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Interview mit W:O:A / ICS Marketing- und Projektleiter Tim Hoffmann Interview mit W:O:A / ICS Marketing- und Projektleiter Tim Hoffmann
Für unser Buch "Wacken – Das perfekte Paralleluniversum. Was die Gesellschaft von Metalheads lernen kann" haben wir mit dem ICS Marketing- und Projektleiter Tim... Interview mit W:O:A / ICS Marketing- und Projektleiter Tim Hoffmann

Für unser Buch „Wacken – Das perfekte Paralleluniversum. Was die Gesellschaft von Metalheads lernen kann“ haben wir mit dem ICS Marketing- und Projektleiter Tim Hoffmann gesprochen. Dabei haben wir unter anderem einiges über die Hilfsorganisationen und wohltätigen Projekte erfahren, an denen sich ICS beteiligt oder die vom W:O:A initiiert wurden.

Hallo Tim, wir veröffentlichen ein Buch über die Liebenswürdigkeit der Metalheads und den sozialen Aspekt der Metalszene. Könntest du dich bitte für unsere Leser vorstellen und uns ein wenig über das ICS Marketing und die sozialen Projekte erzählen, in denen sich das W:O:A Team engagiert?

Hi Tim, stellst du dich bitte kurz für unsere Leser vor? Was ist deine Funktion beim W:O:A?

Tim: Ich bin im Marketing tätig und Projektleiter für einige Projekte. Wir versuchen das Thema Internationalität ins Festival hinein zu bringen und betreuen unsere internationalen Reisepartner. Nachhaltigkeit hatte ich natürlich schon auf dem Tisch, und bei unserem neuen Netzwerk Metality war ich gleich am Anfang involviert. Aber jetzt hatte ich ein Sabatical gemacht habe, das leider aufgrund von Corona etwas früher beendet wurde als ursprünglich geplant.

Sehr stark involviert war ich auch in der Aktion „Big Sleep Out“. Das hatte ich als Projektleiter mitbetreut. Ansonsten betreue ich auch immer die Besuchergruppen, auf dem Festival. Die stellen sich zusammen aus Leuten aus psychiatrischen Einrichtungen, Altenheimen und dem so genannten „Wünschewagen“ mit Menschen, die nur mehr kurz zu leben haben und deren letzter Wunsch es ist noch einmal auf das Wacken Open Air zu gehen. Diesen Wunsch versuche ich dann für die Leute zu realisieren.

Beginnen wir mit dem Blutspendeprojekt, da es das größte Projekt ist

Tim: Das Blutspendeprojekt wurde 2014 gemeinsam mit Robert Adam vom Klinikum Itzehoe auf die Beine gestellt. Es gab in der Gesellschaft ganz allgemein das Problem – gibt es auch immer noch – jüngere Blutspender zu gewinnen. Nach dem zweiten Weltkrieg waren viele Menschen gewöhnt daran, Blut spenden zu gehen, aber das wurde über die nachfolgenden Generationen immer weniger, so dass jüngere Menschen mit dem Thema Blutspenden gar nicht mehr so vertraut waren.

Und so hatte der Robert die Idee, einen Anreiz für jüngere Menschen zu schaffen. Mit coolem Aufmacher, um jungen Menschen das Thema Blutspenden nahe zu bringen. Er hat dann Holger (Hübner) darauf angesprochen, ob man das nicht gemeinsam machen könnte. Holger ist prinzipiell sehr sozial eingestellt und möchte sich auch in alle sozialen Projekte einbinden. Er fand die Idee gut und so begann die gemeinsame Aktion mit dem Klinikum Itzehoe. Seither gibt es dann die SOA Blutspende: die Stände sind an den Metalstyle vom W:O:A angepasst. Tim Ekoos hat übrigens die Grafiken gemacht.

Es gab auch eine Tombola und Ähnliches und man konnte so auch etwas für die Medien bieten. Auf diese Weise lassen sich Leute, die bisher nicht Blutspenden gegangen sind zur Blutspende bewegen. Die Aktion war ein toller Erfolg, so dass wir die Blutspende ab sofort jährlich anbieten wollten.

Das Ganze haben wir dann auch über unsere Kanäle geteilt, so dass das Interesse in der Dachregion stark gestiegen ist. Die Nachfrage nach Ausweitung des Projekts auch über andere Regionen stieg ebenfalls. Schließlich hatte Holger die Idee, einen Pass zu machen, auf dem man sich bei jeder Blutspende einen Stempel holen kann, und wenn der Pass voll ist, bekommt man ein T-Shirt, das eigens dafür entworfen und produziert wird. Man kann dieses T-Shirt ansonsten nicht käuflich erwerben. Die Aktion hat super funktioniert. Gemeinsam mit teilnehmenden Blutspendediensten in Deutschland und Österreich haben wir schon über 100.000 Pässe ausgegeben, ungefähr 9000 kamen zurück – gefüllt mit Stempeln.

Also ist wirklich schon viel passiert, dann wenn man überlegt dass eine Blutspende ungefähr einen halben Liter bringt, also bei einer Person mindestens 3 Liter abgegeben werden, dann kann man sich vorstellen wie viel Blut da zusammengekommen ist. Also wenn alle 100.000 zurückkommen, dann wären das 300.000 Liter Blut, die gesammelt worden wären. Das ist natürlich eine tolle Aktion! Jetzt sind wir dabei die Sache noch etwas weiterzuentwickeln, da einige Spender bereits langsam Anspruch auf ihr zweites T-Shirt haben. Ab sofort wollen wir die Organisation etwas digitaler gestalten, weitere Belohnungen wie eventuell Badges, anbieten und noch mehr Leute für das Projekt gewinnen.

