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Lemmy Kilmister – Die erdige Stimme Motörheads ist tot Lemmy Kilmister – Die erdige Stimme Motörheads ist tot
Seine Band Motörhead ist ein Meilenstein in der Geschichte der Rockmusik. Lemmy Kilmister war eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Szene. Lemmy, der eine Mischung... Lemmy Kilmister – Die erdige Stimme Motörheads ist tot

Seine Band Motörhead ist ein Meilenstein in der Geschichte der Rockmusik. Lemmy Kilmister war eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Szene. Lemmy, der eine Mischung aus Hardrock und Metal produzierte, obwohl er angab Metal gar nicht zu mögen war ein schräger Vogel und doch wurde er wegen seiner erdigen Rockröhre und seiner ungewöhnlichen Erscheinung szeneübergreifend respektiert und verehrt. Nur vier Tage nach seinem 70. Geburtstag starb Lemmy an Krebs

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Lemmy Kilmister 1991, Titel: On parole, Foto: Charly Swoboda.

Aufgewachsen in der Nähe von Liverpool, bezeichnete Lemmy die Beatles als beste Band aller Zeiten. Als Teenager trampte er erxta in die Stadt, um die Beatles live zu sehen. Danach gründete er dann seine erste eigene Band. Die Rockin‘ Vickers konnten sogar so manchen lokalen Erfolg verzeichnen. Ende der Sechziger verschlug es den Rocker dann nach London wo schon damals das pulsierende Leben herrschte.

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Motörhead Wacken 2014, Foto: Lydia Polwin-Plass

Lemmy stand für eine neue Freiheit, den Mut Freude, Enttäuschung oder Wut laut auszudrücken, und vor allem anders zu leben als es von den Eltern vorgegeben ist. Lemmy Kilmister wurde als Sohn eines Militärgeistlichen, konservativ erzogen. Einige Meter von seiner ersten Wohnung entfernt. hatte Lemmy in der Rock-Kneipe Rainbow Bar and Grill seinen Stammplatz. Direkt neben einem einarmigen Banditen. Glücksspiel und Alkohol sollten auch sein späteres Leben prägend beeinflussen. Exzessiver Drogenkonsum soll schon damals auf Kilmisters Tagesordnung gestanden haben

Lemmy Kilmister 1991, Titel: Overkill, Foto: Charly Swoboda

Lemmy Kilmister 1991, Titel: Overkill, Foto: Charly Swoboda

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Motörhead Wacken 2014, Foto: Lydia Polwin-Plass

In einem Gespräch mit der Zeitschrift SPIEGEL sagte Lemmy treffend „Die Welt gehörte den anderen, dann kam Pop, und sie gehörte uns.“ Als Bandmitglied der Spacerockband Hawkwind entfernte er sich vorerst ein wenig von den erdigen Rockklängen. Doch dann vereinte er Hard Rock, Rock ’n’ Roll und Blues Rock erfolgreich miteinander und gründete schließlich 1975 die Band Motörhead. Der Einfluss auf andere Musiker und Bands war enorm. Zwischen 1979 und 1982 hatte Motörhead die erfolgreichste Phase der Bandgeschichte. Die Alben aus dieser Zeit wie etwa Bomber, Overkill und Ace of Spades gelten als wegweisend für die Musikrichtung Heavy Metal und werden auch heute noch erfolgreich als Klassiker des Genres verkauft. Seit Metal eine der wichtigsten Musikrichtungen überhaupt geworden ist, etwa seit der Jahrtausendwende erfreuten sich Motörhead wieder einer steigenden Popularität. Auch bei der Jugend.

Lemmy Kilmister 1991, Titel: Motörhad, Foto: Charly Swoboda

Lemmy Kilmister 1991, Titel: Motörhad, Foto: Charly Swoboda

Motörhead standen bei insgesamt 16 verschiedenen Labels unter Vertrag. Auch die Besetzung, und das Management änderte sich oft. Doch Lemmy Kilmister war immer dabei. Seit 1995 besteht die Band aus Lemmy für E-Bass und Gesang, Phil Campbell an der E-Gitarre und Mikkey Dee am Schlagzeug. Einen Tag nach dem Tod von Lemmy Kilmister, am 28. Dezember 2015, gab Mikkey Dee offiziell die Auflösung der Band bekannt.

