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Metal-Review: MY DYING BRIDE – The Ghost Of Orion Metal-Review: MY DYING BRIDE – The Ghost Of Orion
Stimmungsvoll, schwer, atmosphärisch – MY DYING BRIDE. Am 6. März 2020 ist es endlich wieder so weit: die britischen Klangzauberer bringen ihr neuestes Werk... Metal-Review: MY DYING BRIDE – The Ghost Of Orion

Stimmungsvoll, schwer, atmosphärisch – MY DYING BRIDE. Am 6. März 2020 ist es endlich wieder so weit: die britischen Klangzauberer bringen ihr neuestes Werk „The Ghost Of Orion“ unter die Leut‘.

Nachdem sich MY DYING BRIDE nach der Genesung von Stainthorpes Tochter wieder zusammengefunden hatten, verließ Drummer Shaun Taylor-Steels die Band kurz vor der Studioproduktion in Mark Mynetts Studio, Mynetaur Productions. Trotz aller Widrigkeiten, gab die Band nicht auf. MY DYING BRIDE produzierten ihr aktuelles Werk „The Ghost Of Orion“, sehr zur Freude zahlreicher Fans auf der ganzen Welt.

Alle haben uns mit irgendetwas beworfen, aber irgendwie haben wir es geschafft, auf der anderen Seite anzukommen und nach Rosen zu riechen. Es zeigt, dass eine Band zahlreiche Herausforderungen bewältigen kann. Wir haben alles geschafft! Von Krebs über quittierende Mitglieder bis hin zu dem Gefühl, dass all Hoffnung verloren ist. Ich glaube, dass andere Bands vielleicht gesagt hätten: ‚Ah, verdammt! Der eine geht, der andere ist nicht erreichbar. Wir lassen es jetzt gut sein.‘ Aber genau das ist nicht passiert. Wir waren stark. Wir haben weitergemacht. Und das Zeugnis dieser Zeit wird nun bald veröffentlicht werden. Nichts stoppt MY DYING BRIDE,“ so Stainthorpe gegenüber Nuclear Blast.

Und zum Stil des neuen Albums sagt der Künstler: „Für „The Ghost Of Orion“ wollten wir jedoch etwas vollkommen Neues erschaffen. Es ist nach wie vor MY DYING BRIDE. Es ist nach wie vor höllisch schwere Kost. Es ist höllisch leidgetränkt. Es ist jedoch auch ohrgefälliger. Ich lehne mich soweit aus dem Fenster zu sagen, dass wir unsere eingängigen Momente auf „The Ghost Of Orion“ haben. Wir wollten dieses Mal mit einem offeneren Anspruch an die Leute herangehen anstatt sie mit dem totalen Elend zu erdrosseln. Wir haben versucht, MY DYING BRIDE ein wenig zugänglicher zu machen.“

Wie schon „Feel The Misery“, wurde auch das neue Album der Mannen aus Yorkshire in kompletter Isolation von Craighan geschrieben, dazu Stainthorpe zu Nuclear Blast: „Wie schon bei „Feel The Misery“, war Andrew beim Songwriting ganz auf sich alleine gestellt“, so Stainthope. „Ich bin mir sicher, dass er es genossen hat, trotz der Einsamkeit, die Songs nicht mit mir teilen zu können. Ich meine, wenn er mir Riffs geschickt und mich nach Input gefragt hätte, hätte ich vermutlich die Band verlassen und ihn gefragt, ob er nicht wisse, was in meinem Leben gerade vor sich geht. Er wusste dies offensichtlich. Wir sind schon so viele Jahre miteinander befreundet. Er kennt mich. Also schrieb er die Songs alle ganz alleine. Er schrieb sämtliche Riffs und ich glaube sogar, dass einige Geigenparts ebenfalls von ihm sind. Es steckt viel Andrew in diesem Album. Er ist ein wirklich großartiger Songwriter!