Derzeit gibt es ja ganz allgemein das Problem durch Corona, dass Leute Angst haben Blut spenden zu gehen.  Dadurch ist ja der Bluthaushalt ganz allgemein zurückgegangen, gibt es da im Moment auch spezielle Aktionen, in die Ihr eingebunden seid?

Tim: Ja, wir haben zum Beispiel die Weihnachtszeit genutzt, um uns über unsere Social Media-Kanäle bei allen Blutspendern zu bedanken und gleichzeitig auch wieder auf die Notwendigkeit der Blutspende hingewiesen, vor allem in der aktuell schwierigen Situation. Denn es sind tatsächlich weniger Blutspenden verfügbar als sonst.

Habt ihr Hilfe bei der Logistik und durch Sponsoren?

Tim: Sowohl die T-Shirts, als auch eventuelle Patches, sind natürlich sehr teuer. Da kommt natürlich eine große Summe zusammen, deshalb haben wir auch mit verschiedenen Versandpartnern gesprochen, um eine Lösung zu finden. Der Versand wurde bisher von der Stiftung Mensch übernommen. Die Stiftung Mensch ist auch unser Merchandise Partner und arbeitet mit Menschen mit Behinderungen und anderen Beeinträchtigungen zusammen, die zum Beispiel Sachen verpacken. Das möchten wir auch weiterhin so beibehalten und fördern. Andere Versandpartner wollen die Ware leider auch bei sich lagern. Holger ist es sehr wichtig, die Stiftung Mensch mit einzubinden.

Im Moment versuchen wir natürlich alles etwas umzugestalten, um die Kosten etwas runter zu fahren. Pandemie ist leider an uns als Festival auch nicht spurlos vorbeigegangen. Beziehungsweise dauert ja auch noch weiter an. Aus diesem Grund arbeiten wir daran einige Schritte in den Prozessen zu optimieren.

Gibt es bereits Gespräche Partner wie DHL zu gewinnen?

Tim: Da gibt es tatsächlich bereits Gespräche. Wir legen gerade das Konzept vor, und schauen, dass wir da eine Partnerschaft generieren können. Es gibt auch eine Teilpartnerschaft mit EMP und Radio Bob als Medienpartner. Im Idealfall würden wir tolle Sonderkonditionen von DHL bekommen, und wir den wichtigen Punkt „Kostenfaktor Versand“ etwas runterschrauben können.

Sponsoren wären natürlich auch in Ordnung. Wir hatten schon Sponsoren, die wir dann hinten auf unseren Pass gedruckt haben. Über so etwas sind wir auch immer froh. Die sollten aber auch immer zu uns und den Aktionen passen. Es gab zum Beispiel schon Kritik, dass die Blutkonserven verwendet werden, um Medikamente herzustellen. Wenn jetzt zum Beispiel das Blut von Pharmafirmen verwendet würde, die dann Medikamente daraus machen, die sie dann zu einem viel zu hohen Preis anbieten, könnte das eher dem Image schaden als nützen. Es ist also schon wichtig, dass die Aktionen nicht dem Image schaden. Letztendlich sind wir aber Partnern gegenüber offen und wollen ja auch die Aktion ausweiten. Aber auf einer finanziell gesunden Basis.

Auch Plasma- und Thrombozytenspenden waren bereits Thema. Wir wurden bereits von einigen Spendediensten darauf angesprochen, auch in diese Richtung eventuell etwas anzudenken. Wir sind aber erst mal nur bei den Vollblutspenden geblieben.

Um ein T-Shirt zu bekommen, muss man ja sechs Vollblutspenden abgegeben haben. Und hier haben Männer einen ganz klaren Vorteil Frauen gegenüber, weil sie leichter, schneller und öfter Blut spenden können. Wäre dann auch ein wenig unfair. Deshalb überlegen wir noch, wie man das noch gerechter gestalten könnte.

Also da passiert aktuell sehr viel, auch wenn wir gerade alle in Kurzarbeit sind, deshalb arbeiten wir eher in den bestehenden Projekten und die weiter Entwicklung läuft etwas langsamer als erhofft.

Wo gehen denn die Blutspenden hin, was wird damit gemacht?

Tim: Für das Klinikum Itzehoe hat sich der Blutspendedienst leider wirtschaftlich nicht mehr gelohnt, deshalb haben sie jetzt keinen Blutspendedienst mehr. Das Blut wird zentral eingesammelt und dann wieder weiter verteilt. Zum Beispiel aber auch an das Klinikum Itzehoe. Die Blutspendedienste sind alle individuell organisiert und da kommt es dann auf die Region an, wo dann das Blut hingeht. Wir haben aber zum Beispiel mehrere Blutspendedienste in Düsseldorf.

Bei der Aktion Missing Type, zum Beispiel, haben wir auch mitgemacht und auch viele Fußballprofis. Da wurde dann im Werbeslogan beim Namen ein Buchstabe weggelassen symbolisch dafür, dass Blut von einer bestimmten Blutgruppe fehlt.

DKMS

Das fing damit an, dass die Tochter unseres, leider verstorbenen Produktionsleiters, Thomas Hess, an Blutkrebs erkrankt war, und so entstand der erste Aufruf für eine Typisierungsaktion auf dem Festivalgelände.

