„ELECTRIC LADY STUDIOS: A JIMI HENDRIX VISION” – Neuer Dokumentarfilm und Deluxe Album Boxset
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 1. November 2024 Lydia Dr. Polwin-Plass
Wie cool ist das denn! LEGACY RECORDINGS VERÖFFENTLICHT AM 04.10.24 „ELECTRIC LADY STUDIOS: A JIMI HENDRIX VISION”. Ein neuer Dokumentarfilm mit Deluxe Album Boxset. Der Film zeichnet die Entstehungsgeschichte des legendären Tonstudios nach. Das Boxset enthält 38 bislang unveröffentlichte Tracks aus dem Jahr 1970 sowie 20 neue 5.1 Surround Mixes Mixes.
Experience Hendrix L.L.C. und Legacy Recordings, die Katalogabteilung von Sony Music Entertainment, veröffentlichen am 04. Oktober 2024 das Deluxe Boxset Electric Lady Studios: A Jimi Hendrix Vision mit Songs, die kurz vor dem Tod des Ausnahmegitarristen entstanden. Es handelt sich um 39 Tracks (38 davon unveröffentlicht), die zwischen Juni und August 1970 von der neu formierten Experience (Billy Cox am Bass, Mitch Mitchell am Schlagzeug) in den Electric Lady Studios eingespielt wurden.
Zur Feier des bevorstehenden Release wird die Stadt New York am 8.August den Abschnitt der West 8th Street, der zwischen 6th Street und MacDougal Street liegt, vorübergehend in JIMI HENDRIX WAY umbenennen. Hier stehen heute noch die Electric Lady Studios, die nach Jimis Vorstellungen gebaut wurden. An diesem Datum wird in den Räumlichkeiten auch ein großer Medienevent stattfinden.
Das Boxset enthält außerdem 20 neue 5.1 Surround Mixes des kompletten Albums First Rays Of The New Rising Sun sowie die drei Bonus Tracks “Valleys Of Neptune”, “Pali Gap” und “Lover Man”.
Auf der Blu-ray wartet der von der Kritik gefeierte Dokumentarfilm Electric Lady Studios: A Jimi Hendrix Vision, der die Entstehungsgeschichte des legendären Tonstudios nachzeichnet. Es entstand aus den Ruinen eines bankrotten Nachtclubs in Manhattan und wurde genau nach Jimis Vorstellungen gebaut.
Regie führte John Dermott und als Produzenten fungierten neben ihm Janie Hendrix und George Scott. In der Doku sind Exklusivinterviews mit Steve Winwood (er war bei der ersten Aufnahmesession im neuen Studio anwesend), Billy Cox, dem Bassisten der Experience und Mitgliedern des originalen Electric Lady Staff zu hören, die mithalfen, Jimis Studiotraum zu verwirklichen. Die Doku zeigt spannendes und bislang ungesehenes Filmmaterial, außerdem gewährt Toningenieur Eddie Kramer anhand von Songs wie “Freedom”, “Angel” oder “Dolly Dagger” Einblicke in die Studioarbeit. Ein umfangreiches Booklet mit unveröffentlichten Bildern, handschriftlichen Song-Entwürfen von Jimi und hochinteressanten Liner Notes rundet das Package ab.
Vom selben Produktionsteam stammt auch die vor kurzem erschienene Dokumentation Music, Money, Madness… Jimi Hendrix Live In Maui, die 2022 in der Kategorie „Bester Film“ für einen GRAMMY nominiert war.
Als Vorbote des Boxsets wurde eine bislang unveröffentlichte Version von „Angel [Take 7]“ herausgegeben. Diese neu abgemischte Fassung des Tracks featurt die Originaleinspielung von Hendrix, Mitchell und Cox vom 23. Juli 1970. Mitchells Drum- und Percussion-Overdubs, die er nach Jimis Tod aufnahm, fehlen auf dieser abgespeckten Version.
Auf den fünf Vinyl-LPs oder drei CDs von Electric Lady Studios: A Jimi Hendrix Vision sind 39 Tracks zu hören, die Hendrix mit Billy und Mitch in den letzten vier Monaten seines Lebens aufnahm. Der Gitarrist arbeitete an der Fertigstellung von First Rays Of The New Rising Sun, dem Doppelalbum, das der Nachfolger seines Meisterstücks Electric Ladyland werden sollte. Inspiriert durch die Möglichkeiten, die das Studio bot, entstanden Klassiker wie “Night Bird Flying”, “Freedom” und “Dolly Dagger”.
Das Boxset erlaubt einen umfassenden Blick auf Jimis Arbeit in seinem letzten Lebensabschnitt und für den Fan gibt es viel zu entdecken. Angefangen bei Demos von “Valleys Of Neptune” und “Heaven Has No Sorrow” über alternative Arrangements von vielversprechenden neuen Songs wie “Come Down Hard On Me” und “Belly Button Window”, bis hin zu Studio Live-Takes der Tracks “Tune X/In From The Storm”, “Astro Man” oder “The Long Medley”. Dazu kommt eine mitreißende, 26-minütige Improvisation über “Beginnings”, “Hey Baby (New Rising Sun)”, “Keep On Groovin’” und “Freedom”.
Viele der Mixes, die Hendrix mit seinem Toningenieur Eddie Kramer fertigstellte, bevor er zu seiner Europa-Tournee aufbrach, deren Auftakt das Isle Of Wight Festival (30. August 1970) bildete, sind auf dem Set ebenfalls zu hören. Jimi sollte nach der Tour nicht mehr in sein Studio zurückkehren.
Bei den neuen 5.1 Surround Mixes auf der Blu-ray von Electric Lady Studios: A Jimi Hendrix Vision handelt es sich um alle 17 Tracks des posthum veröffentlichten Albums First Rays of the New Rising Sun (erschienen 2010, aufgenommen 1969-1970). Außerdem wurden “Pali Gap” aus Rainbow Bridge (1971, 1970), “Lover Man” aus dem Boxset The Jimi Hendrix Experience (2000, 1970) und “Valleys of Neptune” aus dem Album Valleys of Neptune(2010, 1969-70) neu abgemischt.
Wer den Dokumentarfilm gesehen hat, begreift, welche Bedeutung die Electric Lady Studios auch über Jimis Tod hinaus für die Musikgeschichte hatten. Künstler wie John Lennon, The Clash, AC/DC, Chic, David Bowie, Stevie Wonder und Hunderte weiterer Musiker haben hier seit seiner Eröffnung aufgenommen – so wurden die Studios zu einer beständigen Einrichtung in einer so schnelllebigen Branche.
„Mein Bruder hatte eine Vision“, erinnert sich Janie Hendrix, „und mit diesem Boxset stellen wir nicht nur Jimis Musik in den Fokus, sondern auch die Electric Lady Studios. Er wollte hier eine Homebase schaffen, wo er jederzeit die Songs aufnehmen konnte, die ihm in den Sinn kamen. Auch wenn sein Leben nur kurz war – innerhalb der magischen Wände an der 8th Street leben andere talentierte Musiker bis heute ihre Kreativität aus.”
Experience Hendrix L.L.C., die 1995 von Jimis Vater ins Leben gerufene Stiftung, ist seit ihrer Gründung in Familienhand und verwaltet weltweit den musikalischen Nachlass des Gitarristen.