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Rezension: Zucker macht dumm und andere Ernährungsmythen Rezension: Zucker macht dumm und andere Ernährungsmythen
Zucker kann man viel vorwerfen, er schadet den Zähnen, macht dick, aber dumm macht er nicht. Er kann sogar kurzfristig die Aufmerksamkeit erhöhen, wenn... Rezension: Zucker macht dumm und andere Ernährungsmythen

Zucker kann man viel vorwerfen, er schadet den Zähnen, macht dick, aber dumm macht er nicht. Er kann sogar kurzfristig die Aufmerksamkeit erhöhen, wenn man ihn bei zu niedrigem Blutzuckerspiegel einnimmt. Täglich 16 Stunden nichts zu essen ist der neue Trend, doch bringt diese Maßnahme bedeutend weniger als viele behaupten. Solche und andere wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse finden sich in diesem spannenden Buch der Stiftung Warentest. Zum Teil räumt es mit  weit verbreiteten und gern geglaubten Mythen aus dem Ernährungskosmos auf oder bestätigt ihre Richtigkeit.

Essen war für die Menschheit immer schon ein sehr wichtiges Thema. In der Urzeit ging es darum, überhaupt etwas in den Magen zu bekommen, heute hingegen  Ernährung längst ein Merkmal, um sich von anderen abzugrenzen. Viel Halbwissen verbreitet sich täglich und verwirrt den Konsumenten. Oft wissen wir nicht, was tut uns wirklich gut und was nicht. . Für „Zucker macht dumm und andere Ernährungsmythen“ wurden von der Stiftung Warentest Meldungen und Schlagzeilen zusammengetragen und auf wissenschaftliche Ergebnisse überprüft.

Die Wissenschaftlerin Dr. Marleen Finoulst, vom belgischen Zentrum für evidenzbasierte Medizin (CEBAM), hat sich zusammen mit ihren Kollegen zahlreiche medienwirksame Studien herausgegriffen und ausgewertet, um herauszufinden was tatsächlich dahintersteckt. Denn oft werden Studienergebnisse falsch wiedergegeben. Noch häufiger behaupten Influencer Dinge, die nur auf eigenen Erfahrungen oder gar nur auf Hörensagen basieren.

Das Buch soll helfen, Ernährungsmythen zu entlarven und zu verstehen, was wirklich hinter den ganzen Schlagzeilen steckt“, so Lisa Frischemeier von der Stiftung Warentest.Dieses Buch hilft, auch zukünftige Meldungen kritisch zu hinterfragen und nicht alles blind zu glauben, was uns aufgetischt wird. Viele Antworten aus dem Buch – etwa, dass Schokolade nicht nachweislich gegen Herzrasen hilft, dass Kaffeetrinker nicht länger leben oder oder intermittierendes Fasten nur mäßig Ergebnisse bringt, machen vielleicht keinen Spaß – aber ein wenig aufmerksam.

Eine tierproduktefreie Ernährung und die sogenannte Mittelmeerdiät können sich hingegen  tatsächlich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Die Mittelmeerdiät hilft sogar nachweislich gegen Sodbrennen und und das ohne schädlich Nebenwirkungen. Und es sieht tatsächlich so aus als würde Hausstaub die Fettproduktion anregen. Klingt doof, wurde aber in Studien bereits nachgewiesen. Und Alkoholgenuss erhöht tatsächlich das Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Und Meersalz scheint tatsächlich eine Quelle für Microplastik zu sein, wie groß das Problem sein könnte, ist immer noch unklar. Rosenkohl und Brokkoli wirken tatsächlich unterstützend bei Diabetes. Aber auch hier ist noch viel Forschung von Nöten, um diese Erkenntnisse eventuell auf ein neues Medikament zu übertragen.

Das Buch „Zucker macht dumm und andere Ernährungsmythen“ widerlegt zum Teil Ernährungsmythen andere bestätigt es. Es liest sich sehr leicht, ist gut und spannend geschrieben und man hat das Bedürfnis es in einem Zug durchzulesen, da es zahlreiche Fragen aufgreift, die uns allen schon seit Jahren auf der Seele brennen. Ob nun Vitamin C  bei Erkältung hilft, Champignons essen oder schwarzer Tee beim Abnehmen unterstützen oder Depressionen im Darm entstehen, kann auch heute noch keiner hundertprozentig sagen. Denn Mythen kommen auf, werden widerlegt und kommen wieder auf weil die Wissenschaft neue Erkenntnisse hat. Deshalb würde ich auch mit den Fakten in diesem Buch ein wenig vorsichtig umgehen. Man erinnere sich nur an die Causa Kokosöl. Kokosöl wurde kurzzeitig total verteufelt, weil eine Konsumentenschutzorganisation behauptet hatte, dass es ziemlich schädlich sei. Dieses Gerücht stürzte unzählige Kokosöl-Hersteller in den Ruin. Heute ist man, basierend auf neuen Erkenntnissen, der Ansicht, dass Kokosöl die beste Wahl ist zum Braten und Frittieren. Ich möchte damit nur sagen, Wissenschaft neigt dazu sich im Laufe der Zeit selbst zu widerlegen. Beziehungswiese werden wissenschaftliche Studien oft von Unternehmen finanziert, die von bestimmten Ergebnissen profitieren und diese oft künstlich herbeiführen.

Fazit: Eines bewirkt dieses interessante Buch auf jeden Fall, es macht uns kritischer gegenüber Trends und Behauptungen irgendwelcher Influencer, unterstützt uns dabei Entscheidungen mündiger zu treffen umd hilft uns mehr auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Mit ausgewogener Ernährung fährt man immer noch am besten

„Zucker macht dumm und andere Ernährungsmythen“ hat 224 Seiten und ist seit 19. März für 14,90 Euro im Handel erhältlich.

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de