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INTERVIEW – THIRD WAVE – Teil 2 INTERVIEW – THIRD WAVE – Teil 2
Die aufstrebende Newcomer-Band THIRD WAVE aus Frankfurt unterhielt sich vor ihrem Konzert im Nachtleben mit  Lydia und Michael vom Metalogy.de-Team. Sie erzählten von ihrem... INTERVIEW – THIRD WAVE – Teil 2

Die aufstrebende Newcomer-Band THIRD WAVE aus Frankfurt unterhielt sich vor ihrem Konzert im Nachtleben mit  Lydia und Michael vom Metalogy.de-Team. Sie erzählten von ihrem Sound, ihren Zukunftsplänen, ihren Lieblingsfilmen und den Besonderheiten der Metalszene. Lest hier den zweiten Teil des vierteiligen Interviews.

Wie würdet ihr euren eigenen Sound beschreiben?

Sebi: Alles ist möglich. Das ist zumindest das Konzept, das wir fahren wollen beim Songwriting.

Julian: Modern ProgCore hat einer mal gesagt.

Sebi: Das fanden wir auch lustig. Da haben wir schon überlegt, ob wir T-Shirts damit drucken. Aber es ist richtig, dass wir bewusst von allem etwas nehmen. Wir wollen nicht diese Band sein, die komplett nur eine Schiene fährt und sich darauf ausruht. Eine Band, die sagt, wir fahren jetzt eine Schiene und die fahren wir durch und dann machen wir das zweite und das dritte Album, das genau so klingt. Eigentlich machen wir immer genau zu dem Zeitpunkt die Musik, die wir selbst gerade lieben und, die wir selbst gerade hören und, die wir machen wollen. Und das alles machen wir in einem Mix, der uns Spaß macht ihn gerade zu spielen.

Julian: Das liegt auch bestimmt daran, dass wir alle ganz andere Musik hören. Es gibt wenig Bands, die wir seit den fünf Jahren alle gleich gut finden oder einen Stil, den wir jetzt länger drei, vier Jahre am Stück hören. Jeder bringt einfach seine Einflüsse mit und seine Ideen und seinen Stil. Dabei kommt dann etwas Besonderes bei raus, was die Schnittmenge unserer musikalischen Präferenzen ist. Das ist halt wirklich gut, weil dann gar keine Chance haben uns auf einen Stil festzulegen. Jeder hat andere Vorzüge und will in eine andere Richtung gehen und dann treffen wir uns immer in der Mitte. Das gibt eigentlich keine wirklichen Kompromisse, sondern jeder steht dann immer auch dahinter. Was auch von vielen Leuten in den Reviews als störend angesehen wird, dass der Stil sehr abwechslungsreich ist. Das ist Schubladendenken. Viele drängen uns dann in die eine Ecke oder eine andere. Aber das wollen wir auch gar nicht. Wir wollen in keine Ecke rein, sondern wir wollen die Musik machen, die uns gerade Spaß macht.

Was sind denn eure Pläne für die nächste Zeit?

Sebi: Wir haben jdieses Jahr noch vier Gigs. Die sind auch alle in gutem Rahmen, wo wir sagen, dass wir da richtig was reißen können. Und das haben wir auch vor. Im nächsten Jahr ist eigentlich noch nicht viel klar. Wir hatten eigentlich gedacht, als wir angefangen haben dieses Album aufzunehmen, dass wir es schaffen eine kleine Tour zu machen. Aber das hat einfach nicht funktioniert.

Julian: Da sind wir wieder bei dem Thema, wieviel Zeit man investieren kann. Also, wir haben so viel in das Album rein gesteckt, dass wir keine Chance hatten, uns um das Booking zu kümmern. Und jetzt ist es genau andersrum. Jetzt müssen wir uns halt entscheiden, ob wir weiter mit Musik machen oder ob wir gucken, dass wir uns für nächstes Jahr bei Festivals bewerben. Die Festival-Saison steht dann ja schnell wieder an. Alles gleichzeitig ist leider überhaupt nicht möglich. Deswegen werden wir wahrscheinlich einfach versuchen, uns auf Gigs zu konzentrieren und unsere Musik auf diese Weise rauszubekommen. Das Internet hat auch Grenzen und Gigs-Spielen hat eben keine, solange Leute kommen.

Was wäre ein Festival, wo gerne mal spielen würdet?

Julian: Allgemein oder was möglich ist?

Beides.

Sebi: Das NOAF (Neuborn Open Air Festival) wäre gut.

