Metalogy.de - Das Magazin für Metalheadz
FOTOSTRECKE und NACHBERICHT: DYNAZTY, Nanowar of Steel und Kilmara im Zoom Frankfurt FOTOSTRECKE und NACHBERICHT: DYNAZTY, Nanowar of Steel und Kilmara im Zoom Frankfurt
DYNAZTY, Nanowar of Steel und Kilmara gastierten gemeinsam im Zoom Frankfurt. Mein Kumpel Daniel Oestreich hat mich beim Gig würdig vertreten und einige Fotos... FOTOSTRECKE und NACHBERICHT: DYNAZTY, Nanowar of Steel und Kilmara im Zoom Frankfurt

DYNAZTY, Nanowar of Steel und Kilmara gastierten gemeinsam im Zoom Frankfurt. Mein Kumpel Daniel Oestreich hat mich beim Gig würdig vertreten und einige Fotos und einen tollen Nachbericht für euch gemacht. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen der Bilder.

Im Wabenkonstrukt des ZOOM im Frankfurter Osten, wo einst vorrangig Techno-Bässe wummerten, wurde dieses Mal eine gute Kulisse für metallische Klänge geboten. Zwar war die in extravaganter, abgerundeter Deltaform gehaltene Veranstaltungshalle bei weitem nicht voll, aber dennoch für einen Donnerstag Abend gut gefüllt.

Pünktlich um 18:30 Uhr begrüßte der Sänger, der aus Barcelona stammenden Vorband „Kilmara“ das Publikum mit einer in einwandfreiem Deutsch vollführten Ansprache.

Mit solidem melodischem Metal als Treibstoff begaben sich die fünf Katalanen in eigens entworfener Raumfahreruniform, ganz ihrem neuesten Werk „Journey to the Sun“ getreu, auf eine Reise zur Sonne und luden die Besucher zur Begleitung auf ihrer Klangrakete ein. Zum gleichzeitig eingeläuteten 10. Jubiläumsjahre des Sängers Dani Ponce spielten sie fast nur Lieder vom derzeitigen Album. „Disciples“ war das einzige Lied, das an diesem Abend nicht vom aktuellen Werk stammte.

Das final vorgetragene „Chances“, das nach balladeskem Beginn nochmals etwas Fahrt aufnimmt, animierte zum Schluss stimmungsvoll zum Mitsingen. Insgesamt wurden die Iberer ihrer Stellung bei diesem Konzert als Anheizer gerecht und stimmten passend auf die nachfolgenden Bands ein.

Schon beim recht flotten Umbau feuerten die Mitglieder der nächstem Gruppe die Zuhörer weiter an. Dann, mit der Erfahrung aus gut 20-jähriger gemeinsamer Bühnenpräsenz und dazu jeder Menge Spaß, verbreitete das römische Quintett „Nanowar of Steel“ in ulkigen Kostümen richtig gute Laune.

Die wilden Kerle legten, mit zwei Sängern ausgestattet, gleich furios los mit Liedern wie der treibenden Süßwasserpiratenhymne „Sober“ und der wohl metallischsten Wettervorhersage „Stormwarrior of the Storm“.

Wie sonst im Metalbereich üblich wird oftmals zur Bildung einer Wall of Death aufgerufen, so drehten es die Nanokrieger um und verlangten nach einer „Wall of Love“, mit Umarmungen und Grabschen inklusive, natürlich sofern gestattet.

Die fetzige Nummer „Disco-Metal“ vereinbarte auf kuriose und überraschenderweise eingängige Art Techno mit Metal und unterstrich einmal mehr den Ulkfaktor der Truppe.

Stets zu Späßen aufgelegt, versuchten sie sich immer wieder mit eigenen Worten als „Ständer-Comedian“ und verbanden des öfteren eine gute Mischung aus lustigen Anekdoten, untermalt mit gelegentlichen, sexuellen Anspielungen, wie bei „..and then I noticed she was a Gargoyle“ und so manch erfrischendem Wortwitz. So wurde vor dem „Fluch des Käpt’n Iglo“, vom Bassisten auf deutsch dargeboten, ein „besonderer“, ironischer Gruß an die „fischistischen“ Parteien gesendet.

Nach einer, ebenfalls vom Bassisten in tollem Deutsch vorgetragenen Einleitung, gaben sie „Hello World.Java“ zum besten, das textlich mit Programmierbefehlen bespickt aufwartet und musikalisch starke Anleihen ihrer namensverwandten Kollegen aus den Vereinigten Staaten innehat.

Natürlich durfte auch das Stück „Il Cacciatore della Notte“ in Landessprache und obligatorischer Schleiereule (ital. Barbagianni) auf der Bühne  nicht fehlen, das begeistert von der Menge gefeiert wurde.

Später heizten die Jungs dem Auditorium nicht nur musikalisch und performancetechnisch ein, sondern zusätzlich noch mit futuristisch anmutender Funkenkanone.

Zum abschließenden „Valhallelujah“ kam die Aufforderung an das Publikum sich niederzuknien, welcher die meisten nachkamen.

Nach kurzer Verschnaufpause betraten die fünf Schweden von „Dynazty“ die Bühne.

Mit „Fortune favors the Brave“ und dem darauffolgenden Titelsong „Game of Faces“ begannen sie die Vorstellung des gleichnamigen, mittlerweile neunten Langspielers.

Harte Riffs und treibende Rhythmen trafen auf den emotionalen Gesang des charismatischen Frontmannes Nils Molin, der bei den vielen, dargebotenen Schreien optimal die Töne erwischte.

Aber nicht nur der Sänger durfte an diesem Abend sein Können darbieten. Auch die anderen Bandmitglieder haben ihr Handwerk gelernt und stellten das immer wieder, durch Soli unterstrichen, eindrucksvoll unter Beweis.

Mit ihren zuweilen poppig anmutenden Nummern trafen sie den Nerv vieler Zuhörer und überzeugten vor allem mit Titeln wie dem leidenschaftlichen „Waterfall“ und der prägnanten Hymne „Presence of Mind“.

Mit der ruhigeren Nummer „Dream of Spring“ wurde dann nochmals Kraft getankt für das finale „Heartless Madness“ vom Erfolgsalbum „The Dark Delight“, das mit ausgeprägtem Ohrwurmcharakter und Singalong-Einlage zum krönenden Abschluss ihres Auftritts wurde. Nachdem bereits die Vorbands mit ihren guten Sprachkenntnissen glänzten, bekamen die Stockholmer Jungs auch noch ein einheimisches Wort, namens Zugabe, beigebracht, welches von den Fans lautstark skandiert wurde. Diese gab es dann auch mit einer kurzen Fortführung des Abschlussliedes.

So verlässt man die Hallen und hat unweigerlich einige der Lieder im Gepäck, wie etwa durch den Kopf schwebende Melodien einiger Refrains oder gar in Form einer um den Kopf kreisenden Schleiereule.

Text und Bilder: Daniel Oestreich

Rueckblicke