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Interview mit Sabrina Wiese, Wacken Polizeidirektion Itzehoe – Teil 2 von drei Teilen Interview mit Sabrina Wiese, Wacken Polizeidirektion Itzehoe – Teil 2 von drei Teilen
Wir haben für unser Buchprojekt ein interview mit der Hauptverantwortlichen und Einsatzleiterin der Polizeidirektion Itzehoe. Sabrina Wiese ist auch für das Wacken Open Air... Interview mit Sabrina Wiese, Wacken Polizeidirektion Itzehoe – Teil 2 von drei Teilen

Wir haben für unser Buchprojekt ein Interview mit der W:O:A Einsatzleiterin der Polizeidirektion Itzehoe geführt. Sabrina Wiese hat uns von ihren Erfahrungen mit dem Wacken Open Air und den friedlichen Metalfans erzählt. Hier Teil 2 des dreiteiligen Interviews.

Gehst du selber auch mal so übers Gelände oder bist du während der Festivaltage vollkommen eingespannt?

Sabrina: Ich muss gestehen, dass ich da meistens gar nicht so viel Luft habe. Aber wenn ich sie habe, dann nutze ich sie auch, um mal durchs Infield zu schlendern oder mal das Campinggelände abzufahren und mir alles anzugucken. Das ist ja auch ein Erlebnis. Die kleinen Zeltstädte, die da aufgebaut werden, sind schon sehr beeindruckend. Ich versuche dann etwas Festivalluft zu schnuppern, aber ein ganzes Konzert habe ich noch nicht gesehen. Auch Rammstein damals nicht.

Die Wacken-Veranstalter sind sehr stark sozial engagiert, wie zum Beispiel in der Knochenmarkspendeaktion, Inklusion, der Blutspendeaktion, etc.. Seid ihr da auch irgendwie involviert?

Sabrina: Als Behörde können wir sowas natürlich nicht finanziell unterstützen, aber wir bekommen es in der Planung immer wieder mit. Wenn wir über die Wege sprechen, wird natürlich drauf geachtet, dass die für Rollstuhlfahrer geeignet sind und gegebenenfalls befestigt oder verbreitert werden. Auch die Wacken Foundation ist sehr präsent. Die Blutspendeaktion lief eine Zeit lang hier im Klinikum Itzehoe. Ich persönlich schätze dieses Engagement sehr. Ich bin bezüglich der Knochenmarkspendedatei (DKMS) auch selber familiär betroffen. Insofern finde ich es persönlich sehr schön, dass die Veranstalter sich so sehr engagieren.

Wenn Wacken 2021 unter Corona-Bedingungen stattfinden würde, wärt ihr da auch mit Einsatzkräften involviert, z.B. bei Teststationen oder bei Temperaturmessstationen?

Sabrina: Da müssen wir einfach prüfen, wie die Gefährdungssituation ist. Grundsätzlich wären wir dafür nicht zuständig. Aber natürlich hätten wir einen Blick drauf. Wir sind noch nicht so weit in die Planung eingestiegen, ob wir da Kräfte abstellen müssen. Ich weiß auch noch nicht, wie sich der Veranstalter diesbezüglich aufstellt und ob sie mit Fiebermessung, Teststationen oder Impfnachweisen arbeiten wollen. An der Planung sind wir auf jeden Fall beteiligt und werden uns einbringen.

Gibt es in Itzehoe ein Impfzentrum? Wenn ja, sichert ihr das ab?

Sabrina: In Itzehoe haben wir ein Impfzentrum, aber wir stehen da nicht rund um die Uhr mit Personal. Aber wir haben einen Blick drauf.

Wie groß ist eure Logistik? Wieviele Fahrzeuge habt ihr im Einsatz?

Sabrina: Wir müssen tatsächlich jedes Telefon und jeden Computer selber dorthin bringen. Damit ist schnell ein LKW voll. Das ist natürlich nichts im Vergleich zur Logistik vom Veranstalter. Wir organisieren aber auch unsere Getränke und unsere Verpflegung selber. Das alles wird auch jeden Tag mit dem LKW geliefert. Das ist das Besondere, dass diese ganze Logistik da nur für eine Woche steht. Für diese Woche ist ja Wacken die drittgrößte Stadt von Schleswig-Holstein. Wenn man sich das jetzt anschaut, ist da nur Landwirtschaft. Vielleicht stehen da ein paar Stromkästen mehr am Acker, aber mehr ist da nicht. Aber das ist auch das Besondere. Man schafft es, auf einer Fläche, die sonst landwirtschaftlich genutzt wird, eine Großveranstaltung hinzubekommen. Die Böden sind danach natürlich etwas verdichtet. Dadurch wird es auch leicht mal matschig, aber ein Wacken ohne Matsch ist ja auch blöd (lacht)

Was ist denn unangenehmer für eure Arbeit: Matsch oder Hitze?

