Black Stone Cherry – The Human Condition
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 30. Oktober 2020 Lydia Dr. Polwin-Plass
Als die Corona-Pandemie über die Welt hereinbrach, zogen sich die vier Mitglieder von Black Stone Cherry ins Studio zurück, um ihr 7. Studioalbum fertigzustellen. Die täglichen Schreckensmeldungen über das Virus waren die perfekte Basis für die Texte des neuen Albums. „The Human Condition“ wurde kurz vor dem weltweiten Lockdown fertiggestellt und erscheint HEUTE.
Seit 20 Jahren spielen Black Stone Cherry ihre spezielle Form von Southern Rock, gepaart mit jugendlicher Leichtigkeit und Einflüssen aus der amerikanischen Rocktradition.
„Während der Aufnahmesessions spürten wir regelrecht die Angst vor dem Unbekannten – es war eine beängstigende Zeit. Jeder Song auf diesem Album erzählt eine Geschichte über die Erfahrungen die wir alle so machen – über unser Glück, unsere Anstrengungen und wie wir uns immer wieder neu anpassen müssen“, lässt Schlagzeuger John-Fred Young die Anfänge der Krise revue passieren..
Gitarrist und Sänger Ben Wells ergänzt: „Wir haben die Verstärker bis an den Anschlag aufgedreht, das Schlagzeug kickt dir ins Gesicht und wir haben ein paar schöne schwere Gitarrenriffs rausgehauen. Nach 19 Jahren und 7 Alben wollten wir beweisen, dass wir es immer noch drauf haben. Dieses Album fühlt sich wie eine Wiedergeburt an.“
The Human Condition wurde im März 2020 in den Monocle Studios von Bassist Jon Lawhon aufgenommen und von der Band selbst produziert. Die Band brachte 4 Songs mit ins Studio, schrieb dort neue Songs und nahm zusätzlich einige ihrer unveröffentlichten Favoriten auf. Produktion und Performance auf diesem Album zählen zu dem Besten in der Geschichte von Black Stone Cherry.
Zum ersten Mal entschied sich der Vierer dafür die Basics mehrspurig aufzunehmen, statt sie live einzuspielen. Jedes Bandmitglied musste lange anstrengende Aufnahmesitzungen durchlaufen, um das kollektiv gewünschte Endresultat einer epischen Aufnahme zu erzielen. Das Ergebnis ist hörenswert – die Grooves fühlen sich organisch an, die Riffs wuchtig und die Hooks eingängig.
Das Album beginnt mit den Textzeilen: „“People, people your attention please, I need to tell you about a new disease.” Diese Worte werden durch das roughe „Ringin‘ In My Head“ transportiert. Der Song wurde bereits vor vier Jahren komponiert, fängt aber die ganze Panik um den COVID-19-Ausbruch überzeugend ein. Verstärkt wird das Drama mit einem fingerfertigen Gitarrensolo von Ben Wells.“ Bei „Push Down and Turn“ erzeugen Black Stone Cherry eine vernichtende Metal-Dynamik. Das Lied handelt von psychischer Erkrankung und fordert zu Mut auf, sich behandeln zu lassen. „Ich leide an manischen Depressionen und habe starke Angstzustände. Mit diesem Song möchte ich vermitteln, das es in Ordnung ist, zu einem Arzt zu gehen und über diese Probleme zu sprechen. Es ist ist keine Schande und man wird deswegen auch nicht stigmatisiert“, outet sich Sänger und Gitarrist Chris Robertson mutig.
Abgerundet wird The Human Condition durch die Südstaaten Balladen, „In Love With The Pain“ und „If My Heart Had Wings“ im Stile der späten 80er und frühen 90er Jahre und mit reichlich Gänsehaut-Effekt.
Einen weiteren Höhepunkt des Albums stellt die raue Coverversion des E.L.O. (Electric Light Orchestra) Klassikers „Don’t Bring Me Down“. Das Album klingt angemessen aus, mit der erhebenden Hymne „Keep On Keepin‘ On“.
Fazit: Die 13 Songs auf „The Human Condition“ von sind emotional und hymnisch. Erdiger Southern Rock mit tollen Hooks, kraftvoller Gitarrenarbeit und mehr als aktuellen Lyrics. Unbedingt reinhören!
- Ringin’ In My Head
- Again
- Push Down & Turn
- When Angels Learn To Fly
- Live This Way
- In Love With The Pain
- The Chain
- Ride
- If My Heart Had Wings
- Don’t Bring Me Down
- Some Stories
- The Devil In Your Eyes
- Keep On Keepin’ On
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