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Heavy Metal Review: ORDEN OGAN – FINAL DAYS Heavy Metal Review: ORDEN OGAN – FINAL DAYS
Mit etwas Corona-Verzögerung melden sich ORDEN OGAN mit ihrem neuen Power Metal-Hammer „Final Days“ zurück. Haben sie mit ihrem letzten Werk „Gunmen“ noch den... Heavy Metal Review: ORDEN OGAN – FINAL DAYS

Mit etwas Corona-Verzögerung melden sich ORDEN OGAN mit ihrem neuen Power Metal-Hammer „Final Days“ zurück. Haben sie mit ihrem letzten Werk „Gunmen“ noch den Wilden Westen durchpflügt, widmen sich die Mannen um Mastermind Seeb Levermann nun der Dark Sci-Fi und künstlichen Intelligenzen. Und wieder einmal sind ORDEN OGAN in Höchstform und bieten auf „Final Days“ ihren unverkennbaren Power Metal Sound in Perfektion mit fetten Riffs, cleveren Arrangements, grandiosen Melodien und einem genialen Songwriting.         

Deutschland nennt sich die Heimat unzähliger genialer Power Metal-Bands. ORDEN OGAN haben sich mit grandiosen Alben wie zuletzt „Gunmen“ hier einen Namen gemacht und sich in der ersten Reihe etabliert. Einen großen Anteil daran haben das unglaubliche Gespür für packende Melodien und die grandiosen Songwriterqualitäten von Bandleader Seeb Levermann. Hatte sich die Veröffentlichung des neuen Albums „Final Days“ in 2020 noch durch die Corona-Pandemie verzögert, ist es nun endlich am 12.03.2021 soweit und die Metalheads weltweit dürfen sich auf dieses geniale Werk freuen. Wie sehr die Pandemie die Pläne durcheinanderwarf beschreibt Mastermind Seeb: „Oh ja, das war letztendlich der Todesstoß für unser gesamtes Timing. Speziell Videoproduktionen gestalteten

sich so extrem schwierig. Aufgrund des Verzugs wurde auch die Konzeption unserer Tour komplett auf den Kopf gestellt. Ursprünglich wollten wir im September 2020 schon mit unseren Supports Grave Digger und Rage ein schönes German Metal-Package auf die Straße bringen, aber Covid-19 machte uns da einen Strich durch die Rechnung. Für die nun für

Februar 2022 geplanten „Final Days Tour“ sind jetzt mit Brothers Of Metal und Wind Rose zwei coole, frische Bands mit am Start, die aber ebenfalls schon eine große Fanbase mitbringen. Wir freuen uns sehr darauf!“

Zusätzlich hatten ORDEN OGAN aber ein paar bandtechnische Umstellungen zu bewältigen. Gitarrist Tobi verließ aus privaten Gründen die Band und wurde durch Patrick Sperling adäquat ersetzt. Dazu wird Seeb sich zukünftig mehr dem Gesang widmen, wie er selber erklärt: „Dank einer Handverletzung im Sommer 2018 stand ich gezwungenermaßen nur noch als Sänger auf der Bühne. Das hat allen so gut gefallen, dass wir es beibehalten haben. Niels Löffler ist jetzt Gitarrist. Der Bass wird von Steven Wussow (ex-Xandria) übernommen. Das hat sich so gefügt, als sollte es von Anfang an so sein. Dieses Line-Up ist dermaßen stark, dass ich mich sehr freue, damit bald wieder auf die Bühne gehen zu können!“

Thematisch haben ORDEN OGAN auch dieses Mal wieder etwas Besonderes im Köcher. Die Sauerländer sind ja bekannt für ihre Konzepte, wie Seeb erzählt: „Nachdem wir für

‚Gunmen‘ eine Dark Wild West-Szenerie entwickelten und vorher schon Storylines um Klöster in Moorlandschaften (‚Ravenhead‘), endzeitliche Eiswelten (‚To The End‘) und brennende Städte (‚Easton Hope‘) hatten, blieb nur noch der Weg ins All.“ Zuletzt ließen sich ORDEN OGAN hierzu sogar showtechnisch was einfallen und luden ins Fort Fun zum „Saloon Showdown“ oder auf die raue See zum „Pirate Cruise“.