Stil und Klangfarbe

Typisch für den Stil von Motörhead ist die Übernahme der Rolle der Rhythmusgitarre durch den von Lemmy gespielten E-Bass. Dadurch wurde der Klang basslastiger und „dreckiger“, passend zu den Songtexten in denen sich die Band mit „Outlaws“ identifizierten . Das gefiel vor allem den zahlreichen Motorradgangs, aber durchaus auch Punks und immer häufiger auch Metalfans. Lemmy stellte das Mikrofon, immer so hoch, dass er den Kopf anheben musste, um ins Micro singen zu können.

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Motörhead Wacken 2014, Foto: Lydia Polwin-Plass

Es gibt nur wenige Bands, die man nach den ersten Tönen sofort erkennt, Motörhead gehören dazu. Das lag an Lemmys erdiger Stimme und an seiner eigenwilligen Art den Bass zu spielen. Stolze 22 Alben haben Motörhead im Laufe ihrer Karriere eingespielt. Songs wie „Overkill“, „Ace Of Spades“ oder „Eat The Rich“ kennt jeder.  Alle Konzerte begannen mit dem Satz: „We are Motörhead and we play rock’n’roll.“

Kritik und Gesundheit

Lemmy stand aufgrund seiner Sammlung von SS-Dolchen, Büchern über den Zweiten Weltkrieg und Wehrmachtsorden oft unter dem Verdacht, heimliche Sympathien zur rechten Szene zu hegen. Das konnte aber nie bestätigt werden. Sein Lebesnstil war geprägt von übermäßigem Alkoholkonsum und Glücksspiel. 2013 bekam er einen Herzschrittmacher und sein Gesundheitszustand war oft Thema in den Medien. Die letzten Jahre musste er aus gesundheitlichen Gründen immer häufiger Gigs absagen oder gar, wie es in Wacken vor 3 Jahren geschehen war, mittendrin abbrechen.

Nur vier Tage nach seinem 70. Geburtstag starb Lemmy an Krebs. Lemmy Kilmister soll von der Erkrankung erst am 26. Dezember erfahren haben, also zwei Tage nach seinem 70. Geburtstag.

Das Schwermetall „Lemmium“

In diesem Jahr feierte Motöhead 40-jähriges Bandjubiläum. „Wir wissen gar nicht, wo wir anfangen sollen, um unseren Schock und unsere Traurigkeit auszudrücken, uns fehlen die Worte„, drückten die Bandmitglieder ihre Trauer um Lemmy auf Facebook aus.

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Lemmy aus Metall, Wacken 2014, Foto: Lydia Polwin-Plass

Um den Musiker nicht nur durch seine Musik für zukünftige Generationen unvergesslich zu machen, hat ein Motörheadfan aus England auf change.org eine ungewöhnliche Petition ins Leben gerufen. John Wright möchte dass Lemmy Kilmister in das Periodensystem aufgenommenen wird. Er setzt sich dafür ein, dass ein neues Element nach Lemmy benannt wird. „Lemmium“ sollte das Schwermetall oder auf Englisch das „Heavy Metal“ heißen. Jedoch ist eine der Bedingungen für die Namensvergabe für Elemente, dass bereits ein Stern nach dem Kandidaten benannt wurde. Und letztlich entscheidet sowieso der Entdecker des Elements den Namen. Bisher wurden neue Elemente immer nach Städten, Ländern, Kontinenten oder wichtigen Naturwissenschaftlern benannt. Ob „Lemmium“ da eine Chance hat, ist also fraglich. John Wright sieht das anders. Für ihn war Lemmy eine Naturgewalt und der Begründer des Heavy Metal. „Lemmy was a force of nature and the very essence of heavy metal„.

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Details auf der Facebookseite der Band: https://www.facebook.com/OfficialMotorhead

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Dr. Lydia Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de