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Interview mit Anna und Merlin von CELLAR DARLING Teil 4 Interview mit Anna und Merlin von CELLAR DARLING Teil 4
Die Schweizer Folk-Rocker CELLAR DARLING touren gerade mit ihrem aktuellen Album „The Spell“ durch Europa. Vor ihrer Show im Frankfurter Nachtleben plauderten Anna Murphy... Interview mit Anna und Merlin von CELLAR DARLING Teil 4

Die Schweizer Folk-Rocker CELLAR DARLING touren gerade mit ihrem aktuellen Album „The Spell“ durch Europa. Vor ihrer Show im Frankfurter Nachtleben plauderten Anna Murphy und Merlin Sutter mit Michael vom Metalogy.de-Team und erzählten über Metal als Lebensphilosophie, die Pläne nach der Tour, ihre Inspirationen  und vieles mehr.

Wenn ihr Metal als Lebensstil oder Lebensphilosophie betrachtet. Was bedeutet das für euch?

Anna: Laut sein. Ich glaube, jeder findet dadurch seine Stimme, sein Sprachrohr. Einerseits ist es ja eine Rebellion, aber es ist auch sehr viel Philosophie und Freiheit dahinter. Es ist auch sehr familiäre. Es ist wie eine Familie, wenn man ins Publikum schaut. Jeder fühlt sich irgendwie verbunden. Das ist schon sehr schön.

Ihr habt ja sehr früh mit Metal angefangen. Gibt es für euch einen Unterschied zwischen damals und heute?  

Anna: Es ist alles offener geworden. Ich habe das Gefühl, dass viel mehr Leute Metal hören, die eigentlich aus ganz anderen Szenen kommen, es aber auch cool finden. Und es gibt immer mehr Metalheads, die nicht mehr ganz stur nur Metal hören. Es ist alles offener geworden.

Merlin: Da müsste man sich mal richtig Gedanken drüber machen.

Habt ihr schon Pläne für die Zeit nach der Tour?

Anna: Ja. Wir wollen an einem neuen Song arbeiten. Oder vielleicht auch gleich an mehreren. Wir werden also wieder kreativ sein und uns ein bisschen zurückziehen.

Merlin: Und dann nächstes Jahr live nochmal richtig Gas geben.

Wird es eine weitere Tour geben oder werdet ihr Festivals spielen?

Merlin: Wir arbeiten an beidem. Ich glaube demnächst wird eine Tour bekannt gegeben, bei der wir eine andere Band von unserem Label supporten dürfen. Ich darf aber noch nicht sagen, wen.

Anna: Echt? (tuschel, tuschel) Ach, das hatte ich schon wieder vergessen.

Merlin: Es sind also viele Ideen in Arbeit, aber für den Rest des Jahres nehmen wir es erst einmal gemütlich. Und dann fangen wir das neue Jahr damit an, neue Musik zu schreiben.

Wird sich die neue Musik dann wieder in dieselbe Richtung bewegen wie „The Spell“?

Anna: Ja. Oder, noch mehr von allem. Das heißt, noch extremer.

Merlin: Es wird eine Weiterentwicklung von dem werden, was wir bisher gemacht haben und was uns gefällt. Wir werden das ein bisschen weitertreiben. Ich glaube, es wird nicht massentauglich oder radiotauglich werden.

Anna: Oder vielleicht schon. Wer weiß?!

Merlin: Möglicherweise wird es spannender.

Wird es auch wieder düster?

Anna: Ja, das kommt irgendwie so raus. Ich habe meine Mühe mit fröhlicher Musik. Man schreibt ja auch anhand seines Gemütszustands und seiner Erfahrungen. Das kann natürlich auch schön sein. Es ist ja auch nicht alles ganz düster bei uns. Deswegen heißen wir ja CELLAR und DARLING. Da gibt es also auch die DARLING-Seite.

Waren die Animations-Videos zu den Songs von „The Spell“ dann eher Ausdruck eurer düsteren Seite?

Anna: Wir ließen uns da eher vom Konzept leiten. Und das Konzept erzählt natürlich eine Geschichte, die eher düster ist. Obwohl ich sie eigentlich sehr schön finde. Wenn man sich in den Tod verliebt. Das ist ja auch sehr poetisch. Viele poetische Werke sind ja nicht gerade Eitel-Sonnenschein. Aus irgendeinem Grund ist es halt spannend, sich mit Trauer und dem Tod zu befassen. Das hört man und das sieht man in der Kunst immer wieder. Das zieht sich irgendwie durch.

Wer hatte damals die Idee zu dem Konzept?

Anna: Das war ich.

Wo hast du die Inspiration her genommen?

Anna: Es macht so den Anschein, als wäre die Idee einfach da gewesen. Aber die habe ich natürlich nicht erfunden. Der Tod und das Mädchen ist ja ein sehr bekanntes Motiv, welches in der Renaissance-Zeit aufkam. Und ich habe halt dieses Motiv genommen und wollte eine eigene Geschichte daraus machen. Und die hat sich dann immer ein bisschen weiter gesponnen. Wir haben auch anhand des Konzepts die Musik geschrieben. Das hat sich dann irgendwie ergänzt. Und ich hatte dann immer mehr Ideen zu verschiedenen Kapiteln der Geschichte, während wir die Musik geschrieben haben. Es hat sich dann beides ergänzt auf diese Art.

Wenn ihr wieder auf Tour geht, gibt es irgendwelche Länder oder Locations, wo ihr gerne mal spielen würdet?

Merlin: Wenn man kann, würden wir auch mal in der Mongolei spielen. Ansonsten überall, wo wir noch nie waren. Und überall, wo wir schon mal waren, gehen wir auch gerne nochmal hin. Ich könnte nichts nennen, wo ich nicht hin möchte. Ansonsten sind wir mit den beiden Bands und vor allem auch mit CELLAR DARLING schon extrem weit rumgekommen. Da haben wir viel Glück gehabt. Und ich bin noch nie an einen Ort gekommen, wo ich gesagt habe, dass ich die Leute nicht mag. Und das darf gerne so weiter gehen.

Was möchtet ihr euren Fans noch sagen?

Anna: Von Herzen: Dankeschön für die Unterstützung. Wir sind jetzt auf Tour und wir freuen uns so sehr, die Fans zu treffen. Die kommen dann nach dem Konzert noch und quatschen mit uns. Das ist echt der Hammer, dass es sie überhaupt gibt. Dafür sind wir sehr dankbar.

Merlin: Trinkt Rotwein und Whisky. Seid nett zu Hunden. Vorsicht mit Reggaeton. Lest Kafka.

Vielen lieben Dank für das interview.

Lest hier die anderen 3 Teile des vierteiligen Interviews.

Lest auch unseren Review zum neuen Album von Cellar Darling:

Review: CELLAR DARLING – The Spell
https://metalogy.de/review-cellar-darling-the-spell-2/

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