Julian: Ja. Das NOAF wäre gut. Wir haben uns jetzt auch gerade beim Dong Open Air beworben. Da zu spielen wäre natürlich cool. Beim Metal Force spielen wir doch nächstes Jahr auch. Das Traffic Jam wäre eine richtige Hausnummer. Die Bewerbungsphase für nächstes Jahr werden wir auf jeden Fall mitnehmen, da wir ja keinen Songwriting- oder Albumstress haben. Davon kann man ausgehen. Es gibt natürlich auch Wunschträume. Aber ich denke, dass es auch Ziele gibt, die man erreichen kann. Vielleicht welche mit 2000 oder 3000 Besuchern. Wenn man sich gescheit bewirbt und wir haben ja mittlerweile genügen Material. Das wäre das absolut nächste große Ziel.

Was wäre der Wunschtraum?

Julian: Summer Breeze Headliner um 20 Uhr.

Sebi: Ganz ehrlich und realistisch gesagt ist mein Wunsch, weitermachen zu können, bis ich alt bin. Also die Möglichkeit zu haben, ein Leben zu haben, wo ich das weitermachen kann, wo wir hoffentlich alle die Möglichkeit haben weiter zu machen und Spaß daran haben und wir uns nicht verzoffen. Das ist schon mal wichtig. Und, dass wir uns nicht verschulden und, dass wir es machen können. Dass es die Möglichkeit gibt, unsere Musik immer weiter zu machen, unter die Leute zu bringen und Shows zu spielen.

Julian: Ich glaube. Dass wir auch alle keinen finanziellen Anspruch an dieses Projekt haben. Deswegen haben wir auch alle eine Ausbildung oder ein Studium, weil wir eben sagen, dass es ein Hobby und eine Beruf gibt. Wir brauchen eine Absicherung. Mit dem Gedanken rein zu gehen, davon leben zu können, ist ein verschwendeter Gedanke. Damit im Hinterkopf Musik zu schreiben würde bei uns sowieso nicht funktionieren. Deswegen ist unser zweites Album weniger einprägsam und weniger hitlastig, als das Erste, weil wir einfach nicht die Intention haben, Musik für die Masse zu machen, sondern einfach die Musik, die uns gefällt. Da können wir gleich den finanziellen Gedanken sowieso rausstreichen. Die Hauptsache ist, dass wir uns nicht verschulden und keine Unsummen an Schulden anhäufen. Dass wir immer alles finanziell abdecken können und weitermachen können und, dass wir Spaß dran haben, ist unser wichtigstes Ziel.

Wie denkt ihr eigentlich über Metal als Lebensstil oder Lebenseinstellung?

Sebi: Ich glaube, der Lebensstil als Einstellung ist bei uns weniger geworden. Es ist so, dass wir alle schon seit wir klein waren Metal hören. Größtenteils durch unsere Eltern, weil wir – ich sage es mal so – gut erzogen wurden. Deswegen hatten wir oder zumindest ich selber auch nie die Phase in der ich gesagt habe, ich höre die Musik aus Rebellion. Ich habe die Musik nie gehört, um mich abzuschotten, sondern weil ich die Musik einfach liebe. Tatsächlich ist dieses absolut abhängige vom Metal, dass im Alter von 16 oder 17 Jahren absolut präsent war, ist bei uns allen relativ zurückgegangen. Weil wir halt querbeet Musik hören mittlerweile. Da ist es egal, ob es Metal ist oder Funk ist. Es geht einfach um die Musik an sich. Der Metal-Lifestyle, wie man ihn kennt, ist bei uns allen nicht so ausgeprägt. Wir lieben die Musik. Wir freuen, wenn wir sie machen können und wir freuen uns, wenn wir sie hören können.

Julian: Wir sind auch über nicht in der Szene irgendwie angedockt. Wenn ich fremden Menschen, die auch Metal hören, unsere Musik zeige, wundern die sich erstmal über unsere Optik. Die Erwartungen an die Klischees werden bei uns selten erfüllt. Das ist vielleicht auch ganz gut so, denke ich. Aber so sind wir nicht direkt in der Masse von Bands drin, die quasi diesen Lifestyle leben und zelebrieren. Das machen wir kaum bis gar nicht. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir Metal machen, weil wir Metal mögen und wahrscheinlich auch am besten können von allen Genres. Aber das heißt nicht, dass wir auch privat nur Metal hören und alles andere ist schlecht. Wir sind da ziemlich offen. Metal ist halt ein Genre, das wir mögen und wahrscheinlich am meisten mögen. Deswegen hören wir sie auch gern und machen sie auch.

