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Metal-Review: SAINT DEAMON – GHOST Metal-Review: SAINT DEAMON – GHOST
Über 10 Jahre war es still um SAINT DEAMON gewesen. Nun überrascht die schwedisch-norwegische Truppe mit einem fulminanten Comeback in Form ihres dritten Album... Metal-Review: SAINT DEAMON – GHOST

Über 10 Jahre war es still um SAINT DEAMON gewesen. Nun überrascht die schwedisch-norwegische Truppe mit einem fulminanten Comeback in Form ihres dritten Album „Ghost“. Diese lang erwartete Rückkehr zelebrieren SAINT DEAMON mit Melodic Metal der allerfeinsten Sorte. Flotte Nackenbrecher, epische Hymnen, knackige Rocker und progressive Spielereien – „Ghost“ enthält alles, was sich das Metal-Herz wünscht.       

SAINT DEAMON aus Norwegen und Schweden veröffentlichten ihre letzte (und zweite) Scheibe „Pandeamonium“ in 2008. Danach war es still geworden und die treuen Fans warteten vergeblich auf ein neues Lebenszeichen. SAINT DEAMON haben die Zeit sinnvoller Weise damit verbracht, neue Songs zu schreiben. Dazu wurde ein neuer Drummer eingearbeitet. Das Ergebnis Nummer 1 ist mit „Ghost“ das bisher stärkste SAINT DEAMON Album. Das zweite Ergebnis ist, dass das lange Warten der Fans mehr als belohnt wird.

Bassist Nobby Noberg beschreibt die Situation: „Finally! With persistence and unquenchable will, we crossed oceans of challenges and at last-found our „safe haven“. We can’t wait to release this new album, which we have worked on since a long time. All we can say that we are beyond proud and want every Saint Deamon fan to hear the new material as soon as possible“.

Was SAINT DEAMON auf „Ghost“ perfekt hinbekommen haben, ist die Mischung verschiedenster Melodic Metal Variationen. Bei allen Songs stehen große Melodien und eine enorme Ausdrucksstärke im Vordergrund. Dazu schaffen es SAINT DEAMON jeden Song mit einer ganz speziellen Atmosphäre zu versehen. Musikalisch bilden die kräftige und sehr ausdrucksstarke Stimme von Frontmann Jan Thore Grefstad, die sehr variable Gitarrenarbeit, eine mehr als solide Rhythmussektion und atmosphärische Hintergrundkeyboards das Fundament. Das Besondere ist dabei, dass alles einfach perfekt aufeinander abgestimmt ist. Auffallend ist zudem die recht ausgiebige Songlänge, was sich als Stärke darstellt. SAINT DEAMON geben ihren Songs genug Raum sich zu entwickeln und zu wirken. Punktabzüge gibt es insgesamt lediglich für ein paar Holperer, bei denen etwas zu viel Progressivität den Groove etwas stört.

„Ghost“ startet mit dem stimmungsvollen „Captain Saint D“, das zwar ganz cool ist, aber eigentlich wenig repräsentativ für das Album ist. Die folgende schnelle Power Metal Nummern „Call My Name“ und die Hochgeschwindigkeits-Granate „Return Of The Deamon“ deuten da eher in die Richtung, in die es geht – Melodic (Power) Metal, der an Bands wie Helloween, Stratovarius oder die frühen Avantasia erinnert. Gerade bei weniger schnellen Nummern, wie „Earth Is Alive“, „Higher“ und „Journey Through The Stars” gibt es kleine Ähnlichkeiten. Diese Songs sind klasse, ausdrucksstarker, epischer und kräftiger Metal mit enorm viel Facetten. „Break The Sky” und „Land Of Gold“ fallen zudem besonders episch aus. Etwas Extrawürze bringen die progressiven Songs „Hell´s Calling“ und „Somewhere Far Beyond”, sowie das instrumentale Akustik-Gitarren-Stück „The Exodus (Part II)“ und der instrumentale Abgang „Resurrection“ mit Cello und Flöte“. Eher in den AOR-Gefilden fischt der Hard Rocker „Limelight Dreams“. Ein absolutes Highlight ist der vielschichtige Titelsong „Ghost“, der episch, gefühlvoll atmosphärisch und einfach genial ist.

Insgesamt ist die Stärke von „Ghost“, dass (bis vielleicht auf die instrumentalen Ausflüge) alle Songs zünden. Das funktioniert auf verschiedene Art und Weise, wie superpackende Refrains oder musikalisch hochinteressante Variabilität. Dazu sind „Return Of The Deamons“ und „Ghost“ einfach der Hammer. Wer auf Helloween (oder Gamma Ray) und die frühen Avantasia steht, für den ist „Ghost“ ein Muss. Soviel Tiefgang hat man in der letzten Zeit im Melodic (Power) Metal wenig gehört. Ein absolut geniales Comeback von SAINT DEAMON.

Anspieltipps: Return Of The Deamons, Ghost, Land Of Gold, Break The Sky,

Tracks

  1. Captain Saint D 04:33
  2. Call My Name 04:52
  3. Return Of The Deamons 05:25
  4. Ghost 07:12
  5. Limelight Dreams 03:58
  6. Hell’s Calling 06:35
  7. Earth Is Alive 05:50
  8. Land Of Gold 06:05
  9. Higher 06:03
  10. Somewhere Far Beyond 06:34
  11. The Exodus (Part II) 00:40
  12. Journey Through The Stars 04:19
  13. Break The Sky 06:48
  14. Resurrection 02:29

 

Line up:

 

Jan Thore Grefstad – Vocals

Toya Johansson – Guitar

Nobby Noberg – Bass

Jarle Byberg – Drums

 

Review: Michael Glaeser

 

Veröffentlichungstermin: 30.08.2019

 

Label: Ram It Down Records

 

Hörprobe auf Youtube von „Captain Saint D“:

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