Wenn ich mich nicht irre, starteten wir mit der Aktion erstmals im Jahr 2003. Seither kann man sich jedes Jahr auf dem Wacken Open Air typisieren lassen. Ich weiß auch, dass schon zwei Leute aus dem Kollegium gespendet haben und glaube das war Holgers Bruder und ein weiterer Kollege. Typisiert sind wir eigentlich fast alle.

Am großen Zuspruch bei der DKMS Aktion sieht man ein weiteres Mal wie groß das Interesse der Metalheads ist, zu helfen.

Das läuft auch eng zusammen mit dem Robert Adam. Er ist auch auf diversen Blutspende Kongressen unterwegs und stellt dann immer die W:O:A Blutspende Aktion vor.

Big Sleep Out 

Tim: Wir wurden von Lukas Lehmann vom Straßenmagazin Hempels aus Kiel angesprochen, ob wir nicht etwas gemeinsam machen könnten und eventuell in Kooperation mit ihnen beim Big Sleep Out teilzunehmen. Die Aktion wird auch von Stars unterstützt: zum Beispiel hat Sting ein Statement dazu abgegeben, und unter anderem auch der Sänger von Coldplay, Chris Martin. In Deutschland gab es zu dieser Aktion noch keinen teilnehmenden Standort, deshalb wurden wir angesprochen. Thomas und Holger wollten sofort mitmachen. Es hat sich so abgespielt, dass wir in der Kuhle in Wacken, wo ja früher das Festival stattgefunden hat, Leuten die Möglichkeit gegeben haben, zu übernachten. Nebenbei boten wir Musikdarbietungen in Kooperation mit Radio Bob. Die Aktion wurde auch durch einen ehemaligen Wohnungslosen Sänger aus Berlin unterstützt, der auch auf YouTube schon einige tolle Videos veröffentlicht hat. Zudem gab es Diskussionsrunden von wohnungslosen Menschen, Leute aus der Wohnungslosen-Betreuung und Vertretern von Hempels zum Thema Wohnungslosigkeit. Das alles im internationalen Kontext, da das Projekt weltweit vernetzt ist.

Wir waren auch stolz darauf, dass wir als deutscher Standort mitgemacht haben. Selber hab‘ ich auch mal eine Nacht draußen verbracht. Die Nacht war natürlich nicht so schön. Ohne Schnee, aber typisch norddeutsch nass, kalt und matschig. Das war schon eine krasse Erfahrung. Der Zuspruch aus der Metalszene war absolut da. Danach wurden wir häufig gefragt, ob wir das Projekt nicht wiederholen wollten. Die Aktion wurde auch von der Presse wahrgenommen – so wurde uns geholfen auf die Problematik hinzuweisen und zu einer noch größeren Reichweite beigetragen.

Ob wir das 2020 wieder gemacht hätten war noch nicht klar entschieden, aber durch die Pandemie ist das sowieso alles flachgefallen.

Im Zuge der Corona Pandemie ist es ja noch schwieriger geworden, Unterkünfte für Obdachlose zu finden, und die Schwächsten der Gesellschaft fallen, wie immer, durch den Rost. Das Feedback war allgemein sehr gut und es wurde auch viel gespendet von Metalheads.

Matality haben das dieses Jahr das Thema für sich gewählt und Schlafsäcke gespendet.

Tim: Thomas und Holger ist es immer sehr wichtig, dass wir auch die Reichweite nutzen, um auf sinnvolle Aktionen hinzuweisen. Zum Beispiel die Blutspende Aktion, da jeder entweder direkt oder im Familienumfeld irgendwann mal von einer Blutspende profitieren wird. Und auch die Nöte von sozial schwächer gestellten Menschen aufzuzeigen, ist Thomas und Holger sehr wichtig.

Man bekommt ja auch immer wieder mit, vor allem bei Festivals, bei denen die Umstände ziemlich erschwert sind, so wie im extrem matschigen Jahr 2015, wie die Menschen zusammenhalten und einander unterstützen. In der Metal Community sind eben sehr viele engagierte Menschen, die sich auch um ihre Mitmenschen kümmern.

Barber Angels

Tim: Wir wurden auch von den Barber Angels angesprochen, die kostenlos für Obdachlose frisieren. Das Äußere hat ja ein bisschen etwas mit der Selbstwahrnehmung zu tun und wenn sich Obdachlose gepflegt fühlen, haben sie ein ganz anderes auftreten. Das ist der Beweggrund hinter dieser Aktion. Den Wohnungslosen soll sozusagen die typische Wohnungslosen Optik genommen werden

Engel auf den Straßen

Tim: Seit etwa zwei Jahren arbeiten wir mit den Engeln auf der Straße zusammen. Verteilen gerade in der Winterzeit Schlafsäcke, ISO Matten, etc.

Vor allem wenn Menschen aus dem Ausland anreisen und sich im Supermarkt mit Festivalsets eindecken, die noch dazu superbillig sind, bleiben diese dann meist auf dem Festivalgelände zurück. Die Schlafsäcke und ISO Matten werden dann eingesammelt und über die Engel in den Straßen an Obdachlose verteilt. In England, zum Beispiel, besteht ein Festival Set aus dem Supermarkt aus ISO Matte, Schlafsack und Zelt und kostet nicht mehr als 20 £. Nach vier Tagen auf dem Festival eventuell sogar mit Regen oder intensivem Feiern, werden die Sachen dann nicht so gerne mit nach Hause genommen. 20 £ auf vier Tage gerechnet ist eben sehr wenig, deshalb nehmen viele diese Festivalsets nicht mehr mit.

