Nachbericht ROCKHARZ OPEN AIR 2017 Teil 1
NewsRückblicke 22. Juli 2017 Reviews
Zum Fuße der Teufelsmauer fanden sich Anfang Juli auch dieses Jahr wieder 15.000 Metalheads zusammen, um im idyllischen Harz den Gegenentwurf zu Großfestivals der Marke Rock am Ring oder Wacken abzufeiern. Das ROCKHARZ 2017 hatte alles was der Metalhead braucht: Ein superstarkes Billing, einen tollen Campingplatz, familiäre Partystimmung, perfektes Festivalwetter. Und was machten die ROCKHARZer daraus? Eine megageile 4-Tage-Metalparty.
Beim mittlerweile 24ten ROCKHARZ trafen sich auf dem Verkehrslandeplatz Ballenstedt etwa 15.000 Metalheads um 50 Bands des harten Genres abzufeiern. Neben einem bärenstarken Billing zeichnet sich das ROCKHARZ als mittelgroßes Festival durch Überschaubarkeit, Parken am Zelt und keine Überschneidungen aus. Es war also Zeit für 4 Tage metallische Superparty mit Wohlfühlatmosphäre. Den Start machte wie zuletzt gewohnt die AFM Label Night.
AFM Label Night (Mittwoch)
Das ROCKHARZ startete auch dieses Jahr wieder am Mittwoch mit der AFM Label Night. Ab 16 Uhr stand das Infield zum Sturm bereit. Das Recht des Festival-Openers kam dieses Jahr den Death Metallern von KRYPTOS zu. Anscheinend hatten die Metalheads rechtzeitig ihre Zelte aufgebaut und die ersten Bierchen verköstigt, so dass das Infield gut gefüllt war. Den Anwesenden war anzumerken, dass sie nach einer ordentlichen Portion Metal lechzten. Mit BLOODBOUND stand anschließend genau das Richtige auf dem Programm – Schwedischer Gutelaune Metal der Marken Sabaton und Hammerfall. Gepaart mit bestem Wetter und einem sehr guten Sound führt sowas automatisch zu metallischer Partystimmung. SERIOUS BLACK hatten mit ihrem melodischen Powermetal genau das Richtige im Gepäck, um die langsam wachsende Menge sichtlich bei Laune zu halten. Der erste kleine Pit des Abends ist der Lohn dafür. Auch STAHLMANN (leider ohne Ganzkörperbemalung) kamen mit ihrer Neuen Deutschen Härte gut an und sorgten dafür, dass sich auch die Neuankömmlinge schnell in Feierlaune begaben. So war alles bereitet für die Headliner des Abends. Zunächst gaben sich ORDEN OGAN die Ehre, die ihr neues Album „Gunmen“ im Gepäck hatten. Und die Jungs um Seeb Levermann wissen mit ihrem Powermetal genau, wie man ein Festivalpublikum animiert. Und die ROCKHARZer gingen bei der perfekten Mischung aus alten und neuen Hits, sowie Songs vom neuen Album total steil – Circle Pit, Crowd Surfing, Wall of Death, Galeerenrudern, Schwarze Luftschlagen und Unmengen an fliegenden Haaren – alles dabei. Und anschließend durften die Fans ihre Cowboy-Helden noch bei der Autogrammstunde am AFM Label-Stand noch persönlich treffen. Danach hieß es für das ROCKHARZ, der Legende Udo Dirkschneider zu huldigen. DIRKSCHNEIDER bot das volle Paket Accept-Klassiker und die Hits wurden vom Publikum frenetisch abgefeiert. Zusätzlich angeheizt durch eine fette Pyroshow und eine sehr spielfreudige Band sang das ROCKHARZ jeden Song textsicher mit. Nicht umsonst hatte Udo seine DIRKSCHNEIDER Tour noch einmal verlängert, bevor er nur noch U.D.O.-Songs zum Besten geben möchte. So endete ein durch und durch gelungener Auftaktabend, der zudem von den Göttern mit perfektem Festivalwetter gesegnet wurde.
