Review: Ben Blutzukker – Riptide
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 19. November 2017 Reviews
„Riptide“ enthält fünf solide Songs, die irgendwo zwischen Metallica, Amon Amarth und Rob Zombie liegen und manchmal mäßig, manchmal intensiv mit Black Metal Sounds gewürzt sind.
Stellt euch vor, ihr würdet einen Independent-Film schauen, der eigentlich ganz gut ist, aber eine etwas wackelige Kameraführung hat. Dann lest ihr im Abspann, dass der Kameramann mit nur einer Hand gefilmt und mit der Anderen währenddessen Sudokus gelöst hat. Wahrscheinlich denkt ihr euch dann: „Okay, das ist zwar sehr beeindruckend, aber mir wäre trotzdem lieber gewesen, wenn er einfach die Kamera gerade gehalten hätte.“ Ähnlich ist es mit Ben Blutzukkers Riptide. Das Potenzial ist absolut da und für ein Ein-Mann-Projekt ist die EP auch recht gut, aber was fehlt, sind ein eigener Stil und noch ein paar Musiker.
Riptide enthält fünf solide Songs, die irgendwo zwischen Metallica, Amon Amarth und Rob Zombie liegen und manchmal mäßig, manchmal intensiv mit Black Metal Sounds gewürzt sind.
Der Twist: Der namensgebende und äußerst sympathische Ben Blutzukker singt nicht nur und schreibt die Texte, er spielt auch alle anderen Instrumente ein. Das ist zweifelsohne außerordentlich beeindruckend und zeugt von großem musikalischem Talent, aber hier kommt meine Metapher vom Anfang ins Spiel, denn woran es dieser EP leider etwas mangelt, ist nicht etwa musikalisches Talent, sondern ein wirklich eigener Sound.
Obwohl alle Songs technisch einwandfrei und professionell geschrieben sind, denkt man sich immer wieder: „Moment, das kenne ich doch irgendwoher.“ Ein gutes Beispiel ist der ansonsten ziemlich coole Song „Stab by Stab“, dessen Hauptriff jedoch frappierend an Metallicas „Sad but true“ erinnert.
Daher mein Vorschlag für Herrn Blutzukker : Ein paar zusätzliche Musiker engagieren, die braucht man für Live-Auftritte schließlich sowieso und die eigene bemerkenswerte musikalische Schaffenskraft auf Gesang und Songwriting konzentrieren.
Fazit: Das zweite Werk von Ein-Mann Metalprojekt „Ben Blutzukker“ zeigt Potenzial, aber schafft es noch nicht, einen wirklich eigenen Stil zu etablieren. Daher verpasse ich „Riptide“ das hoffentlich motivierende Prädikat „nicht schlecht, aber das geht noch besser“ und freue mich darauf, Ben Blutzukkers nächstes Werk zu hören.
Wer sich von seinem Potenzial selbst überzeugen will, kann die EP für nur 5 Euro von seiner Website runterladen.
Review: Marius Moll
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