Auch die hohen Kosten für extra Gepäck im Flugzeug, sind ein Grund dafür, dass Menschen entweder ihre Festivalausstattung entweder erst in Deutschland kaufen und dann aus den gleichen Gründen auch nicht wieder mit zurück transportieren wollen.

Im World Metalcamp hatten wir das Problem früher auch. Unter dem #GreenWacken haben wir auch über die Media Kanäle die Leute gebeten, die Sachen, wenn sie diese nicht mehr mit nach Hause nehmen wollen, an einen zentralen Punkt zu bringen.

Das Denken ist aber allgemein sehr viel nachhaltiger geworden, deshalb ist auch die Müllsituation auf dem Festivalgelände bedeutend besser geworden.

Hattet ihr einen guten Zuspruch?

Tim: Ja wir haben uns mit anderen Hilfsorganisationen zusammengetan, um alles zu verwerten.

Das ist eine ganz wunderbare Sache, wird aber teilweise auch als Ausrede benutzt, um sein Zeug nicht mit nach Hause nehmen zu müssen (lacht).

Jetzt werden die Sachen an einen zentralen Punkt gebracht und von den Engeln abgeholt. Wir bieten aber auch für Menschen aus aller Welt eine schon vorhandene Infrastruktur, die sie nutzen können, ohne so viele eigene Sachen mitnehmen zu müssen.

Dennoch gibt es immer noch genügend.

Hattet ihr noch einen Bestand an Unterlagen und Schlafsäcken, den ihr jetzt aktuell bei dem Kälteeinbruch für Obdachlose verwenden konntet?

Nein, dadurch, dass das Festival letztes Jahr nicht stattgefunden hat, hatten wir keine Bestände mehr. Die Bestände wurden restlos aufgebraucht. Aus diesem Grund hat Metality neue Schlafsäcke angeschafft, um Wohnungslosen aktuell zu helfen. Auch das Merchandise von Full Metal Mountain haben wir zur Verfügung gestellt. Haben wir sowohl im Zuge des Sleep Out Projekts verteilt und auch über Hempels. Darunter waren Mützen, Schals, Handschuhe etc.

Sobald es wieder möglich sein wird ein Festival zu machen, werden wir am Ende auch wieder die ein Sammelaktion machen.

Wessen Idee war Metality?

Tim: Im Zuge des Full Metal Mountain war ein Metal Summit geplant. Die Idee hatten Holger, Thomas, Moanouchehr Shamsrizi und Niko Rose. Eine Gruppe von Business Leuten hat festgestellt, dass auf Managementebene viele Leute Metal hören und beschlossen für diese ein eigenes Netzwerk beziehungsweise eine Netzwerkveranstaltung, eben den Metal Summit, zu gründen beziehungsweise zu organisieren. In dieser Vernetzung war der Plan ursprünglich Business unter Gleichgesinnten zu machen. Der gemeinsame Nenner sollte hier Heavy Metal sein. Dabei wurde festgestellt, dass es einige Themen gibt, die allen gemeinsam auf dem Herzen liegen und es über Heavy Metal hinaus auch noch soziale Themen gibt, die einem wichtig sind. Zum Beispiel die Schlafsack Aktion war Udo Röwes Idee (ehemaliger Redakteur der Bild Zeitung).

So kamen dann aus unterschiedlichen Ecken unterschiedliche Leute, die alle diesen Business Background hatten und gleichzeitig Metalheads sind. Man beschloss dann gemeinsam auf die Full Metal Cruise zu fahren und im Rahmen der Kreuzfahrt Pläne zu schmieden. Aus dem Metal Summit heraus wurde dann Metality gegründet. Die ersten Aktionen waren ein Hilfsfond zu gründen. Um von den Corona Schließungen betroffene Metalheads und Leute aus der Musikbranche wie Musiker, kleine Clubs, Security, etc. aber auch Metal und Metalmusiker an sich zu fördern und zu schützen und die Schlafsack Aktion.

Das Ganze basiert auf einem Nonprofit Verein und auf der Förderung der Stammtisch Kultur wie bei eurer Xing Gruppe. So gibt es verschiedene Chapter in unterschiedlichen Städten wie bei Rockergruppen. Da finden zur Vernetzung regelmäßig Stammtische in einer Kneipe statt. In Hamburg zum Beispiel ist das Ziel, einen bestimmten Club zu retten und daran wird dann gemeinsam gearbeitet.

Bei jüngeren Leuten ist ja nicht immer Heavy Metal die Musik der ersten Wahl. Wenn man aber ein cooles Netzwerk hat, kann man die Leute besser erreichen. So kann man einander leichter finden innerhalb der Szene, die lokale Szene unterstützen und gleichzeitig gute Dinge tun und etwas bewegen. Man trifft sich dann wöchentlich und es gab auch schon den ersten Online Summit.

Thomas und Holger sind in die Sache auch sehr involviert. Gerrit Eck ist Leiter der Organisation und Stiftungsgründungsmitglied. Götz Ullmann ist für das Design der Website verantwortlich. Das Ganze hat auf jeden Fall Potenzial. Natürlich ist es im Moment auch sehr schwierig wegen Corona, weil man sich derzeit nicht persönlich treffen kann. Aber die Sache hat einen tollen Charakter und es könnte auch was Gutes draus werden. Die Idee ist das ganze internationaler zu machen. Anfangs war es ja auch sehr männerlastig und deutsch, Metal ist aber international.

