Metalogy.de - Das Magazin für Metalheadz
Interview mit AMON AMARTH Gitarrist Johan Söderberg – Deutsche Version, Teil 2 Interview mit AMON AMARTH Gitarrist Johan Söderberg – Deutsche Version, Teil 2
Am 3. Dezember traten AMON AMARTH im Rahmen ihrer Berserker-Tour in der Frankfurter Jahrhunderthalle auf. Im Schweden-Paket lieferten sie gemeinsam mit ARCH ENEMY und... Interview mit AMON AMARTH Gitarrist Johan Söderberg – Deutsche Version, Teil 2

Am 3. Dezember traten AMON AMARTH im Rahmen ihrer Berserker-Tour in der Frankfurter Jahrhunderthalle auf. Im Schweden-Paket lieferten sie gemeinsam mit ARCH ENEMY und HYPOCRISY den absoluten Totalabriss. Vor dem Gig erzählte Gitarrist Johan Söderberg im Interview mit Lydia und Michael vom Metalogy.de-Team über seine Familie, seine Pläne, seine Hunde, seine Interessen, sein Hobby und vieles mehr.

Wir haben ein paar persönliche Standardfragen, die wir dir gerne stellen würden. Ist das ok?

Johan: Klar, ok.

Welches ist dein Lieblingstier?

Johan: Hund

Welcher ist dein Lieblingsfilm?

Johan: Blade Runner. Das Original. Ich schaue aber viele Filme sehr gerne. Es ist schwierig da nur einen zu nennen.

Welches ist dein Lieblingsbuch?

Johan: Ich lese eigentlich keine Bücher.

Welche ist Deine Lieblings-CD?

Johan: Iron Maiden – Piece Of Mind

Dein Lieblingsessen?

Johan: Das ist schwer zu sagen. Ich mag vieles gerne. Ein gutes Steak.

Dein Lieblingsgetränk?

Johan: Zum Essen – Rotwein. Ich mag aber auch Bier. Und ich mag auch Schnaps. Ich mag eigentlich alle möglichen Drinks.

Dein Hobby außer Musik?

Johan: Fotografie.

Irgendwelche speziellen Objekte?

Johan: Ich versuche alle möglichen Arten an Fotos. Ich probiere alles aus. Von Astro-Fotografie über Live-Shows zu Autos, Gebäuden, Landschaften, Vögel, einfach alles.

Zeigst du die Bilder irgendwo?

Johan: Ja, auf meiner Instagram-Seite. Da poste ich mehr meine eigenen Fotos als Sachen von der Band. Der Name ist @amonsoderberg. Vor dreieinhalb Jahren habe ich angefangen, das ernsthafter mit professionellerem Equipment zu betreiben.

Machst du auch während dieser Tour Bilder?

Johan: Oh ja. So ziemlich jeden Tag, wenn ich rumlaufe. Gestern zum Beispiel war da ein Hochofen – ein Gebläsehochofen. Davon habe ich ein paar Bilder gemacht. (Er zeigt ein paar Bilder auf seinem Smartphone.) Hier spiegelt sich der Hochofen im Wasser wider. Das war in Luxemburg. (Er zeigt ein anderes Bild mit einem imaginär fliegenden roten Schädel.) Ich versuche Bilder mit kurzer Verschlusszeit zu machen. Das ist übrigens der Drummer von ARCH ENEMY. (Er zeigt als nächstes ein Bild mit Linien von Autolichtern.) Das hier war mit einer langen Verschlusszeit. Ich mache aber auch normale Bilder. Meistens Touristenkram. Ich probiere alles mal aus. (Er zeigt eine Nahaufnahme vom Mond.)

Hast du dir das selber beigebracht oder hattest du Unterricht?

Johan: Das habe ich eigenständig gelernt. (Er zeigt ein Bild von einem Hund.)

Ist das dein Hund?

Johan: Nein.

Hast du einen Hund?

