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Metal-Review: ARISES – System Metal-Review: ARISES – System
Die kroatischen Senkrechtstarter von ARISES warnen auf ihrem Debüt Album "System" vor einer Wiederkehr der Wirren und Kriege der 90er Jahre. Metal-Review: ARISES – System

Die kroatischen Senkrechtstarter von ARISES warnen auf ihrem Debüt Album „System“ vor einer Wiederkehr der Wirren und Kriege der 90er Jahre.

Zu nah noch sind die schrecklichen Erfahrungen der Vergangenheit, vor denen die aufstrebenden Senkrechtstarter von ARISES auf ihrem Debüt warnen, auf dass sie sich nie wiederholen mögen.

Häufig bezeichnet die kroatische Jugend ihr Land als eine “junge Demokratie”. Nach den Wirren der Balkankriege in den Neunzigern musste das Land sich neu erfinden, und da die Kroaten eben diese Demokratie, häufig stärker noch als wir Westeuropäer, als wandelbaren, sich noch im Aufbau befindlichen und lernfähigen Prozess begreifen, werfen sie immer einen genauen Blick auf ihr SYSTEM.

Überwachung, Kontrolle, Gewalt – der Kampf gegen ein scheinbar ebenso übermächtiges wie korruptes System ist Thema und Inspiration in Musik und Literatur. Das Thema bewegt die Menschen, erzeugt Emotionen und wühlt auf. Das Debütalbum von ARISES ist mehr als nur ein weiterer Aufschrei von vielen gegen die Ungerechtigkeit in einer auf Angst gegründeten Unterdrücker-Herrschaft. Es ist ein komplexes Konzept, das hinter diesem Album steht.

Das Album beschreibt die Geschichte vom Aufstieg einer Gruppe von Underdogs in unseren seltsamen, unberechenbaren Zeiten. Mit dem Rücken zur Wand, verfolgt von scheinbar allmächtigen Konzernen, zusammenfassend “SYSTEM” genannt, sprechen die fünf Männer vom Balkan unbequeme Wahrheiten aus und kämpfen den Kampf ihres Lebens.

Und das ist kein geringerer als einer, wie er schon seit Generationen hochemotional überliefert wird. In seinem Zentrum steht das beängstigende Element der Dystopie, was die Einflüsse der Band aus Büchern wie  “Brave New World” und “1984” zeigt.

All das spiegelt sich auch im Artwork zum Album wider, wie Bassist Filip erklärt, der als Tattoo-Künstler für Design und visuelle Elemente rund um die Band verantwortlich zeichnet: “Es bildet den permanenten Kampf gegen ein korrumpiertes System ab, das und dauernd Hindernisse in den Weg stellt und es uns immer schwieriger macht, unsere Ziele zu erreichen. Nichtsdestotrotz ist der Widerstand da, die Menschen werden erkennen und am Ende wird der kleine Mann es schaffen! Der Name „ARISES“ ist abgeleitet von der Vorgängerband, in deren Namen das Wort ‘Rising’ vorkam, und nachdem wir dieses Album geschrieben hatten, fühlten wir eine ganz neue Energie in uns, einen Drang die Band auf das nächste Level zu bringen, und der neue Name erschien uns da als eine logische Wahl. Die Band als Entität besteht aus Individuen mit sehr unterschiedlichem Background im Musik- und generellen Kunstbereich, wobei jeder zu gleichen Teilen zum musikalischen Schaffensprozess beiträgt. Das Resultat ist ARISES – die Stimme nicht nur eines Einzelnen, sondern von uns allen!”

Und mit dieser Stimme schreien die fünf Jungs ihre Botschaft raus. Tracks wie “System Corrupt”, “Built To Fall” oder “Probe The Bloodline” sind nicht nur ein Kommentar zu dieser Situation, sie sind Kampfansagen.

Fazit: Das Album ist von der Idee, der Message und dem Konzept her echt super. Es bietet auch jede Menge kraftvolle Riffs und Gitarrensoli. Mancherorts gibt es aber auch noch etwas Luft nach oben, denn die eine oder andere Passage klingt, vor allem vom mehrstimmigen Gesang her ein wenig dünn. Alles in allem aber ein gelungenes Werk, das hoffentlich seine Botschaft in die Welt hinauszutragen vermag.

Tracklist:

1. Built To Fall

2. Shallow

3. System Corrupt

4. Terror Done

5. Confession

6. Jericho

7. Probe The Bloodline

8. Gunshot Melodies

9. I Am One

Die Band

Joško Barbir – Gitarre

Goran Paleka – Gitarre

Igor Goić – Schlagzeug

Filip Letinić – Bass

Tomislav Sanić – Gesang

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de