Metalogy.de - Das Magazin für Metalheadz
Metal-Review: WORMWOOD – NATTARVET Metal-Review: WORMWOOD – NATTARVET
WORMWOOD erzählen auf ihrem zweiten Album „Nattarvet“ Geschichten, die in Schwermut, Melancholie und einem Gefühl von Traurigkeit enden. WORMWOOD schaffen durch ihren Melodic Black... Metal-Review: WORMWOOD – NATTARVET

WORMWOOD erzählen auf ihrem zweiten Album „Nattarvet“ Geschichten, die in Schwermut, Melancholie und einem Gefühl von Traurigkeit enden. WORMWOOD schaffen durch ihren Melodic Black Metal mit Folk-Einflüssen gekonnt Atmosphären und Emotionen, die zwischen melancholisch, verträumt, episch, traurig und bösartig schwanken.          

Nach ihrem 2017er Debüt-Album „Ghostland – Wounds From A Bleeding Earth“ sind die schwedischen WORMWOOD nun mit ihrem zweiten finsteren Werk „Nattarvet“ zurück. Verankert im Melodic Black Metal haben WORMWOOD darauf ihre stilistische Bandbreite erweitert, um Emotionen und Atmosphären noch stärker transportieren zu können. Neben heftigem Black Metal Attacken mit klagendem Gekrächze und hämmernden Blastbeats stehen tolle Melodien, akustische Instrumental-Parts, Klargesang, folkige Passagen und dezent eingesetzte Violinen-Klänge und Keyboards. Und das ist das Rezept, aus dem WORMWOOD Gefühle, Atmosphären und Soundlandschaften kochen, die durchweg den Spannungsbogen in den Songs hoch halten. Die Songs sind dabei allesamt über 5 Minuten lang, wobei „The Isolationist“ mit knapp 12 Minuten hervorsticht. Durch musikalischen und thematischen Tiefgang wird der Hörer dabei in die Schwermut und Melancholie der Songs förmlich hineingesogen. Man leidet mit den Protagonisten der Songs mit, die schwere Schicksale erleiden und von Not und Hoffnungslosigkeit geplagt sind. Einige Songs werden dabei auf Schwedisch dargeboten, was ihnen eine besondere Ausdrucksstärke verleiht.

Thematisch wird auf ganzer Bandbreite Geschichten der Schwermut und Melancholie, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit geboten. Die Nöte und Qualen, die die Farmer in Schweden während der letzten Hungersnot von 1867 bis 1869 erlitten, wurden in „Av Lie och Börda“ vertont. „I Bottenlös Ävja”, der mit etwas mehr als 5 Minuten kürzeste Song auf „Nattarvet“ handelt von der Leidensgeschichte einer Frau, die im Sumpf versinkt. Bei „Artic Light“, „The Achromatic Road“ und „The Isolationist“ handeln von Einsamkeit, Wahnsinn und Leid. „Sunnas Hädanfärd” thematisiert das Ende der Sonne und somit das Ende der Menschheit. WORMWOOD schaffen es, diese Geschichten musikalisch hochinteressant und sehr emotional zu erzählen. Neben Schwermut, Hoffnungslosigkeit und bösartigem Horror finden sich immer wieder vereinzelte Klänge, die etwas Positives, Optimistisches und Hoffnungsvolles ausstrahlen. Aber generell gilt: Wer einen Soundtrack für dunkle Herbst- oder Winterabende braucht, um sich Melancholie und Traurigkeit hinzugeben, ist bei „Nattarvet“ hundertprozentig richtig.

Insgesamt sind die Songs auf „Nattarvet“ durch die Bank stark und ausdrucksstark. Hervorzuheben sind „Artic Light“ und „Tvehunger“, die bei aller Melancholie griffig und irgendwie mitreißend sind. Grandios ist zudem das 12-Minuten-Opus „The Isolationist“, das alle Stärken von WORMWOOD in sich vereint. WORMWOOD glänzen zudem mit sehr gutem Songwriting und setzen die ausgewählte Thematik auf „Nattarvet“ perfekt um. So bereitet WORMWOOD mit „Nattarvet“ genau die richtige Musik für die länger werdenden Nächte. Der Winter kann also kommen.

Anspieltipps: I Böttenlös Ävja, Arctic Light, Tvehunger, The Isolationist

Tracks
01. Av Lie och Börda              7:26

  1. I Bottenlös Ävja 5:39
  2. Arctic Light 8:22
  3. The Achromatic Road 6:32
  4. Sunnas Hädanfärd 7:49
  5. Tvehunger 6:11
  6. The Isolationist 11:50

 

Line up:

Nine – Vocals

T.Rydsheim – Guitar/Bass/Keyboards

D.Johansson – Drums

J.Engström – Guitar

 

Gastmusiker:

Erik Gravsjö (MÅNEGARM) – Vocals

Martin Björklund – Violin

Mika Kivi (PAARA) – Vocals

Moa Sjölander – Vocals

 

Review: Michael Glaeser

 

Veröffentlichungstermin: 26.07.2019

 

Label: Black Lodge Records/Sound Pollution

 

Hörprobe auf Youtube von „Av Lie och Börda“:

Reviews