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PARADOX – Heresy II. End Of A Legend PARADOX – Heresy II. End Of A Legend
Als der Thrash-Klassiker „Heresy“ im Jahr 1990 veröffentlicht wurde, stand das Internet noch am Anfang, Mobiltelefone waren so groß wie Mammutknochen, das W:O:A war... PARADOX – Heresy II. End Of A Legend

Als der Thrash-Klassiker „Heresy“ im Jahr 1990 veröffentlicht wurde, stand das Internet noch am Anfang, Mobiltelefone waren so groß wie Mammutknochen, das W:O:A war nur der Dorfjugend ein Begriff. Aber Paradox legen auch 2021 mit neuem Line-up den kommenden Klassiker „Heresy II – End of a Legend“ vor.

30 Jahre nach dem großen Erfolg, ist die Zeit reif für das achte Studioalbum „Heresy II – End of a Legend“.  Um einen würdigen Nachfolger zu schaffen, der diesen Namen auch verdient, versammelte Sänger, Gitarrist und Bandkopf Charly Steinhauer für die Aufnahmen ein besonderes Line-up um sich. Ausnahmegitarrist Christian Münzner und Langzeit-Bassist Olly Keller sind nach einem Album Pause wieder fester Bestandteil der Band, Schlagzeuger und Paradox-Mitbegründer Alex Blaha – zum letzten Mal auf „Heresy“ zu hören – kehrt ebenfalls dauerhaft in den Schoß der Familie zurück. Und auch Peter Vogt, damals für die inhaltliche Ausarbeitung und Texte des Debüts und der Geschichte rund um die Kreuzzüge der katholischen Kirche gegen die abtrünnigen Katharer im 13. Jahrhundert verantwortlich, ist wieder mit an Bord. Die Story ist noch nicht zu Ende.

Musikalisch und inhaltlich knüpft „Heresy II – End of a Legend“ dort an, wo der erste Teil 1990 endete. Schon der epische Opener „Escape from the Burning“ fährt rasend schnelle Riffs auf, und ist dank Charly Steinhauers melodischer Stimme äußerst ohrwurmverdächtig. Paradox sind ihrem Stil immer treu geblieben. Beeinflusst von den ersten drei Metallica-Alben haben die Würzburger schon vor Dekaden ihren eigenen Sound gefunden und verfeinert. Weitere Beispiele für diese These sind das vielschichtige „Journey into Fear“, eine mächtige Halbballade „A Meeting of Minds“, das vom Riffing her sogar ein bisschen an Testament erinnernde „Priestly Vows“ oder das Riffgewitter „A Man of Sorrow“.

Als finales Zuckerl gibt es noch eine Coverversion des legendären Metal-Church-Instrumentals „Merciless Onslaught“. Gitarrist Christian Münzner geht in seinen Solos und Leads nicht nur einmal an die technischen Grenzen und veredelt die Vorlagen von Charly Steinhauer mit krassen Gitarrenläufen.

Produziert wurde Heresy II. End Of A Legend von Steinhauer selbst, das Mastering erfolgte bei Hannes Grossmann im MordorSound Studio in Veitsbronn. Der Sound passt sich der Thematik der Texte an, wirkt düster und bedrohlich, gleichzeitig aber sehr transparent. Für das beeindruckende Coverartwork konnte kein geringerer als Travis Smith (Opeth, Nevermore) verpflichtet werden.

Fazit: Alte Schule trifft auf neue Technik, Paradox (der Name verpflichtet) gelingt es tatsächlich, zur gleichen Zeit nostalgisch und modern zu klingen. 75 Minuten feinster melodischer Thrash Metal, der auch im Jahr 2021 noch so frisch und unverbraucht klingt wie zu seiner Hochphase in den 80er Jahren.

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de