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Blood Red Saints – Pulse Blood Red Saints – Pulse
Die Briten „Blood Red Saints“ beleben auf „Pulse“ das AOR - Gefühl der 80er / 90er. Blood Red Saints – Pulse

Die Briten „Blood Red Saints“ beleben auf „Pulse“ das AOR – Gefühl der 80er / 90er.

„Blood Red Saints“, gegründet 2014 in Manchester, stehen für beinahe schon originalgetreuen AOR á la Bon Jovi & Co. Für manchen Zuhörer könnten sie sogar zu nahe an ihren Inspirationen liegen.

Nach dem, entgegen des Titels, softeren Debüt „Speedway“, das noch mehr in den Achtzigern verwurzelt ist und dem Zweitling „Love Hate Conspiracies“ mit überwiegend Kuschelrock – Nummern mit kerniger Note, wird auf „Pulse“ ein etwas modernerer, flotterer Klang eingeschlagen ohne die eigentliche Ausrichtung aus den Augen zu verlieren. Zudem ist ein guter Kompromiss im Mischverhältnis zwischen Balladen („Cross to bear“, „Crash into me“), auf die nicht verzichtet werden muß und den rockigeren Liedern gelungen.

Los geht es mit „Believer“, das im lässigen Stil daher kommt. Sofort ist unverkennbar, dass hier ein paar berühmte New Jersey – Jungs Pate standen. Trotzdem gelingt es den gestandenen Herren aus England recht frisch und nicht nach einer abgeschmackten Kopie zu klingen.

„Animals“ und die nachfolgenden Lieder schlagen eine ähnliche Richtung ein, die aber noch genügend Raum für Abwechslung bietet.

„I’m your Devil“ zum Beispiel wirkt zunächst durch die hektischere, leicht elektronisch verzerrte Gangart wie ein Fremdkörper zwischen den anderen Nummern. Doch recht schnell findet der Titel geschmeidig ins Ohr und erweist sich als sehr eingängig.

Wer glaubt, die „Blutroten Heiligen“ würden sich nun auf ihrer neusten Produktion religiösen Pfaden widmen, wie einige Stücke vom Namen her suggerieren könnten, wird spätestens bei „Message to God“, das eine sehr weltliche Sicht der Dinge offeriert, eines Besseren belehrt.

Die Herzen der Manchester Jungs von „Blood Red Saints“ schlagen wahrlich im Puls der Zeit der großen AOR – Ära. Jedoch erhöhen nicht alle Lieder auf „Pulse“ zwangsläufig den selbigen des lauschenden Interessenten. Allerdings sind ein paar absolut hörwürdige Exemplare dabei. Denn die Wirkungsweise ihres Lebensmottos ist auch auf dem dritten Tonträger ihres Schaffens wiederzuerkennen: Was bleibt ohne Musik und Spaß? Und die Kombination aus Musik und Spaß ist spürbar gegeben.

Anspielempfehlung: Believer, I’m your Devil, Message to God

Review: Daniel Oestreich

Besetzung:  Pete Godfrey  – Gesang, Lee Revill – Gitarre, Neil Hibbs – Gitarre, Rob Naylor –  Baß (aktuell), Andy Chemney – Schlagzeug

Titelliste:

  1. Believer 4:03
  2. Animals 4:00
  3. Cross to bear 5:18
  4. Invincible 4:41
  5. I’m your Devil 4:06
  6. Crash into me 4:22
  7. Pulse 3:18
  8. Message to God 4:42
  9. Warrior 5:16
  10. What have we become 4:20
  11. Bring me to Life 4:14

 

Hörprobe auf Youtube von „Believer“

 

 

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