Sabrina: Die Kollegen schimpfen am meisten über Hitze. Dann hat man immer diesen Staub in der Nase. Vor ein paar Jahren gab es vom W:O:A eine Staubschutzmaske in Schwarz und mit dem Schädel drauf. Die haben von uns jetzt auch viele als Corona-Community-Maske. Aber ursprünglich ist die für ein sehr staubiges Festival gewesen. Die Kollegen schimpfen mehr, wenn man die Containertüren aufmacht und überall auf den Telefonen oder Computern eine Staubschicht ist. Den Kaffee möchte man auch nicht irgendwo stehen lassen, weil schnell eine Staubschicht drauf ist. Gegen Matsch haben wir uns mittlerweile gerüstet. Dafür haben wir die Quads dabei, weil man mit dem Streifenwagen stecken bleiben würde.

Gab es auch mal etwas besonders Schlimmes, das auf dem W:O:A passiert ist?

Sabrina: Schlimmes gab es eigentlich nicht, aber Tragisches. Ein Fußgänger wurde auf der Hauptstraße mal von einem Krankenwagen überrollt und verstorben. Oder der Besucher, der mit einem Stromaggregat unter einer Plane lag und dann an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung starb. Das sind natürlich ganz tragische Ereignisse, die leider immer mal wieder passieren. Aber wenn 100.000 Leute zusammenkommen, passieren halt auch tragische, tödliche Unfälle. Das ist normal.

Ist eure Einsatzzentrale direkt am Gelände oder außerhalb?

Sabrina: Es gibt auf dem Festivalgelände quasi ein Dorf, wo der Veranstalter mit seinem Headquarter sitzt und auch die Feuerwehr, der Rettungsdienst und wir. Damit wir ganz nah beieinander sind, um vor Ort auch schnell Entscheidungen treffen zu können. Die Polizei führt normalerweise Einsätze aus Leitstellen oder aus abgelegenen Räumen, bei so einem Festival muss man einfach vor Ort sein. Dementsprechend haben wir vor Ort ein paar Container stehen.

Bringt ihr die Container selber mit oder stellt euch der Veranstalter die?

Sabrina: Die stellt der Veranstalter zur Verfügung und nachher in Rechnung. Das ist deutlich einfacher, als wenn wir sie selber hinschaffen würden.

Wir würden dir gerne ein paar Stichworte nennen und du sagst uns, was dir dazu einfällt. Ok?

Sabrina: Das können wir gerne machen.

Rituale

Sabrina: Meine persönlichen Rituale beim W:O:A. Gute Frage. Eigentlich muss ich immer erstmal zusehen, dass ich meine Tochter organisiert kriege, weil die Kita-Schließzeit mit dem Wacken Open Air kollidiert. Sie schimpft immer, wenn der Sommerurlaub ohne Mama stattfindet.

Bei uns in der Behörde darf zwei Wochen vor dem W:O:A keiner in Urlaub gehen. In der letzten Woche vorher muss jeder seine Restarbeiten machen. Da müssen schnell noch Telefonlisten ausgedruckt werden, die erst kurz vorher fertig werden. Das ist ein ziemliches Wuseln hier auf dem Flur. Wenn nicht gerade Corona ist, sitzen dann kurz vorm W:O:A alle auch mal beim Kaffee zusammen, wenn wir alles fertig haben. Das finden alle total toll, weil sich da auch niemand für irgendwas zu schade ist. Dann sind auch mal die ganz hochbesoldeten Personen dabei und laminieren Telefonlisten. Das ist das Ritual in den letzten zwei Wochen bevor es los geht. Da ist jeder für alles zu haben. Das ist einfach ein schönes Miteinander. Und am Freitag vorher feiern wir uns selber weil wir alles geschafft haben, wenn alle Einsatzkoffer gepackt sind und die Logistik steht.

