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Metal-Review: SHADOWPATH – RUMOURS OF A COMING DAWN Metal-Review: SHADOWPATH – RUMOURS OF A COMING DAWN
“Rumours Of A Coming Dawn” ist das 2017er Debütalbum der Schweizer SHADOWPATH, das genreübergreifend symphonisch, todesmetallisch und progressiv klingt. Durch eine ausgereifte Sound-Balance erschaffen... Metal-Review: SHADOWPATH – RUMOURS OF A COMING DAWN

“Rumours Of A Coming Dawn” ist das 2017er Debütalbum der Schweizer SHADOWPATH, das genreübergreifend symphonisch, todesmetallisch und progressiv klingt. Durch eine ausgereifte Sound-Balance erschaffen SHADOWPATH auf ihrem Erstling eine Welt aus süßlichen Melodien, düsterer Härte, epischer Kraft und gefühlsgetriebenen Höhen und Tiefen. Das starke Songwriting lässt „Rumours Of A Coming Dawn“ dabei locker mit anderen Genre-Größen mithalten und klingt sogar durchaus inspirierter und variabler.    

Seit 2005 entwickelten sich SHADOWPATH langsam aber sicher über zwei Demos und Live-Auftritte. Mastermind Philipp Bohny trieb die Band weiter voran, so dass 2017 schließlich das Debüt-Album „Rumours Of A Coming Dawn“ aufgenommen wurde. Das Besondere an diesem Album ist die hochinteressante Mischung aus verschiedenen Metal-Stilen. Im Vordergrund stehen dabei Symphonic Metal und Melodic Death Metal, aber auch Progressive, Power und Gothic Metal kommen zum Zug. Durch diese Mischung schaffen es SHADOWPATH diese verschiedenen Sounds inklusive der dadurch transportierten Gefühle so einzusetzen, dass eine in sich stimmige Welt voller verschiedener Emotionen entsteht. Von Vorteil ist es sicherlich, dass sich SHADOWPATH selber stilistisch keine Grenzen auferlegen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Der Kern des Sounds von SHADOWPATH sind vor allem die beiden gesanglichen Klangfarben. Hier wird das Modell „Die Schöne und das Biest“ voll ausgelebt. Auf der einen Seite steht die süßlich melodische Frauenstimme, die bei Songs wie „Another Inquisitor“ durchaus an TARJA zu NIGHTWISH-Zeiten erinnert, punktuell aber auch mal rockig klingen darf. Auf der anderen Seite stehen tiefe Death Metal Growls von Keyboarder und Mastermind Phil, die mit entsprechender Härte und Düsternis einhergeht, was ein bisschen an HAGGARD erinnert.

Eine weitere Besonderheit von „Rumours Of A Coming Dawn“ ist aber vor Allem, dass es keinen schwachen Song gibt. Das 12-Minuten-Opus „The Impossible Chain“ sticht natürlich alleine durch seine Länge hervor. Es sind aber insbesondere Songs wie „Chaos Equation“ und „Deny Me“, die durch die gekonnte stilistische Balance glänzen. Melodiöse Power Metal-Riffs werden durch eine eingestreuten Progressivität veredelt oder ein balladesker Anfang nimmt melodisch Fahrt auf. Solche stilistischen Übergänge können furchtbar in die Hose gehen, tun sie aber nicht. Und das ist genau die Stärke im Songwriting von SHADOWPATH.

Natürlich orientieren sich SHADOWPATH an Genre-Größen wie NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION oder OPETH. Sie kopieren aber nicht blank, sondern haben viele eigene Ideen und jede Menge andere Sounds und Inspirationen, wofür zum Beispiel ein Song wie „Beta“ steht. So setzen SHADOWPATH deutlich mehr atmosphärische Klavierklänge ein. Aber auch andere klassische Instrumente wie die Oboe und Geigenklänge werden punktuell geschickt eingesetzt. So klingt das Symphonische eher klassisch, aber nicht übertrieben schnulzig.

Eingesungen wurde „Rumours Of A Coming Dawn“ von Sängerin Gisselle (ex-CONFESS), gemischt wurde es im SOS Basement Recordingstudio und gemastert im Echochamber Tonstudio in Zürich.

Nach einer kurzen Baby-Pause von Phil sind SHADOWPATH nun live wieder aktiv und arbeiten derzeit zusammen mit ihrer neuen Sängerin Simone an ihrem zweiten Album. Man darf gespannt sein, ob die Schweizer das hohe Niveau ihres Erstlings noch einmal toppen können. Das Debüt-Album „Rumours Of A Coming Dawn“ von SHADOWPATH ist aber definitiv ein Werk, wo jeder Metalhead mal reinhören sollte – nicht nur die, die auf Bands wie NIGHTWISH, OPETH oder HAGGARD stehen.

Anspieltipps: Seed Of Hope, The Impossible Chain, Deny Me

Tracks

  1. Prelude To Agony 02:37
  2. Chaos Equation 04:38
  3. Seed of Hope 04:56
  4. The Impossible Chain 12:18
  5. Another Inquisitor 07:14
  6. Deny me 05:55
  7. For a Final Ultimatum 05:09
  8. Beta 09:06

 

Derzeitiges Line up:

Simone Christinat – Lead Vocals

Philipp Bohny – Keyboards, Growl and Backing Vocals

Samuel Baumann – Drums

Stefano Riario – Guitars

 

Review: Michael Glaeser

 

Veröffentlichungstermin: 2017

 

Label: Sliptrick Records

 

Hörprobe auf Youtube von „Beta“:

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