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Metal-Review: ANVIL – LEGAL AT LAST Metal-Review: ANVIL – LEGAL AT LAST
ANVIL melden sich mit ihrem achtzehnten! Album “Legal At Last” zurück. Die Band bleibt sich darauf treu und klingt einfach nach ANVIL. Auf ihre... Metal-Review: ANVIL – LEGAL AT LAST

ANVIL melden sich mit ihrem achtzehnten! Album “Legal At Last” zurück. Die Band bleibt sich darauf treu und klingt einfach nach ANVIL. Auf ihre ganz spezielle Art und Weise und mit ihrem ganz eigenen Sound haben die Kanadier ein klasse Oldschool-Brett zusammengetackert, das sehr abwechslungsreich und absolut frisch klingt. „Legal At Last“ ist sicherlich das stärkste ANVIL-Album der neueren Zeit.  

Spätestens seit ihrem Dokumentar-Film „ANVIL! Die Geschichte einer Freundschaft“, der schonungslos die Härten des Musikbusiness aufzeigte, sind die Kanadier ANVIL bekannt wie ein bunter Hund. Mit Schweiß, Blut und Tränen haben sich ANVIL durch harte Zeiten gekämpft und stehen nun für die absoluten Tugenden einer Metal-Band: Leidenschaft, Bodenständigkeit und bedingungslose Hingabe.

Auf ihrem neuen Album „Legal At Last“ stellen die Kanadier genau das wieder unter Beweis. Die ANVIL-Gründungsmitglieder Steve ‚Lips‘ Kudlow (Gesang, Gitarre) und Robb Reiner (Drums), sowie Bassist Chris Robertson stehen mal wieder wie ein Fels in der Brandung und bieten bodenständigen Metal für die Fans. Dabei bezeichnet die Band „Legal At Last“ schlicht als ein weiteres ANVIL-Album, wobei aber ein gewisser Stolz mitschwingt. Denn nach den Worten von Robb Reiner ist „Legal At Last“ ein überzeugendes neues Statement einer Band, die im Jahr 2020 die gleichen Werte vertritt, wie bei ihrer Gründung 1978.

Der Titel „Legal At Last“ spielt gemäß der Bandauf zwei Aspekte an: „Wir feiern die Legalisierung des Anvil-Bongs, denn Kanada hat im vergangenen Herbst sein Marihuana-Gesetz geändert, wodurch wir nicht ständig mit einem Bein im Gefängnis stehen.

Deshalb verkünden wir mit dem Albumtitel, dass auch Anvil endlich legal sind. Unsere Fans haben es schon immer gewusst, aber von der breiten Öffentlichkeit wurden wir viele Jahre wie Schurken behandelt.“ erklärt Reiner mit einem Augenzwinkern bezüglich des Cover-Artwork. ‚Lips‘ Kudlow ergänzt: „Mit Legal At Last sagen wir der Öffentlichkeit: ´Es ist okay, Anvil sind okay, ihr dürft uns jetzt mögen!`“

Sound-technisch ist „Legal At Last” ebenso bodenständig angelegt, was sehr gut zu den Songs passt. ANVIL sind halt ANVIL.

Gleich der Opener „Legal At Last” ist eine ordentliche Dampframme mit einem gewissen Motorhead-Flair. Jede Menge Groove und ein Augenzwinkern gibt es bei „Nabbed In Nebraska“. Schnell und flott geradeaus geht es bei „Chemtrails“, „Food For The Vultures“ und „No Time“ zu. Recht doomig mit einem gewissen Black Sabbath-Flair dagegen kommen „Gasoline“, „Said And Done“ und das sozialkritische „Plastic In Paradise“ daher. „I´m Alive“ und „Bottom Line“ sind dann wiederum richtige Rocker. Mächtig metallisch und mit ordentlich Druck wird „Talking To The Wall“ gehämmert, wogegen schließlich „Glass House“ eingängig groovet. Aber egal, welche Richtung ANVIL auch einschlagen, der Song klingt immer nach ANVIL. Die große Bandbreite unterschiedlicher Ausrichtungen macht „Legal At Last“ sehr abwechslungsreich und interessant.

Fazit: Insgesamt ist „Legal At Last“ sicherlich das kreativste und stärkste Album der ANVIL-Neuzeit. Die Songs sind gut durchdacht und ausgefeilt. Die Abwechslung in der Ausrichtung der Songs tut dem Album gut und macht es spannend, ohne dass ANVIL großartig anders klingen würden. So melden sich ANVIL enorm stark zurück. Und ANVIL selber liefern zum Album neben „Legal At Last“ genau das passende Motto: „I´m alive. Kicking Ass.“.

Anspieltipps: Legal At Last, Plastic In Paradise, I´m Alive, Glass House

Tracks:

  1. Legal At Last
  2. Nabbed In Nebraska
  3. Chemtrails
  4. Gasoline
  5. I’m Alive
  6. Talking To The Wall
  7. Glass House
  8. Plastic In Paradise
  9. Bottom Line
  10. Food For The Vulture
  11. Said And Done
  12. No Time (Bonustrack)

 

Line up:

Steve ‚Lips‘ Kudlow – Vocals/Guitar

Robb Reiner – Drums

Chris Robertson – Bass

 

Review: Michael Glaeser

 

Veröffentlichungstermin: 14.02.2020

 

Label: AFM Records

 

Hörprobe auf Youtube von „Legal At Last“:

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