Ernährung

Sabrina: Die Ernährung auf dem W:O:A ist für uns Grillen. Wenn wir im Hauptquartier sitzen und am Quartier der Einsatzkräfte, unserem Polizeicamp. Dieses Camp ist neben dem Camp für die Sanitäter, in dem die Verletzten versorgt werden. Wir haben auf jeden Fall da überall Grills stehen, so dass die Ernährung in der Wacken-Woche sehr fleischlastig ist, auch wenn ich schon mal einen Maiskolben auf dem Grill gesehen habe. Die Einsatzkräfte würden mir auch aufs Dach steigen, wenn wir den Grill streichen würden.

Ansonsten hat sich bei der Polizei die Einsatzverpflegung umgestellt. Wenn wir Kräfte in den Einsatz schicken, wird vorher abgefragt, wer vegetarische oder vegane Verpflegung oder kein Schweinefleisch haben möchte. Darauf wird Rücksicht genommen.  

Nachhaltigkeit

Sabrina: Hatten wir 2019 als großes Thema. Wir hatten vorher von unserem Verpfleger Unmengen an Plastikgeschirr bekommen, hatten aber beim Veranstalter gesehen, dass die das über ein Mehrwegsystem regeln. So haben wir an unser Landespolizeiamt weitergereicht, dass wir auch nachhaltiger werden möchten. Es hat uns schon sehr gestört, wie voll unsere Mülleimer waren.

Ich finde das auf dem Festival auch sehr angenehm, dass da an jeder Ecke Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird, damit nicht zu viel Müll entsteht. Die Festivalbesucher werden ja auch angehalten, ihre Zelte und Sofas, die sie mitbringen, wieder mitzunehmen. Das ist in den letzten Jahren auch besser geworden, eine sehr positive Entwicklung. Auch gesamtgesellschaftlich. Da würden wir polizeilicherseits auch gerne aufspringen. Unsere Teller waren zumindest zuletzt nicht mehr aus Plastik, sondern aus Bambus, aber immer noch Einweg. Es hat noch nicht geklappt, dass wir in ein Mehrwegsystem einsteigen konnten. In der kommenden Vorbereitung werden wir sicherlich diskutieren, ob wir uns dem Mehrwegsystem vom Veranstalter anschließen.

Werte

Sabrina: Der Veranstalter steht für gewisse Werte, wie Nachhaltigkeit, Gegen-Rechts, für Inklusion und das sind genau die Werte, für die wir auch als Polizei stehen. Das passt herrlich zusammen. Für diese gesellschaftlich-demokratischen Werte steht die Polizei und dafür haben wir alle den Eid geleistet. Da sind wir auf einer Linie mit dem Veranstalter.

Ethik

Sabrina: Das geht in eine ähnliche Richtung, wie die Werte.

Wacken

Sabrina: Wacken ist ein relativ kleines Dorf in der PD Itzehoe, das wir betreuen. Das fast das ganze Jahr über ziemlich unauffällig und wir haben da seit 2014 keine Polizeistation mehr. Und eine Woche im Jahr ist es ja die drittgrößte Stadt in Schleswig-Holstein. Aber für diese Größe der Veranstaltung haben wir im Vergleich zu einer Großstadt nicht annähernd das Einsatzaufkommen. So bleibt Wacken auch in dieser Woche ein kleines beschauliches Plätzchen.

Wacken kennt auch mittlerweile jeder. Wenn ich sage, dass ich in der PD Itzehoe arbeite, fragt jeder, wo das denn sei. Dann sage ich, dass Wacken dazugehört und jeder weiß Bescheid.

Schwarz

Sabrina: Schwarz ist die dominierende Farbe. Wir passen da mit unserer dunkelblauen Uniform ganz gut rein. Es ist bei uns auch verpönt, in Wacken unser weißes Polizeihemd zu tragen. Da passen wir uns gerne mit unserer dunklen Uniform und unserem dunklen Hemd an. Dann fallen wir gar nicht so auf.

Toleranz

Sabrina: Das passt sehr gut zum W:O:A.. Da kommen so viele unterschiedliche Menschen aus allen möglichen Ländern zusammen. Da sind alle Kontinente vertreten und jeder nimmt auf jeden Rücksicht. Wenn jemand sprachlich nicht weiterkommt, dann wird ihm irgendwie unter die Arme gegriffen. Das funktioniert da alles. Wir versuchen natürlich auch in allen möglichen Sprachen weiterzuhelfen. Manchmal ist das auch gar nicht so einfach, wenn das Gegenüber schon ein paar Bierchen zu viel getrunken hat. Irgendwie kriegen wir es mit der Kommunikation auch hin, aber es sind auch alle uns gegenüber tolerant, wenn wir eine Frage nicht direkt beantworten können, weil wir nur die Hälfte verstanden haben. So kommen auf dem W:O:A Hilfsbereitschaft und Toleranz zusammen.