Der Titel „The Ghost Of Orion“ entstand bei einem Gläschen Wein spät nachts. Die Interpretation des Titels überlässt Stainthorpe dabei selbstverständlich seinen Fans. „Manchmal, wenn ich ein Glas Wein trinke, schreibe ich“, sagt Stainthorpe. „Ich denke nie darüber nach, ob das, was ich schreibe, ein Gedicht, ein Song, eine Kurzgeschichte oder eine Strophe werden wird. Was immer aus mir herauskommt, kommt heraus. Ich fange einfach mit einer leeren Seite an. Wenn ich fertig bin, ist diese Seite voll. Es sind die Schriften eines Irren – nur Kauderwelsch – aber nach ein oder zwei Tagen, stechen bestimmte Sätze oder Phrasen hervor. Das ist der Punkt, an dem du realisierst, dass das, was du geschrieben hast, Hand und Fuß hat. ‚A Ghost Crawls From The Mouth Of Orion‘ war einer dieser Sätze. Ich mochte ihn und dachte darüber nach, damit zu arbeiten. Ich erzählte Andy davon und er war der Ansicht, dass es der Titel unseres neuen Albums werden könnte. Aber nachdem wir uns dafür entschieden hatten, dieses Album etwas ohrgefälliger zu gestalten, wollten wir diejenigen, die unsere Musik noch nicht kannten, nicht auch noch mit einem derart ausufernden Titel erschlagen. Also haben wir ihn mit „The Ghost Of Orion“ abgekürzt.“

Der Abgang von Schlagzeuger Taylor-Steels kurz bevor die Band für die Aufnahmen in das Mynetaur Productions Studio von Produzent/Tontechnik Mark Mynett ging, hätte die Band auf Eis legen können, tat es jedoch. Glücklicherweise rettete Ex-PARADISE LOST Schlagzeuger Jeff Singer die Musiker. Von Dezember 2018 bis August 2019 nahmen MY DYING BRIDE mit Jeff Singer als musikalisches Fundament „The Ghost Of Orion“ auf.  Mit einem mit Promotion abgeschlossenen Studium der Tontechnik, Produktion und Mix, war Mynett die perfekte Wahl für die Regler, denn er war und ist leidenschaftlicher Fan von MY DYING BRIDE. Das ist auf jeden Fall eine perfekte Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit,

Die Aufnahmen im Studio waren kräftezehrend“, so Stainthorpe. „Jeden Tag hat irgendetwas nicht gepasst.“ Doch die Band gab nicht auf und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Komplettiert wurde das Album durch das phantastische Artwork von Eliran Kantors, bekannt durch Covers für FLESHGOD APOCALYPSE und EX DEO).  Man darf sich auf 11 tolle Tracks freuen.

Fazit: Wer MY DYING BRIDE schon einmal live gesehen hat, weiß, was die Band aus Halifax ausmacht. Es ist eine ganz eigene Stimmung, die ihre Musik verbreitet. Die spezielle Mischung aus Doom-Metal und Gothic, mit Geigen und tief gestimmten verzerrten Gitarren stampft schweren Schrittes dahin und nimmt dabei alles und jeden gnadenlos mit auf ihre dunklen Wege. Auch auf dem Neuen Album „The Ghost Of Orion“ wird diese eigene Atmosphäre transportiert. Also Kerze an, Licht aus, auf die Couch legen und fallen lassen…

Hört selbst:

Tracklist:

1. Your Broken Shore 7:43

2. To Outlive the Gods 7:56

3. Tired of Tears 8:37

4. The Solace 5:52

5. The Long Black Land 10:01

6. The Ghost of Orion 3:31

7. The Old Earth 10:32

8. Your Woven Shore 2:09

Line-up:

Aaron Stainthorpe | Gesang
Andrew Craighan | Gitarre
Lena Abé | Bass
Shaun Macgowan | Keyboard, Geige
Jeff Singer | Schlagzeug
Neil Blanchett | Live Gitarre

Quelle: PM Nuclear Blast

www.mydyingdrice.net

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de