Cologne Metal Festival 2018 – Nachbericht
Dies & DasFotostreckenNewsRückblicke 4. Oktober 2018 Lydia Dr. Polwin-Plass
Es war mal wieder der absolute Hammer. Die Bandauswahl war sensationell, das Wetter hat gepasst, die Getränke haben geschmeckt und die Stimmung war obergeil. Das Cologne Metal Festival 2018 war gut besucht und in jeder Hinsicht ein voller Erfolg.
Organisiert war das Festival wieder einmal großartig. Pete Rode und Team leisteten ganze Arbeit und sorgten dafür, dass alles rundherum passte.
Das Getränkeangebot ließ es an nichts fehlen und auch die Location war angenehm und praktisch angelegt. Den tollen veganen Stand vom Vorjahr gab es dieses Jahr leider nicht, aber angeblich waren die Burger recht gut.
Die zehn Bands, die das Festival rockten waren Ayahuasca, Tragedy of Mine, Groovenom, Axolotl, Tarchon Fist, Hell:on, Bleed, Sinforce, Substry und Apollow. Es gab keine einzige Band, die nicht gefallen hat, für besondere Begeisterung sorgten aber sechs der zehn Bands. Hervorzuheben sind hier Tragedy of Mine, Groovenom, Axolotl, Tarchon Fist, Hell:on und Ayahuasca auf die ich im Folgenden kurz eingehen möchte.
Tragedy of Mine waren als Melodic Death Jungspunde live eine echte Überraschung. Sie haben das Publikum mit ihrer kraftvollen Show voll in ihren Bann gezogen.
Das multikulturelle Experimental Death Metal Kollektiv AYAHUASCA erinnerte vom Stil her an eine Mischung aus Sepultura und Opeth. Wilde Stilmischung aber genial vorgetragen. Und genau das macht die Truppe so interessant: Extreme Blastbeats treffen auf World Music, Athmo-Parts auf dicke Riffs. Eine Mischung mit denen die erfahrenen Musiker (u.a. Pripjat, Act Of Worship) auch bereits im Vorprogramm der „ROOTS“-Tour von Max- & Igor Cavalera punkten konnten. Sie bildeten mit ihrer Show den würdigen Abschluss eines rundherum gelungenen Festivals.
Diese beiden eben genannten Bands haben bei mir einen besonders großen Eindruck hinterlassen.
Den Ukrainern von HELL:ON gelang es das Publikum mit ihrem monströsen Death- / Thrash-Metal vollends zu begeistern! Stilistisch sitzt die Truppe angenehm zischen den Stühlen. Ganz klar inspiriert von Sepulturas erdigen Monster-Riffs, lässt das Drumming in seiner Präzision ebenso Einflüsse von chirurgischem Stahl der Marke Kataklysm erkennen. Die Stimmung, die sie damit auf dem diesjährigen Cologne Metal Festival schufen war sensationell. Zu Studio-Gästen und Supportern von HELL:ON gehören namhafte Persönlichkeiten wie Jeff Waters (Annihilator), Andreas Kisser (Sepultura) und Andy LaRocque (King Diamond). HELL:ON sind auch Teil der Doku Metal Made in Ukraine und eines der Aushängeschilder der hiesigen Szene.
Die sympathischen Italiener von TARCHON FIST sind seit 2005 eine Institution in der Szene. Ihr Stil, reiner, waschechter, ehrlicher Heavy Metal begeisterte die Menge und sorgte für ausgelassene Stimmung. Die Mucke der herzlichen Jungs ist erfrischend und perfekt tanzbar. Das Publikum liebt sie.
Die Gelsenkirchener AXOLOTL spielen Death Metal guter alter Göteborger Gangart, veredelt mit einer ordentlichen Prise schwedischem Schwarzmetalls der Marke Dissection. Bei ihrem Live-Auftritt am CMF 2018 gaben sie alles und heizten die Metalheads gehörig an. Kaum jemand konnte ihrem Charme und Esprit widerstehen. Die Stimmung war der Hammer.