Johan: Ja, ich habe zwei. Die sind unsere Familienhunde. Meine Frau und meine Tochter haben sie ausgesucht. Es sind Pomeranians (Zwergspitze). Die sind ziemlich klein, supersüß und sehr flauschig.

Hast du Kinder?

Johan: Zwei Töchter. Drei und sechs Jahre alt.

Siehst du sie manchmal während der Tour?

Johan: Nein. Ich werde sie sehen, wenn wir in Stockholm spielen. Da werde ich tagsüber Zeit haben nach Hause zu fahren. Manchmal kommen sie auch zu einer Show, aber nicht auf dieser Tour. Die Hunde lassen sie dann aber zuhause.

Mögen deine Töchter Musik?

Johan: Ja, meine große Tochter ist sehr musikalisch. Sie singt und tanzt in Musicals.

Hast du versucht ihnen das Gitarrespielen beizubringen?

Johan: Ich habe versucht ihr Schlagzeug beizubringen. Sie hat damit angefangen und war auch sehr gut, aber dann verlor sie das Interesse daran. Sie steht mehr auf Singen und Tanzen.

Welches ist dein liebstes Reiseziel?

Johan: Irgendwohin, wo es warm ist. Wie Florida.

Gibt es etwas, wo du zwei linke Hände hast?

Johan: Oh ja. Ziemlich vieles. Ich bin nicht gut darin, einem normalen Job nachzugehen. Einen Boss zu haben, der dir sagt, an welcher Maschine du zu stehen hast und was du die nächsten acht Stunden machen musst. Ich brauche einen Job, bei dem ich kreativ sein kann.

Hast du so einen Job mal gehabt?

Johan: Ja, früher. Die Band ist jetzt seit zwölf oder dreizehn Jahren mein Vollzeit-Job. Vorher hatten wir alle einen „normalen“ Job nebenbei. Damals habe ich bei der Post gearbeitet. Ich habe eine große Maschine bedient, die Rechnungen und solche Sachen gedruckt hat. Das war richtig langweilig.

War das ein Hauptgrund dafür, dass du den Job für die Band gekündigt hast?

Johan: Ja, ich habe meinen Job nicht sonderlich gemocht. Das war damals keine Entscheidung aus finanziellen Aspekten. Du brauchst ja ein Einkommen, um deine Rechnungen zu bezahlen. Das ist das Einzige, wovor du Angst hast, wenn du einen normalen Job kündigst. Du weißt halt nicht, ob die Band genug Geld macht, damit du deine Rechnungen bezahlen kannst.

Hat das denn schnell funktioniert, nachdem du deinen Job gekündigt hast?

Johan: Das war in etwa die Zeit in der die Band anfing, durch Konzerte immer mehr Geld zu verdienen. So konnten wir tatsächlich damit anfangen uns Gehälter auszuzahlen. Und wir hatten das Glück, dass die Band dann anfing immer weiter zu wachsen. Mittlerweile ist das ein fester Job für uns, wobei wir unsere eigenen Arbeitgeber sind.

Kannst du dir vorstellen, in deinen alten Job zurückzukehren?

Johan: Nein, das werde ich sicherlich niemals machen.

Was ist deine größte Angst?

Johan: Wieder in einem normalen Job arbeiten zu müssen. (lacht)

Was hasst du am meisten?

Johan: Ich hasse Leid. Das Leiden von Menschen und von Tieren. Ich hasse alles, was schlecht für die Menschen und die Tiere ist.

Was liebst du am meisten?

Johan: Meine Frau und meine Töchter. Und meine Hunde. Und: Auf der Bühne zu stehen.

Dein größter Wunsch für dich selbst?

Johan: Das hier solange wie möglich weitermachen zu können. Das ist wie ein Kindheitstraum. Als ich als Kind IRON MAIDEN gesehen habe, hat mich das einfach umgehauen. Sie hatten diese riesige Bühnenproduktion und diese großartigen Songs. Ich wollte genau das machen, wenn ich groß werde. Und ich hoffe, dass ich das weitermachen kann.

Dein größter Wunsch für die Welt?