Alter

Sabrina: Der Leiter der Ordnungsbehörde, der jedes Jahr mit seiner Unterschrift das W:O:A freigibt, sagt immer, dass das Publikum beim W:O:A  jedes Jahr 75.000 Jahre älter wird (lacht). Das sind ja alles Wiederholungstäter. Und Wacken ist halt auch älter geworden über die Jahre. Etwas erwachsener. Ein paar Kollegen von mir sind von Anfang an dabei und die sagten, dass das am Anfang etwas schwieriger mit der Zusammenarbeit war. Das musste sich auch erst einmal alles finden. Es musste auch erst einmal akzeptiert werden, dass die Polizei ein Partner ist und mit auf dem Acker sein kann. Nach etwas symbolischem Gerangel haben sich alle zusammengerauft und alles funktioniert alles hervorragend. Vielleicht ist das auch dem Alter geschuldet und, dass alle etwas reifer geworden sind.

Finanzen

Sabrina: Bezüglich der Finanzen schimpft jedes Jahr wieder unser Haushälter mit mir, weil das W:O:A auch polizeilicherseits jedes Jahr teurer wird. Die Container, die Verpflegung, die Transporte, die Einsatzmittel – das kostet alles Geld. Im Budget der PD Itzehoe ist das ein ziemlich großer Posten. Das müssen wir natürlich im Blick haben. Wacken ist nicht nur erwachsener, sondern auch teurer geworden (lacht).

Umweltschutz

Sabrina: Das geht in Richtung Nachhaltigkeit. Wir sind ja auf einer landwirtschaftlichen Fläche, auf der man nicht so viele Spuren hinterlassen möchte. Wir achten auch im privaten Bereich sehr darauf und daher hoffe ich, dass wir auch von der Polizei her diesbezüglich etwas besser werden.

Familie

Sabrina: Meine Familie muss immer unter dem W:O:A ein bisschen leiden. Ich habe auch schonmal scherzhaft gefragt, ob die Veranstalter nicht eine Kinderbetreuung einrichten wollen. Einen W:O:A Kindergarten. Bei mir kollidiert es ja mit den Kita-Schließzeiten und ich habe das Gefühl, dass auch das Kita-Personal ganz gerne auf das W:O:A geht (lacht).

Ich bin meinem Mann immer sehr dankbar, dass er sich den Urlaub so legt, dass er unsere Tochter betreuen kann und ich den Einsatz wahrnehmen kann. Oma und Opa bringen sich da auch noch mit ein. So unterstützt meine Familie auch das W:O:A. Aber es ist halt mein Job. Das W:O:A ist die größte Veranstaltung, die wir hier in der Polizeidirektion haben und da muss ich natürlich im Dienst sein.

Wir haben auch noch ein paar persönliche Fragen, die wir dir gerne stellen würden. Ist das in Ordnung?

Sabrina: Ja. Klar.

Welches ist dein Lieblingstier?

Sabrina: Katze. Wir haben einen ganz lieben Kater.

Dein Lieblingsfilm?

Sabrina: Da muss ich mich jetzt outen. Ich mag Dirty Dancing unheimlich gerne schauen. Auch zum 100sten Mal.

Dein Lieblingsbuch?

Sabrina: Ich mag die Serie von Hannes Nygaard sehr gerne, der Heimatkrimis geschrieben hat. Da möchte ich gar kein Buch rauspicken. Ich mag die ganze Serie sehr gerne.

Deine Lieblings-CD?

Sabrina: Das Schwarze Album von Metallica.

Dein Lieblings-Essen?

Sabrina: Nudeln. Und Schokolade.

Dein Lieblingsgetränk?

Sabrina: Rotwein. Aber natürlich nicht im Dienst.

Dein Hobby?

Sabrina: Sport. Und dann schlägt mein Herz noch für die Handballer vom THW Kiel. Handball mag ich aber nur als Zuschauer. Ansonsten funktioniert ja gerade nur Fahrradfahren und Laufen. Ich gehe auch gerne Schwimmen, um mich fit zu halten. Ich genieße auch das Fahrradfahren zu Arbeit. Das ist Sport, Wachwerden und Umweltschutz gleichzeitig (lacht).

Dein liebstes Reiseziel?

