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Death Metal-Review: CRAVING FOR CHAOS – BRINK OF CALAMITY Death Metal-Review: CRAVING FOR CHAOS – BRINK OF CALAMITY
Die Münchener Death Metal-Truppe CRAVING FOR CHAOS erfreut seit Anfang des Jahres die Metalgemeinde mit ihrem Debütalbum BRINK OF CALAMITY. Mit einer gekonnten Mischung... Death Metal-Review: CRAVING FOR CHAOS – BRINK OF CALAMITY

Die Münchener Death Metal-Truppe CRAVING FOR CHAOS erfreut seit Anfang des Jahres die Metalgemeinde mit ihrem Debütalbum BRINK OF CALAMITY. Mit einer gekonnten Mischung aus Extreme Metal Variationen mit verspielter Progressivität, massig Groove und coolen Melodien ist BRINK OF CALAMITY schlicht und einfach die absolute Vollbedienung. Mächtig, massiv, modern und voll auf die 12.       

Wenn man fortwährend neue Scheiben reviewen darf, erhofft man sich immer den Augenblick, dass man direkt beim ersten Song den Drang verspürt, lauter zu drehen und genau hinzuhören. Dieses Hochgefühl bescherten mir nun CRAVING FOR CHAOS mit ihrem zu Silvester veröffentlichten Debütalbum BRINK OF CALAMITY. Das liegt vor allem an ihrem Mut, Grenzen zu sprengen und zugunsten von Melodie, Atmosphäre und Groove die Schubladen zu Kleinholz zu verarbeiten und zu einem fetten Brett neu zusammen zu zimmern.

Dafür werden von CRAVING FOR CHAOS die verschiedensten Gangarten des Extreme Metal von Thrash Metal über Black Metal zu Death Metal mit Progressive Metal und einem Schuss Djent gekonnt fusioniert. Das funktioniert, weil sich die Münchener nicht stur an die Schubladen-Grenzen halten, sondern die Elemente einfach frei nach Schnauze fett miteinander grooven lassen. Grundlage für den Sound sind auf der einen Seite die durch die Bank überzeugenden Growls von Sänger Schlaum und auf der anderen Seite die geniale Spielfreude der Band, die sich mit „In The Brink Of….“ sogar ein recht ungewöhnliches Instrumentalstück leistet. Erste Anerkennung heimsten sie sich bereits ein, indem sie einen Song für das Video-Spiel „League of Legends“ beisteuern durften.

Gleich der Opener „Apophis“ ist mit tonnenweise Groove, Power und progressiver Verspieltheit wegweisend. Ein Nackenbrecher, der mit einer Länge von fast 6 Minuten ein heftiges Schleudertrauma garantiert. Spätestens bei „Bury The Crown“ ist klar, für welchen Sound CRAVING FOR CHAOS stehen. Man mag ihn in etwa Progressive Extreme Metal nennen, aber Schubladen machen hier einfach keinen Sinn. Denn immer wieder wird auch in anderen Schubladen gewildert. Bei „Cling To Existence“ ist es ein grooviges Intermezzo mit Spoken Samples. Bei „The Great Filter“ ist es das doomige Ende. Bei „Ingest Suffering“, dem genialen Highlight neben dem Opener, ist es die sehr rockig groovende Gitarrenarbeit und die unglaublich abwechslungsreiche Songstruktur. Generell schaffen es CRAVING FOR CHAOS die Songs progressiv, facettenreich und abwechslungsreich zu gestalten, ohne ihren Groove und ihre Atmosphäre zu zerstören. Grundlage für das alles ist aber immer der mächtige Extreme Metal Mix. So sind „Sanctification“ und „…Calamity“ verspielte Brecher ohne Rücksicht auf Verluste.  BRINK OF CALAMITY ist dermaßen überzeugend, dass man sich wundert ein Debütalbum vor sich zu haben. Gut, CRAVING FOR CHAOS sind bereits seit 2009 zusammen und haben die Erfahrung von jeder Menge Live-Shows und der selbstproduzierten EP „Arising Disorder“ (2012).

Für den Mix zeigte sich in den Mordor Sound Studios übrigens Spezialist Hannes Grossmann (Necrophagist, Hate Eternal, Tryptikon) zuständig. Nach so einem starken Album, wie „Brink Of Calamity“ bleibt zu hoffen, dass CRAVING FOR CHAOS auch bald wieder live Gas geben können.   Anspieltipps: Apophis, Cling To Existence, Sanctification, Ingest Suffering,

Fazit: Dank einem eigenständigen Sound, einer genialen Arbeit an den Instrumenten, einem gelungenen Songwriting und einem klasse Mix ist BRINK OF CALAMITY eine absolute Empfehlung für jeden Fan der härteren Gangart.

Tracklist

  1. Apophis 05:54
  2. Bury The Crown 04:38
  3. Cling To Existence 05:02
  4. The Great Filter 05:48
  5. In The Brink Of … 03:11
  6. Sanctification 04:52
  7. Ingest Suffering 06:47
  8. Destroyer Of Worlds 03:57
  9. …Calamity 05:49

Line up

Alex “Schlaum” Schuster – Vocals

Jeremy v. Poschinger – Guitar

Monika Streifeneder – Guitar

Yorck Babinsky – Bass

Benedikt Reschberger – Drums

 

Review: Michael Glaeser

 

Veröffentlichungstermin: 31.12.2020

 

Video auf Youtube von „Apophis“:

 

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de