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Konstantin Wecker in Hanau – Nachbericht und FOTOSTRECKE Konstantin Wecker in Hanau – Nachbericht und FOTOSTRECKE
Niemand auf der Welt, kein anderer Poet, konnte und kann das, was auch ich fühle, besser ausdrücken als Konstantin Wecker. Er spricht die Dinge... Konstantin Wecker in Hanau – Nachbericht und FOTOSTRECKE

Niemand auf der Welt, kein anderer Poet, konnte und kann das, was auch ich fühle, besser ausdrücken als Konstantin Wecker. Er spricht die Dinge aus, er hat sich nie ein Blatt vor den Mund genommen und tut es auch heute noch nicht. Konstantin Wecker ist und bleibt für mich einer der größten Liedermacher und Poeten unserer Zeit. Und gestern im Amphitheater Hanau hat er das auch wieder auf berührendste Weise unter Beweis gestellt.

Man konnte keine Stecknadel fallen hören, so still war es im Amphitheater Hanau, als Konstantin Wecker seine Gedichte und Lieder vortrug. Gemeinsam mit der Ausnahme-Cellistin Fany Kammerlander und dem großartigen Pianisten Jo Barnikel bescherte Wecker seinem Publikum einen ganz wunderbaren und großartigen Abend – auch wenn man immer wieder den Tränen nah war und die Melancholie vor niemandem im Publikum halt machte. Mit ungeheurem schauspielerischem Talent trug Konstantin Wecker seine Gedichte vor und erzählte aufwühlende Geschichten aus seinem Leben. Einem bewegten, aufregenden und sehr spannenden Leben.

Er erzählte berührende Geschichten aus seiner Kindheit, über seine enge Beziehung zu seinem Vater, dessen Ausnahme-Gesangstalent niemals erkannt wurde. Ein Mann, der immer unterschätzt wurde und sich einfach nur immer wieder sagte „meine Karriere steht einfach nur unter keinem guten Stern„. Konstantin, der weit mehr Glück hatte, drückte gestern Abend einmal mehr große Dankbarkeit für das aus, was ihm das Leben geschenkt hatte.

Der Münchner erzählte auch über den Helden Vili, der mutig und entschlossen versucht hatte, den Attentäter von Hanau aufzuhalten und dabei selbst sein Leben verlor. Welcher Song könnte dazu besser passen als „gestern ham’s den Willy daschlogn„. Einer der berührenden Momente des Abends, der niemanden im Publikum kalt ließ: Konstantin umarmte den Vater des Helden, der sich gestern unter den Zuschauern befand.

Das Lied „Gefrorenes Licht“ widmete Wecker dem vor ca. 10 Jahren verstorbenen Physiker, Freund und Friedensaktivisten Hans-Peter Dürr. In seinem neuen Album „Utopia“ befasst sich der Ausnahmekünstler unter anderem auch mit dem Altwerden, womit sich jeder von uns irgendwann konfrontiert sieht: „Da ist etwas in mir, das möchte tanzen, auch wenn die Beine nicht mehr ganz so standhaft sind.“

Wütend zeigte sich der Poet in seinem Song „Schäm dich, Europa, du hast kein Erbarmen!“, ebenfalls vom neuen Album. Mit den Worten „Wenn unsre Brüder kommen mit Bomben und Gewehren, dann wollen wir sie umarmen, dann wollen wir uns nicht wehren“ rief der Künstler einmal mehr zu bedingungsloser Liebe, Frieden und Freiheit auf.

Immer wieder warnte Wecker vor rechten Tendenzen in unserer Gesellschaft. Mit seinem Lied „Sage Nein“ unterstrich er die Notwendigkeit sich mutig gegen Rechtsextremismus, Frauenfeindlichkeit, Sexismus, Ausgrenzung und andere traurige Auswüchse unserer Gesellschaft zu stellen.

Fazit: Die Themen Zärtlichkeit, Liebe und mitunter auch Wut über das ungerechte kapitalistische System, das Korruption und rechte Strömungen zulässt, prägten den Abend. Mit ungeheurer Weisheit und unvergleichlichem Ausnahmetalent – sowohl in Poesie als auch musikalisch – beeindruckte und fesselte der sympathische Künstler auch gestern wieder das gesamte Publikum. Perfekt unterstützt von der Cellistin Fany Kammerlander und dem Pianisten Jo Barnikel und toll organisiert von Shooter Promotions. Konstantin Wecker ist und bleibt ein Mensch, den man gerne im Freundeskreis hätte.

Als Erinnerung an einen wundervollen Abend, habe ich hier eine FOTOSTRECKE zusammengestellt.

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Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de