Review: A Light Within – Epilogue
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 31. Dezember 2017 Reviews
Post- Metal: Nichts ist, wie es war in KC. Kansas City, bis jetzt nicht als Epizentrum einer Metal – Szene auffällig, beherbergt eine Hoffnung. Köpfe, wie Robert Altman, Harrison Ford, den großen Burt Bacharach und Charlie Parker wurden hier hervorgebracht. A Light Within bewegen sich ganz wo anders, öffnen neue Türen und setzen Impulse.
Die ewige Ebene des amerikanischen Midwest. Links und rechts tausende Kilometer Felder im ewig gleichen quadratischen Grundriss, durchaus reizvoll anzusehen aus der Satellitenperspektive.
Wenngleich großstädtisch, wirkt diese Musik ganz so selbstverständlich, als wäre sie immer schon da gewesen. Die Ambientelemente imaginieren lange Zeiträume, das Tempo und der sehnsuchtsvolle Gesang lassen uns haltlose Ebenen blicken.
2013 erschien die drei Titel umfassende EP „Preface“ vermählte rohe, aggressive Klänge mit Prog – Metal. 2015 kam mit „Body Matter“ ein weiter ausgefeiltes Werk auf die Welt, das in den einschlägigen Metal – Magazinen in den Staaten bereits für Furore sorgte.
Das vorliegende Werk ist das dynamischste und härteste der drei.
Als eine Mischung aus Post-Rock, Prog-Metal und Stoner mit Ambientsounds garniert, kommt diese Scheibe ans Ohr. Post-Metal, könnte man sagen. Es gibt Anklänge an Progger, wie Karnivool oder Dead Letter Circus, da und dort kommt Tool rüber.
Extrem ausgefeilte Songs, Texturen, die es zu erforschen gibt. Kraftvoll und grandios. Ein absolut eigenständiger Sound, der begeistert und bei jedem Durchlauf besser wird.
„Epilogue ist die letzte von drei Installationen. Die Lyrics zitieren verschiedene Pages eines imaginären Tagebuches, die aus der Perspektive eines reflektierten Verstandes verfasst sind. Der Hörer trifft durchwegs auf emotionelle Erinnerungen an Erfahrungen im Leben und Liebesszenarien, und schliesslich der metaphorische Verlust von alldem.“
Das klingt nach Tristesse, die Songs sind auch nach ihrer Tonart, Geschwindigkeit und ihrem Gewicht dunkel angelegt. Alleine den Songs wohnt eine derartige Schönheit inne, die zutiefst bewegt. Das Versprechen eines „Light Within“ wird eingelöst. Die Musik gleicht einem langen Fluß, der nie versiegen möge, mit Strudeln Treibholz und glitzernder Oberfläche.
Nach vier Titeln endet das Werk unvermittelt und viel zu früh. Ich wollte nur noch mehr und mehr hören, von dieser Musik, deren Faszination ich nicht in Worte fassen kann. Also nochmals von vorne, jetzt zum dritten mal. Schade auch, daß sich im Netz ausser einem kurzen Teaser nichts finden lässt. Ich bin gespannt auf ein Album in voller Länge.
Anspieltipp: Alles!
Review: Michael Neumann
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