duettpartnerin Ela Arweiler im Song „Zeitgeist Blues“.

Wie geschmolzener Käse legt sich der cremige Sound der Leadgitarre über das von der Rhythmussektion geschaffene Fundament von „Someday“.

Der Abschluss-Track des Albums ist gleichzeitig der einzige, der nicht aus Mick Scheuerles Feder stammt. Ursprünglich in der östlichen Mittelmeerregion entstanden, transformierte Dick Dale die Volksweise in ein energiegeladenes Zwei-Minuten-Stück aus federverhallten Single-Note-Stafetten. Quentin Tarantino machte Dales Version schließlich zum festen Bestandteil der Popkultur, indem er sie in den Soundtrack seines Kultstreifens „Pulp Fiction“ integrierte.

Fazit: Eingängige Melodien, interessante Instrumentierung und tiefschürfende Texte sorgen in 8 rockigen Songs für Abwechslung und Kurzweile.

Mick Scheuerle

Rainbow Turtles

Genre: Alternative Rock

Label: 7Music

Tracklist:

1. Gone long gone 4:54

2. This must be love 3:05

3. Keep on keeping Om 4:31

4. Go with the Flow 5:55

5. Dance when you hear me 4:33

6. Zeitgeist Blues 2:47

7. Someday 5:10

8. Misirlou 5:04

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de