Songtechnisch trumpfen ORDEN OGAN mit allem auf, was man von den Vorgängerscheiben an ORDEN OGAN liebt und noch ein wenig mehr. Da der Vorgänger „Gunmen“ schon ein beachtliches Niveau erreicht hatte, gibt es ein Mehr an Durchschlagskraft, ein kleines bisschen Mehr an cleveren Arrangements und ein Hauch von Poppigkeit hier und da.

Die drei ersten Songs „Heart Of The Android“, „In The Dawn Of The AI“ und „Inferno“ sind bereits als Videos ausgekoppelt und somit in aller Ohren. Bei „Black Hole“, „Interstellar“ und „Hollow“ gehen ORDEN OGAN wie bei den ersten beiden Songs in die Vollen. Dabei sticht „Interstellar“ nicht nur durch seinen genialen Chorus hervor. Das Stück wird durch ein Solo von Labelgenossen und Ex-Ozzy Osbourne-Gitarrist GUS G. veredelt. „Inferno“ fällt dagegen eher poppig aus, hat aber immer noch die gewohnte Power. „Absolution For Our Final Days“ glänzt ebenso mit einem megamitreißenden Refrain, lässt aber besonders durch seine geniale Gitarrenarbeit an Song von „Easton Hope“ erinnern. Im klassischen Metal wildern Orden Ogan mit dem packenden „Let The Fire Rain“, wobei die tolle Ooooohhhh-Passage durchaus an beste Maiden-Zeiten erinnert. Mit „Alone In The Dark“ zaubern ORDEN OGAN zudem noch ein ergreifende (Power-)Ballade, für die sie sich Unterstützung von der bezaubernden Ylva Eriksson von den schwedischen Senkrechtstartern von BROTHERS OF METAL geholt haben. Das Duett von Seeb und Ylya ist episch, symphonisch und schlicht ganz großes Kino. Da steht natürlich direkt der Wunsch im Raum, dass die beiden diesen Song auch auf der kommenden gemeinsamen Tour zum Besten geben. Zum Abschluss von „Final Days“ geht es auch mit „It´s Over“ nochmal mächtig episch zur Sache. Der Song geht über das Ende der Welt dank Asteroideneinschlag und sorgt mit der „letzten Radioübertragung der Menschheit“ für einen besonderen Gänsehautmoment. Ein würdiger Abschluss eines sehr genialen Albums.

Insgesamt haben sich ORDEN OGAN mit dem neuen Album „Final Days“, das Seeb Levermann natürlich wieder selber produziert hat, mal wieder selber übertroffen. Auf der einen Seite enthält es den ORDEN OGAN-Trademark-Sound und auf der anderen Seite gibt es neue Einflüsse und Weiterentwicklungen. Das Album ist in jeder Sekunde spannend, packen und hochklassig. Die Songs haben dazu jede Menge Ohrwurmpotenzial. Wer das vorab testen möchte, sollte sich auf YouTube das Video von „Inferno“ ansehen. Von „Final Days“ können sich aber nicht nur ORDEN OGAN-Fans anstecken lassen. Endlich mal eine gewünschte Infektion mit heftigen Nebenwirkungen.

Anspieltipps: Inferno, Absolution For Our Final Days, Interstellar, Alone In The Dark

 

Tracks:

  1. Heart Of The Android
  2. In The Dawn Of The AI
  3. Inferno
  4. Let The Fire Rain
  5. Interstellar (Feat. Gus G.)
  6. Alone In The Dark (Feat. Ylva Eriksson)
  7. Black Hole
  8. Absolution For Our Final Days
  9. Hollow
  10. It Is Over

 

Line up:

Seeb Levermann – Vocals

Nils Löffler – Guitar

Patrick Sperling – Guitar

Steven Wussow – Bass

Dirk Meyer-Berhorn – Drums

 

Review: Michael Glaeser

 

Veröffentlichungstermin: 12.03.2021

 

Label: AFM Records

 

Video auf Youtube von „Inferno“:

 

Link zum Interview mit Orden Ogan-Schlagzeuger Dirk:

https://metalogy.de/interview-mit-orden-ogan-schlagzeuger-dirk/

 

Link zu Orden Ogan-Bildern:

https://metalogy.de/fotostrecke-accept-orden-ogan-und-refuge-im-schlachthof-wiesbaden/

https://metalogy.de/fotostrecke-afm-label-night-am-rockharz-2017/

 

 

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de