Wir sind also für solche Aktionen immer offen.

Wir waren auch kurz davor mit dem ZDF eine Aktion zu machen zum Thema Artensterben bei Insekten. Wurde dann aber leider aus Budgetgründen nichts.

Future Camp

Tim: Die Metalheads haben ja alle auch ihre eigene Meinung und eigene Ideen. Vor allem in den Wacken Gruppen entstehen immer wieder gute Ideen mit denen an uns herangetreten wird. Wacken ist ja schließlich der Holy Ground of Metal, ein Way of Life. Wir wollen dabei niemals jemanden ausgrenzen und so gut wie möglich alles mitmachen. Alleine bei der DKMS Aktion sieht man ja wie groß das Interesse der Metalheads ist, zu helfen. Sowas funktioniert nur durch engagierte Leute. Da gibt’s auf der einen Seite den Think Tank, wo sich unsere Leute immer wieder mit Metalheads treffen, um einen Austausch herzustellen und auf der anderen Seite gibt es jetzt das Future Camp, wo ebenfalls Ideen eingebracht werden können.

Das Thema Nachhaltigkeit hat innerhalb der Szene sehr an Bedeutung gewonnen. Da wurden natürlich Maßstäbe gesetzt und da gibt’s Erwartungen an uns, die wir natürlich so gut wie möglich zu erfüllen versuchen.

Der Wünschewagen

Tim: Da haben wir jetzt schon zwei bis dreimal etwas gemacht. Wenn jemandes letzter Wunsch es ist auf das Festival zu fahren, dann ist es Thomas und Holger sehr wichtig, dass dieser Wunsch auch erfüllt wird. Und da wird dann alles drangesetzt, damit diejenigen noch ein wirklich schönes Festival erleben können.

Chorea Huntington Stiftung Deutsche Huntington-Hilfe e.V.

Tim: Chorea Huntington ist eine tödliche Krankheit. Die Krankheit ist noch nicht bekannt genug, und es wird dazu auch noch zu wenig geforscht bisher. Mit der Chorea Huntington Stiftung haben wir auch schon etwas gemacht. Im Zuge des Projekts wurden Gebäude beleuchtet.

World Metal Kongress (London)

Tim: Da haben sich auch ein paar Leute zusammengetan, unter anderem sind die Metalina, Korrespondentin für BBC, vor einigen Jahren aus dem Libanon nach London ausgewandert und der ehemalige Chef Redakteur des Metal Hammer UK Alexander Milas involviert. Ina versucht das Nah Ost Thema zu bedienen. Sie versucht zum Beispiel gerade in Orten wie Beirut eine Metal Szene aufzubauen und auch in Ländern, die unter dem IS leiden. Metalina kennt sehr viele Leute. Sie hat auch das Projekt Free to Rock ins Leben gerufen. Der Produzent des Films hat seinen Sitz in New York, Lina war gerade in Beirut unterwegs. Aber die Vernetzung funktioniert perfekt. Es gibt ein paar Power Frauen im Metal, Lina ist eine davon.

Mit dem Ziel ein Netzwerk zu schaffen und einmal im Jahr eine Metal Konferenz zu organisieren.

Die Wacken Foundation auch war dort, um sich vorzustellen. Es gab auch viele Film Projekte, wie „Syrian Metal is War“ oder „Free to Rock“ in dem es darum geht, welchen Beitrag die Rockmusik zum Fall der Berliner Mauer und der Vereinigung Deutschlands geleistet hat. Scorpions mit Winds of Change bis Billy Idle, der das erste Mal in Russland gespielt hat etc.

Wir hatten dann den Filmemacher hier und den amerikanischen Konsul und Wacken als Plattform genutzt, um anhand des Filmes den Leuten zu zeigen, welche Power Musik in gewissen Situationen haben kann. Und die Organisation hat das Projekt unterstützt und dafür gesorgt, dass der Film gezeigt wird, auch in Deutschland, um Studierende darauf hinzuweisen, welche Wichtigkeit Kultur hat. Vor allem Heavy Metal Kultur, die ja aus Außensicht manchmal als wilder Krach gesehen wird. War eine tolle Kooperation. 2019 wurde das dann ausgeweitet und der Film „Syrian Metal is War“ gezeigt, Ein Dokumentarfilm des syrischen Filmemachers Monzer Darwish. Der Film handelt von der Metal Szene während des Bürgerkriegs. Unter anderem haben sie gezeigt, wie schwierig es war, ein Konzert auf die Beine zu stellen mit Notstromaggregaten, während man im Hintergrund Schüsse hörte. Auf diese Weise konnten wir dazu beitragen eine Metal Szene zu unterstützen, die es nicht so leicht hat.

World Metal Camp

Tim: Die Internationalität ist für Thomas und Holger ein wichtiges Anliegen. Thomas hat einmal den Wunsch geäußert, dass er gerne so viele Gäste hätte, wie es Vereinte Nationen gibt.

Das World Metal Camp unterstützt dieses Ziel, Metal Fans aus aller Welt zusammen zu bringen, um deutlich zu machen, dass man eine Rasse ist (one tribe).

Und so organisieren sich Menschen aus verschiedensten Nationen, um zusammen nach Wacken zu kommen und dieses Wacken Erlebnis gemeinsam zu durchleben.

Auch kulinarisch und von den Getränken her wird Internationalität hoch geschrieben. Köttbullar aus Schweden, Wodka aus Russland, irischer Whisky, etc.