Johan: Dass all die schlechten Dinge enden. Aber das ist leider nicht möglich, weil in der Welt einfach schlechte Dinge, Leid und ähnliches passieren. Das wird schwer zu ändern sein. Die Welt ist halt wie sie ist.

Was möchtest du euren Fans sagen?

Johan: Ich hoffe, dass sie zu unseren Shows kommen und Spaß an dem haben, was wir machen.

Was möchtest du der Welt sagen?

Johan: Die ganze Welt soll zu unseren Shows kommen. Wir können ja eine Woche oder länger spielen. (lacht).

Um auf euer neues Album zurück zu kommen: Wer hatte die Idee mit dem “Berserker” Thema?

Johan: Ich glaube, das hat sich aus einem der Texte ergeben, die Johan geschrieben hat. Der Berserker stammt aus einer wahren historischen Geschichte. Und es war der erste Text, den wir für das neue Album fertig hatten.

Hast du als du angefangen hast Gitarre zu spielen eigentlich Unterricht genommen?

Johan: Nicht für Gitarre. Aber ich war zwei Jahre lang in einer Art Musikschule. Da habe ich was über Studiotechnik, etwas Klavier und Musiktheorie gelernt.

Spielst du noch Klavier?

Johan: Manchmal. Aber nicht so oft.

Wann hast du angefangen Metal zu hören?

Johan: Als ich etwa elf Jahre alt war. Damals gab es eine deutsche Fernsehübertragung aus der Westfalenhalle. Da spielten Bands, wie JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, OZZY OSBOURNE und die SCORPIONS. Ziemlich viele Bands. Das war ein großes Festival. Das wurde im nationalen schwedischen Fernsehen für drei Stunden am Stück gezeigt. In Schweden gab es damals nur zwei Sender mit einem normalerweise langweiligen Programm. Ein paar Schulfreunde hatten die Show auch gesehen und am Tag danach hat jeder in der Schule darüber gesprochen. Wir haben dann angefangen Aufnäher, Alben und solche Sachen zu kaufen.

Welche Musik hast du vorher gehört?

Johan: Eher Pop-Musik wie Kim Wilde und ABBA.

Was sind die nächsten Pläne für AMON AMARTH?

Johan: Wir werden weiter touren. Das werden wir die nächsten zwei Jahre machen. Aber über Weihnachten machen wir erstmal eine Pause. Danach geht es nach Südamerika.

Dann wirst du zu Weihnachten bei deiner Familie sein?

Johan: Sicher, wir werden eine Pause von zwei Monaten oder etwas mehr sogar machen. Komplett weg (von der Band).

Wie hältst du auf den Touren eigentlich Kontakt mit deiner Familie?

Johan: Wenn wir in Europa auf Tour sind, kann ich anrufen. Das kostet dasselbe wie zuhause. Wenn wir in den USA unterwegs sind, benutze ich diese iTalk App oder wie immer die heißt. Ich telefoniere mit ihnen so ziemlich jeden Tag.

War deine Frau eigentlich mal mit auf Tour, bevor eure Kinder geboren wurden?

Johan: Sie war nur bei einzelnen Shows dabei, aber nie auf einer ganzen Tour.

Vielen Dank für das nette Interview.

Lest hier den ersten Teil unseres Interviews mit AMON AMARTH Gitarrist JOHAN SÖDERBERG.

Hier könnt ihr euch unsere Bilder vom Gig ansehen:

FOTOSTRECKE und kurzer NACHBERICHT: AMON AMARTH, ARCH ENEMY und HYPOCRISY in der Jahrhunderthalle Frankfurt

Unsere englischen Versionen findet ihr unter folgenden Links:

Interview with AMON AMARTH‘ guitar player Johan Söderberg – English version part 1
https://metalogy.de/interview-with-amon-amarth-guitar-player-johan-soederberg-english-version-part-1/

Interview with AMON AMARTH guitar player Johan Söderberg – English version, part 2
https://metalogy.de/interview-with-amon-amarth-guitar-player-johan-soederberg-english-version-part-2/

 

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de