TAG 1 (Donnerstag)
Nach dem Vorspiel der AFM Label Night wurde am Donnerstag das ROCKHARZ 2017 offiziell um 11.50 Uhr durch INFECTED RAIN aus Moldawien (!) eröffnet. Wer aber gedacht hatte, dass sich um diese Zeit noch kaum jemand auf das Infield wagen würde, sah sich getäuscht. Kaum hatte Front-Growlerin Lena angefangen Gas zu geben, füllte sich der Bereich vor der Dark Stage zusehends. Und trotz Mittagssonne ließen sich die Frühaufsteher unter den Metalheads durch den modernen Metal mit der gesanglichen Mischung aus Klargesang, Screams und Growls von Lena Scissorhands zum ersten Circle Pit des Tages hinreißen. Ein sehr starker offizieller Opener. APRON baten danach zur Mittagsparty und jede Menge ROCKHARZer folgten. Bei Ballons, Konfetti und Partytröten (oder Luftrüssel) wurde die diabolische Zirkusmusik des Vierers aus München gnadenlos abgefeiert. Für eine Fortführung der Party waren anschließend THE NEW BLACK verantwortlich. Die Würzburger waren mit ihrer Mischung aus Modern Metal und Rock´n´Roll genau an der richtigen Stelle. Jede Menge Spielfreude und krachende Riffs kamen bei den Fans trotz der Hitze bestens an. Bei mittlerweile über 30°C durften NACHTBLUT ihre Dark Metal-Klassiker, sowie Songs ihrer neuen Scheibe unter das dankbare Rockharz-Volk bringen. Die Finnen von WOLFHEART sorgten dann mit amtlichem Melodic Death Metal für Kontrastprogramm. Ohne viel Gerede gab es für die Rockharzer ordentlich einen auf die 12, was den Pit in dem nun gut gefüllten Infield mächtig kreisen ließ. Wer bis dahin noch nicht richtig warm geworden war, wurde spätestens durch CIVIL WAR angeheizt. Der frühere Ableger der Schweden-Granaten SABATON war mit neuem Sänger am Start, verstand es aber bestens mit schwedischem Party-Powermetal und der sabatonischen Kriegsthematik in Bewegung zu bringen. CIVIL WAR wurden vom ROCHHARZ mächtig abgefeiert Pit, Crowdsurfer und wahre Pommesgabel-Tsunamis waren der Beweis. Auch wenn das Publikum per Wasserschläuchen willkommene Abkühlung erhält, ist das ROCKHARZ spätestens jetzt auf Betriebstemperatur. Bei MANTAR scheinen zunächst viele Metalheads erst einmal eine hitzebedingte Pause einzulegen. Die Verbliebenen werden mit einer soliden Doom Metal-Show belohnt. Eine größere Menge wartet anschließend auf die vor zwei Jahren umformierten RAGE. Aber auch mit seinen neuen Mannen bleibt Peavy Wagner nichts schuldig. Neben neuen Songs bietet RAGE natürlich auch seine krachenden Klassiker auf. Großes Kino. Die Bay Area Thrasher DEATH ANGEL sorgten danach für stetig kreisende Pits, die den Staub vor der Bühne mit dem abkühlenden Nass der Wasserschläuche in einen matschigen Brei verwandelten. So muss Festival sein. Zum Kontrastprogramm baten anschließend HAGGARD. Zunächst wurde zwar der Soundcheck etwa ausgiebiger gestaltet. Das Warten lohnte sich aber. Der glasklare Sound offenbarte alle Facetten des 11-köpfigen Ensembles. Der orchester- und opernlastige Metalspielart kam dieses sehr zu Gute, so dass nicht nur langjährige HAGGARD-Anhänger frohlockten, sondern auch so mancher Neugierige in die musikalischen Tiefen der HAGGARD-Songs eingesogen wurde. Als Bonbon gab es zudem einen Song vom kommenden Album. Für mehr Bewegung sorgen dann die weiß-bunt-geschminkten (Delirium Outfit) und bestens aufgelegten LACUNA COIL. Sängerin Christina tigert wie wild über die Dark Stage und heizt den ROCKHARZern richtig ein. Die haben sichtlich Spaß und geben wie die Italiener Vollgas. Und die Sonne strahlt dazu wie in Italien. Das kommt auch der Stimmung bei KADAVAR extrem zugute. Das Berliner Dreiergespann schafft mit seiner frischen Interpretation des 70er-Jahre Rocks eine ganz besondere Festivalatmosphäre, die die Metalheads gerne annehmen. Zusätzlich sind die drei Jungs dermaßen aktiv, wie es nur geht. Besonders Drummer Tiger geht hinter seinem Kit ab wie ein Zäpfchen und Lupus und Dragon lassen wild die Haare fliegen. So bieten KADAVAR eine klasse Show und sind ein genialer Anheizer für die anstehenden Headliner des Abends. Als erster Headliner ließen es ARCH ENEMY richtig krachen. Seit drei tourt die Truppe um Bandleader Michael Amott nun mit ihrer letzten Scheibe „War Eternal“. So zaubert ARCH ENEMY eine hochprofessionelle Show auf die Dark Stage, die absolutes Headliner-Niveau hat. Frontfrau Alyssa ist wie immer superaktiv und animiert in ihrem futuristisch anmutenden Fransen-Outfit die Menge. Das kongeniale Gitarrenhelden-Duo Michael Amott/Jeff Loomis brilliert mit perfekter Gitarrenarbeit. Dass das ROCKHARZ hierzu abgeht und den Totalabriss übt, ist selbstverständlich. Als zweiter Headliner bittet anschließend IN EXTREMO zum Tanze. Mit jeder Menge Überhits, einer gewohnt engagierten Performance und Pyros vom Feinsten war das ROCKHARZ fest in mittelalterlich rockender Hand. Jeder Song wurde enthusiastisch abgefeiert. Zwischendrin gab es vom ROCKHARZ ein besonderes Geburtstagsständchen für Dr. Pymonte und beim schunkelnden „Sternhagelvoll“ die entsprechenden Luftschlangen dazu. IN EXTREMO machten ihrem Headlinerstatus alle Ehre. Zum Abschluss des Abends sorgten FIDDLERS GREEN für Partystimmung bis zum letzten Ton. Für die feierwütigen Metalheads war das genau das Richtige um sich noch einmal auszutoben. Danach hieß es neue Kräfte sammeln (oder am Zelt noch ein paar Bierchen trinken).
Text und Bilder: Michael Glaeser
Morgen könnt ihr hier auf Metalogy den zweiten Teil des Nachberichts lesen.
Lest hier ab morgen Teil 2 des Nachberichts auf Metalogy
Seht hier den ersten Teil der Fotostrecke vom Rockharz
Seht hier auf Metalogy den zweiten Teil der Fotostrecke
Seht hier den dritten Teil der Fotostrecke auf Metalogy
und hier der 4 und letzte Teil der Fotostrecke
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