Nachbericht zum KNOCK OUT FESTIVAL 2016
Dies & DasNewsRückblicke 27. Dezember 2016 Reviews
Zum mittlerweile neunten Mal fand in Karlsruhe (Schwarzwaldhalle) Deutschlands größtes Hallenfestival, das Knock Out Festival statt. Und dieses Mal gab es gleich zwei Besonderheiten: Den Triple-Headliner mit Dirkschneider, Saltatio Mortis und Eisbrecher. Zweitens wurde mit einem rein deutschen Lineup bewiesen, wie unterschiedlich und geil hierzulande Musik der oberen Härtegrade dargeboten und abgefeiert werden kann.
Das alljährliche KNOCK OUT Festival in Karlsruhe fand nun zum neunten Mal statt und ist mittlerweile zur Institution in der deutschen Festivallandschaft geworden – und das nicht umsonst.
Die Organisation
Die Schwarzwaldhalle bietet als Location nicht nur eine gute Anbindung an das Kongresszentrum, sondern auch genügend Raum für die vielen Metalheads, eine gute Getränke- und Essensauswahl mit vielen Ständen und genügend Sitzgelegenheiten. Besonders der große Food Court ist ein guter Rückzugsraum für die kleinen Pausen zwischen den Bands. Auch die Preise sind fair und vollkommen in Ordnung. Positiv anzumerken ist, dass es auch vegane Kost gibt. Für den kleinen Zeitvertreib zwischendurch wurde sogar Bullenreiten und Torwandschießen angeboten.
Aber das Wichtigste sind natürlich die Bands und da fand sich dieses Jahr eine bunte Mischung Deutscher Härte:
Almanac
Einen besseren Headliner als Almanac kann solch ein Festival meiner Meinung nach kaum aufbringen.
Auch wenn die Halle anfangs noch nicht ganz voll und noch etwas kalt war, kam dank der grandiosen Songs schnell Stimmung auf. Victor Smolski´s „Allstarband“ bietet mit Brainstorm-Sänger Andy B. Franck, Pink Cream 69-Sänger David Readman und Jeannette Marchewka (u.a. vom Lingua Mortis Orchester bekannt) ein sensationelles Team an der Bühnenfront. Dazu ein Victor Smolski in Hochform. Das bedeutet, dass die Halle schnell in Wallung kam und die Stimmung bestens angeheizt wurde.
Orden Ogan
Mit Orden Ogan folgte Power Metal vom Feinsten und der härteste Act des Abends. Die Halle ist nun voll und es kommt ordentlich Bewegung ins Publikum.
Seeb Levermann hat die Menge gut im Griff und dank der Riffgewitter der Marke „We´re Pirates“, „F.E.V.E.R“ oder „The things we believe in“ kommen alle auf erhöhte Betriebstemperatur. Alles andere als „Cold, dead and gone“.
J.B.O.
Diese Steilvorlage nimmt die Schwarz-Rosa-Fraktion von J.B.O. erwartungsgemäß gekonnt auf. Bei aller Unterschiedlichkeit der anderen Bands können alle Anwesenden auf eine Band einigen – nämlich J.B.O.. Hier gehen Generationen von Metallern und Rockern gemeinsam steil. Bekanntermaßen wissen J.B.O. ihr Publikum ja immer bestens zu unterhalten.
Und nachdem „Ein guter Tag zum Sterben“ lauthals mitgesungen wurde ging die Menge bei „Wacken ist nur einmal im Jahr“ und „Ein Fest“ komplett steil.
So war also alles angerichtet für den Triple-Headliner:
Dirkschneider
Zunächst war es an der Zeit, dass das KNOCK OUT einer Legende huldigte. Udo Dirkschneider bläst mit einer Unmenge an ACCEPT-Granaten zum Angriff. Hits, wie „Restless and wild“, „Princess of the dawn“, „Fast as a shark“ und „Burning“ garniert mit ein bisschen „Heidi Heido Heida“ werden frenetisch abgefeiert und mit „Udo, Udo, Udo…“-Sprechchören gebührend gewürdigt.
Eine sensationelle Show, die das Herz eines jeden Metalheads höher schlagen ließ.
Saltatio Mortis
Danach baten die Lokalmatadoren (dank eine Anfahrt von nur 5 Kilometern) Saltatio Mortis zum Tanz und gaben von Anfang an Vollgas. Sie brachten die Halle mit ihrem energiegeladenen Mittelalter-Rock zum Beben.
Das nachdenkliche „Nachts weinen die Soldaten“ bietet dabei ein willkommenes Durchschnaufen. Bei „Rattenfänger“, „Eulenspiegel“ und „Spielmannsschwur“ gibt es dann aber wieder kein Halten mehr.
Eisbrecher
Den Abschluss des KNOCK OUT 2016 feierten gebührend Eisbrecher als Vertreter der Neuen Deutschen Härte. Vom ersten Ton an boten Eisbrecher eine sensationelle Show und bliesen ihre Hits dem Publikum zum Endspurt druckvoll um die Ohren.
Nach dem Startschuss mit „Verrückt“ gab es in der Folge dank Krachern wie „Eiszeit“, „Miststück“ oder „ Ohne Dich“ zu später Stunde den Totalabriss.
Fazit
So unterschiedlich die drei Headliner auch waren, beweist das Knock Out-Publikum, wie flexibel man auf unterschiedliche Stilrichtungen gemeinsam abgehen kann. Die sensationelle Bandauswahl bot etwas für Alt und Jung; dazu eine tolle Location und ein gnadenlos guter Sound und alles zusammen sorgte für durchwegs glückliche Gesichter. Das perfekte vorweggenommene Weihnachtsgeschenk. So steigt schon jetzt die Vorfreude auf das KNOCK OUT Festival 2017.
Text: Michael Glaeser
Weitere Artikel zu ähnlichen Themen findet ihr auf metalogy.de, dem etwas anderen Metal Magazin.
Wir würden uns sehr freuen, wenn du unsere Artikel und Termine in den sozialen Netzwerken teilen und die neue Metalogy Facebook Seite liken und deine Freunde dazu einladen würdest unter https://www.facebook.com/metalogy.de.
Denn Heavy Metal ist nicht nur eine Musikrichtung sondern eine Lebenseinstellung.