Metalogy.de - Das Magazin für Metalheadz
Metal-Review: OPETH  – In Cauda Venenum Metal-Review: OPETH  – In Cauda Venenum
Ich konnte es kaum erwarten und jetzt ist es soweit – das neue Album der schwedischen Prog Metal Virtuosen OPETH ist da! Ab 27.9.... Metal-Review: OPETH  – In Cauda Venenum

Ich konnte es kaum erwarten und jetzt ist es soweit – das neue Album der schwedischen Prog Metal Virtuosen OPETH ist da! Ab 27.9. im Handel. Und ich kann nichts anderes dazu sagen als – „In Cauda Venenum“ ist mein musikalischer Höhepunkt des Jahres!

Die Schweden OPETH bereiten sich auf die Veröffentlichung ihres bis dato wichtigsten Werkes, „In Cauda Venenum“, vor. Und kaum ein Werk in Schwedens langer Musikgeschichte war je so fesselnd, fein, gefühlvoll, facettenreich, intensiv, virtuos und musikalisch anspruchsvoll wie das nunmehr dreizehnte Album von OPETH.

Das Travis Smith Cover – aufgenommen in den Park Studios (The HELLACOPTERS, GRAVEYARD) Produktion, OPETHs und in zwei Cversionen, einmal auf Englisch und einmal mit komplett schwedischen Texten, hebt „In Cauda Venenum“ die Messlatte noch um einmal ein gutes Stück höher. Obwohl man einer neuerliche Steigerung niemals für möglich gehalten hätte, nach dem was man von Opeth an Großartigkeit bisher geliefert bekam.

Dazu Sänger und Gründungsmitglied Mikael Åkerfeldt zu Nuclear Blast: “Das bin ich”, sagt Åkerfeldt. “Das ist OPETH. Ich denke – oder hoffe zumindest, dass unsere Fans mittlerweile meinen Songwritingstil, unseren Klang, erkennen, den wir als Band erzeugen. Es gibt auf „In Cauda Venenum“ einige Überraschungen, von den Streichern und den schwedischen Samples, über Fredriks [Åkesson] Solos bis hin zu den schwedischen Lyrics. Aber ich wusste schon früh, dass ich einen lateinischen Titel haben wollte. Es sollte einer werden, der für beide Versionen passt. Jedenfalls wollte ich keinen schwedischen Titel für die schwedische Version und einen englischen für die englische Version. Seit der Death Metal Ära von OPETH, wollte ich schon einen lateinischen Titel. Es hat aber nie geklappt. Wir hatten einen lateinisch betitelten Song auf der ersten Platte, ‘Requiem’, das Instrumentalstück. Ich wollte schon immer so etwas, aber es war schwieriger als gedacht, einen Titel zu finden. Auf Latein können die Worte eine coole Bedeutung haben, aber schlecht aussehen, oder schwer zu lesen sein. Ich konnte für das Sprichwort »In Cauda Venenum« keine Quelle finden, ich dachte mir nur, ‘Hey, das sieht cool aus’. Ich erinnere mich, wie Travis und ich an dem Cover gearbeitet haben. Wir hatten diese Skizze von dem kleinen Skorpion mit den fünf Köpfen der Bandmitglieder. Also, dachte ich mir, als ich auf die Phrase ‘In Cauda Venenum’ gestoßen bin, „Das ist ja seltsam. Hier haben wir einen Skorpion und »In Cauda Venenum« kann auf Skorpione bezogen werden.“ Es ist nicht nur ein cooler Satz, sondern passt auch gut zum Artwork und den Lyrics. Auf viele Arten war das Schicksal.”

„In Cauda Venenum“ wurde von Åkerfeldt heimlich geschrieben, als er nach den Aufnahmen von „Sorceress“ ein Jahr Pause hatte. Schließlich wurde das neue Material dem Rest der Band und dem Management vorgelegt. Alle mochten Åkerfeldts neuestes Werk auf Anhieb.

„Der Schreibprozess, auch im Studio, war sehr ähnlich wie bei »Sorceress«“, sagt Åkerfeldt. „Ich nehme schon seit »Watershed« mit dem gleichen Equipment auf. Es ist schon ziemlich veraltet. Ich meine, es funktioniert nicht ganz so gut, aber es reicht für meine Zwecke. Das Songwriting läuft immer noch gleich ab. Die Umgebung war noch die gleiche. Nur der Druck war diesmal anders. Ich konnte Musik schreiben, die Bedeutung für mich hat. Für »Sorceress«— was ein wirklich gutes Album ist —habe ich mich noch gefühlt sehr stark nach den Vorstellungen der restlichen Band gerichtet. Axe zum Beispiel spielt sehr gerne Heavy Metal Musik. Also habe ich Heavy Metal Songs geschrieben. Das war schon cool, aber auf diesem Album wollte ich eben keinerlei einfachen Heavy Metal. Ich wollte etwas sehr ausgefeiltes, komplexes, das aber nicht kompliziert klingt. Ich wollte Melodien, zu denen man gut mitsingen kann, ohne dass sie kitschig oder stumpf wirken. Was mir an »In Cauda Venenum« am meisten Spaß gemacht hat, war der schwedische Teil. Dass ich eine ganze OPETH-Platte auf Schwedisch schreiben würde! Damit wollte ich es auch monumentaler, pompöser und größer machen, mit Streichern und sowas. Endlich hat es mal Spaß gemacht. Sehr viel Spaß.”