Und um auf die Nöte von Metalheads aus anderen Ländern hinzuweisen, werden diese Filme auf dem W:O:A gezeigt.

Meine Oma ist über 90 und war auch schon ein paar Mal auf dem Festival. Das ist Thomas und Holger auch sehr wichtig, dass jeder die Möglichkeit hat teilzunehmen. Meine Oma wohnt in einer Seniorenresidenz, und um diese Seniorenresidenz ins Festival einzubinden, wurden dort Kühe aufgestellt. Dann wurde organisiert, dass Menschen mit Handicap oder sehr alte Menschen und sogar Schulkinder in Gruppen auf’s Gelände geführt werden. Und plötzlich war da auch meine Oma dabei, die im Wacken Shirt in der Gruppe das Gelände besichtigte.

Wir haben auch Kooperationen mit Sea Shepherd, Jugend gegen Aids und anderen Organisationen.

Den Wacken Foundation Campbereich könnten wir eigentlich dreimal füllen mit solchen sozialen Geschichten. Die Nachfrage ist einfach sehr groß. Auch ins Thema Flüchtlinge sind wir involviert. Da ist der Land Frauenverband aus Dithmarschen sehr engagiert.

Witzig sind genau diese Gegensätze: auf der einen Seite die manchmal doch sehr düstere Musik, die für die Gesellschaft auch manchmal recht abschreckend wirken kann, und auf der anderen Seite findet man dann auf dem Wacken Gelände für einige Tage eine fast heile Welt.

Wie viele Projekte müsst ihr durchschnittlich aus Kapazitätsgründen ablehnen?

Tim: Ablehnen tun wir eigentlich nur Projekte, die wir vom finanziellen oder zeitlichen Aufwand her nicht umsetzen können. Oder, wenn die Kooperation mit bestimmten Unternehmen für das Image nicht gut wäre.

Kannst du uns eventuell kleine Anekdoten erzählen, die du mit Metalheads erlebt hast und die dich ziemlich beeindruckt haben?

Tim: Sehr beeindruckend finde ich, wie die Menschen mit den schwierigen Wettersituationen umgehen. Wenn zum Beispiel Leute neu dabei sind und sich plötzlich nicht auskennen oder mit der Situation überfordert sind, finden sie sehr schnell Menschen, die Ihnen helfen.

Zum Beispiel hat meine Frau mal im Dorf gearbeitet, und plötzlich stand da ein ziemlich verwirrter Mexikaner der weder Deutsch noch Englisch konnte. Er hatte seine Gruppe verloren, wusste nicht mehr so genau was am Vortag los war und kannte sich am Gelände und im Dorf überhaupt nicht aus. Das haben mehrere Leute, die auf der Hauptstraße ein Frühstück geholt haben, mitbekommen und es hat nur einige Sekunden gedauert, saß der Mexikaner in einem Auto auf dem Weg zum Flughafen. Denn irgendwie konnte er mitteilen, dass er zum Flughafen Hamburg musste.

Und auch im Schlamm Jahr 2015, war beeindruckend wie sich Spontankonstellationen von Menschen in Autos gebildet haben. Auch im Moshpit mag‘s manchmal wild zugehen, aber wenn einer fällt, wird ihm sofort aufgeholfen. Die Menschen achten aufeinander. Im Vergleich zu Punk Konzerten gibt es einfach sogar im Moshpit ein Miteinander.

Sind zur Zeit neue Projekte geplant?

Tim: Das Hauptaugenmerk liegt zur Zeit auf der Blutspende Geschichte und die soll weiter entwickelt werden.

Natürlich wird auch noch spannend, was uns die Pandemie noch für Aufgaben aufgeben wird. Sollten wir in der Lage sein, 2021 ein Festival zu veranstalten, dann wird es ja bestimmt auch die einen oder anderen Reiserestriktionen geben. Und da das Pro-Kopf-Einkommen durchschnittlich einfach geringer werden wird, oder bereits geworden ist, wird die Leistbarkeit für viele auch ein Thema werden. Natürlich kann es kommen, dass nicht mehr so viele Menschen aus dem Ausland dabei sein können oder aus Hotspots nicht einreisen dürfen. Man weiß nach wie vor nicht, was da noch auf uns zukommt. Natürlich ist unser Ziel, möglichst jeden auch weiterhin mitzunehmen. Auch wenn Menschen nicht vor Ort dabei sein können, dass man ihnen eine Möglichkeit bietet, trotzdem am Festival teilzunehmen und sich jeder mitgenommen fühlt. Das wird die vorrangige Aufgabe für dieses Jahr sein. Parallel natürlich die Blutspende Aktion.

Denke, dann werden die anderen Projekte wieder von alleine auf uns zukommen.

Smalltalk über Christina und Martina

Und über Metalina, die den World Metal Kongress organisiert. 

Tim: Auch in Rumänien sitzt eine Metal Power Frau. Name? Sie hat das Armenia Festival organisiert und kennt auch wieder viele wichtige Leute. Und so sind wir alle untereinander vernetzt und die Dinge funktionieren.

Wie hart hat euch denn der Ausfall letztes Jahr durch Corona getroffen? Dich persönlich, ICS und die Region?

Tim: Es gibt da eine Wertschöpfungsstudie, was das Festival der Region bringt, und da ist einiges weggefallen. Wir Mitarbeiter sind seit der Pandemie im Home-Office und in Kurzarbeit. Das hat natürlich einiges durcheinandergeworfen.