Adrian: Außerdem gibt es unter dem Genre Metal mittlerweile ja auch viele  Kategorien, die sich gar nicht mehr an diesem Klischee bedienen. Es gibt so viele verschiedene Musikrichtungen, die daraus entsprungen sind und die ihre eigene Szene hochgezogen haben. Wenn man jetzt an die Kategorie Metal denkt, wie zum Beispiel an das Festival Wacken, dann siehst du da noch Leute, die das voll vertreten. Aber das ist mittlerweile so ein riesiger Pool geworden, dass sich jeder drin wohlfühlen kann.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem sozialen Verhalten in der Metalszene? Gerade auf einem Festival wie dem Wacken:Open:Air klappt das ja vorbildlich.

Julian: Ich glaube, das Beweisstück dafür, dass es wirklich so ist, ist folgendes: Wir haben jetzt auf drei Open Air-Festivals gespielt. Alle im kleinen Rahmen. Einmal im Speak Easy, einer unserer Stammkneipe in Frankfurt, beim Sommerfest. Dann in Maintal auf einer privaten Veranstaltung und in Gladenbach-Hundshausen. Das waren alles Veranstaltungen, bei der 90% der Leute dieses Metalklischee in vollen Zügen ausgelebt haben. Ich kann mich an keinen Gig davor erinnern, bei dem wir so herzlich begrüßt und so toll aufgenommen wurden. Nicht nur vom Konzert her, sondern auch vom Veranstalter und von den Leuten, die da waren. Die Atmosphäre war einfach super und ganz anders als wenn wir hier in Frankfurt in einem Club spielen, wo ein buntgemischtes Publikum ist. Da muss man echt sagen, dass das vorbildlich ist. Die Leute können alle zusammen. Es ist gute Stimmung und das war gar kein Problem. Das kann man nur unterstreichen.

Sebi: Und niemand kannte uns. Wir hatten beispielsweise auch Equipment dort vergessen gehabt und das wurde dann gefunden. Das hat dann eine andere Band mitgenommen, damit wir es bei denen abholen konnten. Da wurde sich noch drum gekümmert, dass das wieder zu uns kommt. Auch unter den Bands bei solchen Veranstaltungen merkt man einfach, dass das kein Konkurrenzkampf ist, sondern ein gegenseitiger Support.

Julian: Ein Miteinander. Da gibt es aber einige Szenen innerhalb der Metal-Szene, die nicht so funktionieren.

Zum Beispiel?

Julian: Es gibt viele Bandcontests, wo wir angefangen haben oder auch andere Veranstaltungen in anderen Städten, wenn wir zum Beispiel in Aschaffenburg oder Darmstadt spielen, wo wir die Underdogs sind. Da sind die Harmonien nicht von Anfang an gegeben. Wo man wirklich merkt, dass die Leute lieber unter sich sind und nicht unbedingt mit anderen Bands aus andern Städten zusammenarbeiten wollen. Da muss man sich erstmal den Respekt verdienen. Aber dieses Phänomen, dass man sich das erste Mal sieht und sofort wie die eigene Familie behandelt wird, ist schon etwas Besonderes. Das ist super.

War ihr mal auf Wacken?

Alle: Ja. Zweimal.

Sebi: Das hat auch richtig Spaß gemacht.

Wir haben da ein paar persönliche Standardfragen, die wir euch gerne stellen möchten. Ist das in Ordnung?

Alle: Klar.

Welches ist euer Lieblingstier?

Bene: Oje, das fängt schon mal schwierig an.

Adrian: Ich weiß auch nicht genau warum, aber mich haben schon als Kind Schildkröten sehr fasziniert.

Sebi: Ich mag Koalas

Julian: Pinguine

Bene: Ich kann eigentlich ganz generell sagen, dass mich große Raubkatzen interessieren.

Eure Lieblingsfilme?

Julian: „Pulp Fiction”

Sebi: „Pulp Fiction“

Adrian: Einer der Filme, die mich story-technisch mit am meisten geflasht hat, war „Shutter Island“.

Bene: Ich weiß nicht, ob ich mich euch anschließen würde. Ich bin auf jeden Fall ein großer Tarantino-Fan. Einen Lieblingsfilm an sich habe ich nicht. Filme, die mich in der letzten Zeit aber sehr interessiert haben, waren die beiden „Deadpool“-Teile.

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