Sabrina: Ich war mal im Rahmen einer Kreuzfahrt auf Island. Da würde ich gerne mal wieder hin. Mein Herz schlägt aber für Skandinavien.

Gibt es etwas, wo du zwei linke Hände hast?

Sabrina: Technik ist nicht ganz mein Ding.

Deine größte Sorge oder Angst?

Sabrina: Momentan ist es natürlich, dass meine Familie oder Freunde an Corona erkranken und möglicherweise noch einen schweren Verlauf haben könnten.

Ansonsten stellt sich die Frage, wie sich die Welt in den nächsten Jahren weiterentwickelt. Kann meine Tochter, die jetzt 5 Jahre alt ist, in Zukunft noch in einer vernünftigen Welt aufwachsen – auch hinsichtlich der Umweltaspekte, eine Welt, die nicht belastet ist?

Was liebst du am meisten?

Sabrina: Ich merke in der letzten Zeit, dass ich es unheimlich vermisse, mich einfach mal mit Freunden auf ein Gläschen Wein zu treffen und in Ruhe zu quatschen. Die jetzige Zeit lehrt einen, dass man das viel mehr wertschätzen sollte.

Was verabscheust du am meisten?

Sabrina: Hass und Rechtsradikalismus. Das sind Dinge, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.

Dein größter Traum oder Wunsch für dich selbst?

Sabrina: Einen schönen Sommerurlaub auf Island zu verbringen.

Dein größter Wunsch für die Welt?

Sabrina: Ein Stückchen mehr Toleranz und Rücksichtnahme – jeder auf jeden. Das würde uns ein Stück weiterbringen.

Was würdest du der Welt gerne mitteilen?

Sabrina: Zerfleischt euch nicht in irgendwelchen Diskussionen über Impfen oder Nicht-Impfen. Habt mehr Respekt voreinander. Das würde uns auch im polizeilichen Alltag deutlich weiterhelfen.

Welche Hauptthemen gibt es gerade für die Polizeidirektion Itzehoe ?

Sabrina: Wir haben eigentlich das normale Programm. Im Land sind wir sieben Polizeidirektionen unter denen die Kreise aufgeteilt sind. Wir sind die kleinste im Lande und bei uns ist vielleicht auch alles etwas beschaulicher.

Das W:O:A ist ein Ereignis, das hier alles überstrahlt. Viele denken, dass auch nur das hier läuft, aber das ist natürlich quatsch. Auch bei uns spielt Cybercrime eine Rolle. Zu uns gehört die Bezirkskriminalinspektion Itzehoe, die sehr viel Mühe und Zeit investiert, um diesem Phänomen zu begegnen.

Im Prinzip findet alles, was die Landespolizei bewegt, auch bei uns statt. Städtische Probleme, wie in Kiel oder Lübeck, spielen hier natürlich weniger eine Rolle. Unsere größten Städte mit Heide, Itzehoe und Brunsbüttel sind damit natürlich nicht vergleichbar. Flächenmäßig sind wir aber die zweitgrößte Direktion. Wir müssen sehr viel Fläche abdecken.

Ich denke, dass jeder Bürger den Anspruch hat, dass ihm sehr schnell geholfen wird, wenn er Hilfe benötigt. Innerhalb von 10 Minuten nachdem er 110 gewählt hat, sollte Hilfe da sein. Die Herausforderung ist dabei, mit unserem Personal die Fläche bestmöglich abzudecken.

Gibt es für dich ein persönliches Highlight oder einen Tiefpunkt, wenn du an das W:O:A denkst?

Sabrina: Der Tiefpunkt war definitiv letztes Jahr, als es ausgefallen ist. Da waren wir schon sehr traurig. Da haben wir auch mit den Veranstaltern und der ganzen Gemeinschaft, die im Dorf Wacken dranhängt, mitgelitten.

Mein Highlight ist der Zusammenhalt, den wir da erleben. Wenn wir kurz vorher die letzten logistischen Dinge auf die Beine stellen und die Schriftlage noch in letzter Sekunde hinbekommen. Dieses Gemeinschaftsgefühl in der letzten Woche der Vorbereitung ist immer sehr schön.

Fotos: Polizeidirektion Itzehoe

Den dritten Teil veröffentlichen wir erst nach Buchveröffentlichung.

Lest hier Teil 1:

Interview mit Sabrina Wiese, Polizeidirektion Itzehoe – Teil 1 von drei Teilen
https://metalogy.de/interview-mit-sabrina-wiese-polizeidirektion-itzehoe-teil-1-von-drei-teilen/

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de