Kulturell ist das natürlich schlimm. Auch die Dorfbewohner sind sehr stolz auf das Festival und identifizieren sich damit. Jetzt fehlt natürlich ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben. Wer hier in der Gegend wohnt, kommt um das Festival nicht herum und früher oder später hat man auch irgendeine Funktion für das Festival eingenommen. Das fehlt natürlich jetzt allen sehr. Jetzt hoffen natürlich alle, dass die Pandemie bald vorbei ist.

Das Schöne an der Aktion Worldwide Wacken war, dass sie ziemlich spontan zustande kam, und das man doch den Metalheads ziemlich internationalen Content bieten konnte. Man hatte auch ein bisschen die Möglichkeit, Leute die man kennt, hier wiederzusehen und ein bisschen das Festivalfeeling nach Hause zu bringen.

Die Wacken Foundation und der Wacken Metal Battle sind beide sehr wichtig für uns. Und über Wacken Worldwide hatten wir die Gelegenheit die beiden Themen einzubringen. Bisher sind wir noch ganz gut durch die Pandemie gekommen, aber jetzt ist natürlich jeder schon froh, wenn der Scheiß bald vorbei ist.

Ich denke, wenn wir wieder ein Festival machen können, werden wir das ganz anders als früher wahrnehmen, noch viel intensiver. Wir werden es noch viel mehr wertschätzen als früher.

Wie lange bist du schon bei ICS?

Seit 2014, ich habe damals meine Bachelor Arbeit darüber geschrieben Holger hat dann gesagt, ich sollte hier Praktikum machen. Und dann bin ich hier kleben geblieben. Eigentlich durch ein Interview mit Holger für meine Abschlussarbeit.

Ist es okay, wenn wir dir ein paar Stichwörter nennen, und du uns dann dazu spontan sagst was dir einfällt?

Klar.

Rituale

Tim: Wacken und der Wackenbesuch. Leute, die für das Festival arbeiten, haben sehr viele Rituale. Bei den Besuchern gab’s zum Beispiel das Ritual des Zusammenkommens am Vorabend, wo man dann schon etwas gemeinsam gefeiert hat und durchaus auch mal ein bisschen angedödelt war. Drei Wochen vor dem Festival haben wir uns meistens getroffen gegrillt und einen schönen Abend gemeinsam verbracht und gemeinsam die Vorfreude genossen. Dann ist man schon mal näher an das Festival herangezogen. Ich meistens zu meiner Schwester, die nicht weit von Wacken wohnt. Ein bisschen wie in einem Ferienlager, in dem man auf das Festival 3 Wochen lang hinlebt. Ein ganz wichtiges Ritual war auch immer das Grün Kohl Essen im Cateringzelt bei Manni Landsberger, der das Catering macht. Das ist eigentlich eines der wichtigsten Rituale in der Aufbauphase des Festivals. Da muss ich dann unbedingt 30-35° haben und neben einem müssen die Bühnenarbeiter sitzen, die den ganzen Tag draußen gearbeitet haben.

Ernährung 

Tim: Holger ernährt sich ja recht bewusst. Und so wurde zwischendurch auch mal ayurvedisches Essen eingeführt. Wir sitzen ja manchmal 10-12 Stunden bei der Arbeit im Büro und da man sich auch nicht immer von Grünkohl ernähren kann, wurde dann auch ayurvedisches Essen serviert. Das war ganz toll.

In der Festival Kultur hat sich der Essensmarkt enorm weiterentwickelt. Früher gab es Würstchen und Pizza, und heute ist das Essensangebot extrem vielfältig. Ich gehe sehr gerne in den Wackinger Bereich am Festival, um mir etwas zum Essen zu holen.

Wie stehst du denn zur Massentierhaltung?

Tim: Die Massentierhaltung passt auch nicht zu den Prinzipien des Festivals. Ich esse zwar Fleisch, aber ich weiß genau, wo es herkommt. Das letzte Steak kam von einem Rind aus der Region. In Wacken kann man sehen, dass die Rinder alle auf der Weide grasen und nicht in dunklen Ställen vergammeln.“

Das Bewusstsein dahingehend hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Früher hab‘ ich auch ab und zu eine JA Wurst Packung in meinen Einkaufswagen geworfen. Das würde ich heute nicht mehr tun. Damals habe ich auch viel mehr Fleisch gegessen, heute esse ich viel ausgewogener und nachhaltiger. Dahingehend hat sich das Bewusstsein allgemein ziemlich verändert.“

Nachhaltigkeit

Tim: Das Festival hatte seine eigenen Themen. 2015 das Wetter. Dann die Terror Geschichten. 2019 hat man deutlich gemerkt, dass es das Thema Nachhaltigkeit ist. Man konnte das auf dem ganzen Festival spüren und sehen. Nachhaltigkeit gehört inzwischen zur Festival- Kultur und ist auch den Besuchern viel wichtiger geworden. Deshalb haben wir ja auch dieses Future Camp ins Leben gerufen, um mit Festivalbesuchern gemeinsam ein nachhaltiges Festival zu planen und zu gestalten. Thema ist auch für das Team sehr wichtig geworden und natürlich auch für Thomas und Holger.

Werte

Tim: Ehrlichkeit ist ein sehr wichtiger Wert und Authentizität. Verlässlichkeit ist auch sehr wichtig. Dass man das macht, was man sagt und dazu steht und auch möglichst ehrlich dabei ist.

Ethik

Tim: Jeder Mensch sollte für sich ein ethisches Grundverständnis haben und dazu stehen.