Die Idee, „In Cauda Venenum“ komplett auf Schwedisch aufzunehmen, entstand während Åkerfeldt seine Kinder zur Schule fuhr. Eine ganze OPETH Platte auf Schwedisch ist nicht nur die Erste ihrer Art, sondern auch eine mutige Entscheidung in Sachen Marketing, da die Band eine vornehmlich englischsprachige Fanbase besitzt und außer in Schweden und Finnland nur die wenigsten Schwedisch lesen, schreiben oder verstehen kann. Doch Åkerfeldt ließ sich nicht beirren und schrieb zuerst das atmosphärische ‘Ingen Sanning Äralla’ (‘Universal Truth’). Der Rest von „In Cauda Venenum“ ging ihm dann flüssig von der Hand. Dass eine englische Version hinzukommen sollte, war ebenso glasklar

Von dem Opener ‘Livet’s Trädgård’ (‘Garden of Earthly Delights’), der an Tangerine Dream erinnert, bis zum epischen Finale ‘Allting Tar Slut’ (‘All Things Will Pass’) ist das neue OPETH Album fesselnd. Im Einzelnen stechen besonders Tracks wie ‘Svekets Prins’ (‘Dignity’), ‘Minnets Yta’ (‘Lovelorn Crime’) und ‘Banemannen’ (‘The Garroter’) hervor, in ihrer künstlerischen Melancholie und dennoch einer gesunden Portion Ausgelassenheit. Nicht nur die Virtuosität aller beteiligten Musiker, auch die Traumstimme und der stimmliche Facettenreichtum vom Akerfeldt machen „In Cauda Venenum“ zu einer wahren musikalischen Sensation.

“Ich entdecke immer wieder neue Künstler, die mich interessieren. Ich entdecke manche Platten auch neu, die ich schon besitze, wie zum Beispiel DEEP PURPLEs »Stormbringer«, das mich immer wieder positiv überrascht. Dann denke ich mir, ‚Oh, das ist cool. Den Song hatte ich völlig vergessen. Ich werde mir das jetzt ein paarmal anhören.’ Da sind auch ein paar jüngere Künstler – die ganz sicher nicht zum 70er Prog gehören – wie Kate Bush. Ich kenne sie jetzt schon eine ganze Weile und auch ihre Songs, aber es ist da ein bisschen so, wie mit der ABBA-Situation: Die waren schon immer da. Ich kenne die Songs, ich habe die Songs unzählige Male gehört, aber nie wirklich angehört. Wenn ich heute eine ABBA-Platte abspiele, denke ich mir ‚Fuck! Das ist großartig!‘ Diese Lieder sind zu etwas völlig anderem geworden, als sie in meiner Kindheit waren. Das ist auch mit einigen Kate Bush Songs passiert. Jetzt höre ich ihre Lieder an. Ich höre gerade auch gerne Jazz, vor allem wegen meiner Freundin. Wenn es um unbekanntere Künstler geht, finde ich einen britischen Künstler – total unbekannt – namens Philamore Lincoln. Ich erinnere mich, wie ich sein Album “The North Wind Blew South” vor vielen Jahren gefunden habe. Ich fand das Cover cool, weil es mich an die Rückseite unserer ersten Scheibe »Orchid« erinnert hat, wo wir als Silhouetten auf einem Berg stehen. Auf seinem Cover ist aber nur er. Irgendwann habe ich dann eine Ausgabe davon gefunden und es war großartig. Durch Philamore Lincoln hab ich zu dieser Pop-Rock Musik mit Streichern gefunden,” so Akerfeldt.

Der nächste Schritt für OPETH wird eine Tour mit „In Cauda Venenum“ im Gepäck sein.

Ich weiß nicht, wie die Leute heutzutage Musik hören und wahrnehmen. Ich weiß nur, wie ich selbst Musik höre und dass ich mir extra Zeit nehme, Musik zu hören. Ich mache nichts anderes, wenn die Musik spielt. Ich möchte, dass sich jeder auf dieses neues Album konzentriert. Es gibt da keinen Unterscheid zu den anderen OPETH-Platten. Ich wollte schon immer, dass sich die Leute auf unsere Musik konzentrieren und sie nicht als Hintergrundmusik für alltägliche Arbeiten benutzen, einfach um etwas zu hören, oder wofür auch immer. Wenn ihr dieses Album echt verstehen wollt, hoffe ich, dass ihr darin auch etwas Besonderes für euch findet,” so Akerfeldt abschließend.

Fazit: „In Cauda Venenum“ ist großartig, sensationell, traumhaft, wunderbar, kraftvoll, mystisch, geheimnisvoll, virtuos bis ins kleinste Detail…. Ich könnte jetzt tausende positive Superlative aufzählen und alle würden auf das neue Album von OPETH zutreffen. Nicht nur die Virtuosität aller beteiligten Musiker, auch die Traumstimme, der stimmliche Facettenreichtum und die Kreativität Akerfeldts machen „In Cauda Venenum“ zu einer wahren musikalischen Sensation. Sich das Album nicht anzuhören wäre wie nie geboren zu sein. Ich liebe es! Kam das rüber?

Tracklist:

1. Garden Of Earthly Delights 3:28

2. Dignity 6:35

3. Heart In Hand 8:29

4. Next Of Kin 7:08

5. Lovelorn Crime 6:34

6. Charlatan 5:29

7. Universal Truth 7:29

8. The Garroter 6:45

9. Continuum 7:22

10. All Things Will Pass 8:33

Die Band

Mikael Åkerfeldt | Gesang, Gitarre
Fredrik Åkesson | Gitarre
Martin Mendez | Bass
Martin Axenrot | Schlagzeug

Joakim Svalberg | Keyboard

 

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de