Einer der Veranstalter, David, der auch bei der Band APOLLOW spielt, die den Festivaltag eröffnete, sorgte für einen Schock im Publikum, als er verkündete, dass dies aufgrund kleiner Differenzen mit den Betreibern der Location bis auf Weiteres das letzte Cologne Metal Festival gewesen sei. Ich habe aber am Ende des Festivals mit Pete gesprochen, der mir freudig verkündete, dass bereits eine neue Location in Aussicht sei. Die Verhandlungen laufen. Lest dazu folgendes Statement:
Das Cologne Metal Festival Team an seine Fans auf Facebook:
Ein fettes DANKE für sechs Jahre Cologne Metal Irrsinn an alle, die dieses Festival zu einem Erfolg gemacht haben: die Bands, unsere treuen Helfer die sich quasi für ein Butterbrot den Arsch aufgerissen haben und natürlich vor allem an Euch, die Fans. Trotz aller gelegentlichen Differenzen gilt der Dank natürlich auch den Leuten vom Kulturbunker. Man muss ja erstmal einen Laden finden, der uns sowas machen lässt.
Im ersten Jahr wussten wir überhaupt nicht was auf uns zukommt. Wir dachten uns, es wäre super wenn 300 Leute kommen. Dann wurden wir schon beim ersten Mal quasi überrannt und nix hat funktioniert: den ganzen Tag Chaos, kein richtiger Futterstand, lange Schlangen an der Getränketheke und vieles mehr. Naja, beim ersten Mal zahlt man halt Lehrgeld, auch wenn man vorher schon ein paar Dinger veranstaltet hat. Mit der Größenordnung und mit eigenem Ausschank hatte keiner von uns Erfahrung.
Ich habe immer noch nicht ganz kapiert, wie so ein Festival funktionieren kann in einer Stadt, in der sich jede Woche das ganze Jahr lang tausend Bands in allen möglichen Clubs und Hallen die Klinke in die Hand geben. Vielleicht könnt Ihr mich nach sechs Jahren netterweise darüber aufklären, warum es überhaupt funktioniert hat. Ich bin mir nicht sicher, worauf der Erfolg zurückzuführen ist.
Nun ist Schluss und viel von Euch verstehen das nicht. Daher sind wir Euch eine Erklärung schuldig. Der Kulturbunker ist eine sehr kultige Location, hat aber einige Nachteile, die jedes Jahr Probleme machen und die wir nicht abstellen können, weil der Laden nun mal so ist wie er ist. Die Lage im zweiten Stock ist für Besucher weniger ein Problem, mal abgesehen davon, dass man um Nachschub für Bons zu kaufen zwei Etagen runter- und rauftraben muss. Wenn man elf Bands hat, die den ganzen Tag Equipment rauf- und runterbringen müssen ist das schon richtig doof. Dann sind das so Kleinigkeiten wie, das man an der Theke keinen Wasseranschluss hat. Bißchen sehr doof für den Getränkeausschank. Das sind jetzt nur zwei Beispiele aber es gibt noch ein paar mehr Gimmicks, die einem bei der Orga das Leben schwer machen. Man könnte sich mit all dem arrangieren aber in diesem Fall ist leider zumindest aus unserer Sicht das geschäftliche Vertrauensverhältnis gestört worden und darüber können wir nicht hinwegsehen.
Für mich persönlich ist aber auch der Arbeitsaufwand auf Dauer zu groß und der Aufwand hat nun mal viel mit der Logistik zu tun, die man für den Bunker organisieren muss weil der Laden so ist wie er ist. Da lässt sich nichts vereinfachen und ich würde mich als Veranstalter lieber um das eigentliche Geschäft kümmern: Bands buchen, Vorverkauf und Werbung organisieren und damit sollte es gut sein.
Da bleiben eben nur zwei Optionen: Festival einstellen oder umziehen wobei ich letzteres bevorzugen würde.
Ob das jetzt das Ende war? Abwarten….
Seht euch dazu auch unsere Fotostrecke an unter
FOTOSTRECKE – Cologne Metal Festival 2018 im Kulturbunker Köln
Hier auch unsere Ankündigung
Cologne Metal Festival 2018 findet am 29. 9. im KULTURBUNKER Köln statt
Und hier ein paar andere Artikel zu vergangenen CMF auf Metalogy
Das Cologne Metal Festival feierte sein fünfjähriges Bestehen
COLOGNE METAL FESTIVAL IV - Im Oktober rumpelt es im Bunker
Lydia Dr. Polwin-Plass
Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de