Wacken

Tim: Heimat, Religion, Lebensgefühl

Schwarz

Tim: Meist getragene Farbe, eine sehr schöne Farbe 

Toleranz 

Tim: Wichtig selbst zu haben, aber erwarte ich auch von anderen. Ich empfehle immer einen Perspektivenwechsel beziehungsweise, dass man Dinge auch von anderen Perspektiven ansieht, um tolerant zu sein. Das hilft.

Alter

Tim: Alter ist Schall und Rauch. Jeder soll das machen was er für richtig hält egal wie alt er ist.

Finanzen

Tim: Unromantisch

Umweltschutz

Tim: Sehr wichtig.

Gemeinschaft und Zusammenhalt

Tim: Sehr wichtig. Gerade in diesen Zeiten wichtiger denn je. Das sieht man ja auch in Wacken jedes Mal, wie wichtig das ist. Und auch mir persönlich sehr wichtig. Dass man gemeinsam Sachen anpackt, Dinge erlebt. Auch Fußball funktioniert nur mit Zusammenhalt im Team. Und in Wacken zeigt sich immer wieder, wie man gemeinsam schwierige Situationen souverän bewältigen kann. Dinge, die man nur schafft, wenn man sie gemeinsam durchzieht. Das Gefühl danach, wenn man etwas gemeinsam geschafft hat, ist ein wirklich sehr Schönes.

Gesellschaftliche Verantwortung

Tim: Es ist sehr wichtig als Institution des öffentlichen Lebens seiner Verantwortung gerecht zu werden und auch etwas vorzuleben. Darüber hinaus hat doch jeder einzelne Mensch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Dabei ist es sehr wichtig und auch sehr schön, einander zu helfen, füreinander da zu sein und auch die „Abgehängten“ mitzunehmen.

Familie 

Tim: Auch sehr wichtig: Gemeinschaft Zugehörigkeitsgefühl. Und Wacken ist “One Tribe One Family”.

Metalogy Standardfragen 

Welches ist dein Lieblingstier?

Der Kater Willi

Dein Lieblingsfilm?

Es gibt viele gute Filme, und ich schaue auch gerne Filme an. Schwer sich da für einen zu entscheiden. Ein Film, den ich mir aber immer wieder gerne ansehe, ist Forrest Gump.

Dein Lieblingsbuch?

Schwierig, ich mag die Stieg Larsson Reihe sehr gern. Erstes Buch, dass ich auf Englisch gelesen habe, war der Hobbit. Oder wenn man im Metal unterwegs ist, finde ich das ziemlich interessant, wenn man dann die ganzen Shortcuts findet, die Verbindung zur Herr der Ringe Mythologie.

Dein Insel Album?

Es gibt da zwei Alben, die aber beide kein Heavy Metal sind: das Unplugged von Nirvana, Das zieh‘ ich mir eigentlich jedes Jahr zu Weihnachten rein, und Americana von Offspring. Die hab‘ ich mir in meiner Jugend so oft angehört, dass ich sie kaputt gehört habe. Ich hab‘ sie mir dann noch einmal besorgt und wenn ich heute am Moped herum bastel, höre ich sie mir immer noch sehr gerne an. 

Dein Lieblingsessen? 

Aktuell würde ich mich für indisches Essen entscheiden.

Dein Lieblingsgetränk?

Bier

Dein Hobby?

Fußball und Reisen. Reisen ist mein größtes Hobby.

Dein Lieblingsreiseziel? Wo hast du denn eigentlich dein Sabbatical gemacht?

Ich war in Patagonien mit ein paar Kumpels Wandern und danach dann in der Antarktis. Das wollte ich immer schon mal machen. Es sollte eine Weltreise werden die in Südamerika anfängt, Equador, Peru und Galapagos und auch nach Neuseeland, wo ich auch während des Studiums mal gewohnt hab‘. Neuseeland ist auch mein Lieblingsland, also zur Zeit auch mein Lieblingsreiseziel. Dann wollten wir über Asien zurückreisen. So war eigentlich die Tour geplant.

Gibt es etwas, das du gar nicht beherrscht, wo du zwei linke Hände hast?

Ich hab‘ Schlagzeug Unterricht angefangen und staune immer wieder über mein nicht vorhandenes Taktgefühl. Überhaupt kein Koordinationsgefühl. Ich habe auch einmal einen Tanzkurs gemacht, da hat sich das auch sehr deutlich gezeigt.

Deine größte Sorge oder Angst

Krank zu werden. Ja, dass Leute, die mir wichtig sind ernsthaft krank werden.

Was liebst du am meisten?

Meine Familie

Dein größter Wunsch oder Traum für dich selbst? 

Dass jeder Tag ein schöner Tag ist.

Dein größter Wunsch oder Traum für die Welt?

Gerechtigkeit und dass jeder so leben kann, wie er gerne möchte, und dass die Pandemie endlich aufhört, dass alle Menschen ein zufriedenes Leben leben können und der Planet gesund wird.

Was würdest du gerne der Welt oder den Menschen mitteilen? 

Mehr Miteinander! 

Meine Schwester wohnt ja nicht weit von Wacken, und am Anfang, als das Festival gegründet wurde, hat man noch nicht viel in der Umgebung davon mitbekommen. Heute gehen sogar meine Eltern mit und eigentlich wird das Festival auch in der Gesellschaft ganz anders wahrgenommen. Das Image hat sich total verändert.

Interview: Michael Gläser und Lydia Polwin-Plass

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Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de