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ALMOST HUMAN – XS2XTC ALMOST HUMAN – XS2XTC
Das Debütalbum der Schweizer ALMOST HUMAN heißt XS2XTC. Die astrologischen Zeichen werden dem Planeten Jupiter zugeschrieben und bedeuten Exzess für Ecstasy. Die Texte sind... ALMOST HUMAN – XS2XTC

Das Debütalbum der Schweizer ALMOST HUMAN heißt XS2XTC. Die astrologischen Zeichen werden dem Planeten Jupiter zugeschrieben und bedeuten Exzess für Ecstasy. Die Texte sind tiefsinnig und die Musik mal gefühlvoll und meditativ mal hart und aggressiv.

Die Schweizer Almøst Human wurden in den 90er Jahren von Olivier Perdrizat (Gitarre) und Rosario Fullone (Schlagzeug) gegründet und konzentrieren sich in ihren Songs auf Melodien und Emotionen. Almøst Human mischen die technischen Elemente des Extreme Metal mit der Energie der Rockmusik.
Und inhaltlich Introspektion mit Wut, rohe Gewalt mit sanftem Trost. In ihren Texten denkt die Band über die menschliche Natur nach und den Platz, den die Menschheit in der Welt einnimmt.

Auf dem neuen Album XS2XTC erwarten den Hörer 15 eingängige Lieder. Gefühlvolle Passagen wechseln geschickt mit harten und immer passt die Musik perfekt zu den jeweiligen Themen.

Einige der Themen

Das Grundthema handelt von Gier nach Reichtum und die Suche nach Glück. Wir alle suchen das Glück und möchten Leid nach Möglichkeit vermeiden,
Der ständig wachsende Profit begünstigt nur eine Minderheit und verwandelt unsere kleinen täglichen Freuden in Utopie. Unfähig, das Glück zu sehen, es zu schätzen, entsteht chronische Unzufriedenheit. Die Neurowissenschaft bestätigt, dass unsere Belohnungsschaltkreise uns dazu zwingen immer mehr zu wollen, in unstillbarem Durst und ständiger Such nach mehr Glück.

Das erste Lied „System of Beliefs“ handelt von unseren Glaubenssystemen, ihren Grenzen und wie sie unsere Sicht der Dinge prägen.

Das Lied leitet das Gesamtthema des Albums ein: Wir versuchen verzweifelt und ständig die Realität zu verändern und unserem Denken einen absoluten Charakter zu verleihen. So viele Menschen, so viele Glaubenssysteme, so viele Masken. Aber ist es möglich, die Maske von dem zu trennen, der sie trägt? Könnte man ruhig leben und frei von jeglichem Glauben? Der Wechsel von einer Interpretation der Welt zu einer anderen löst das Problem jedenfalls nicht – so das Fazit.

Der zweite Song „Warpigs“ handelt von Patriotismus, Selbsthingabe, Loyalität… für wen und wofür? Zu viele Tote, Opfer des „Kriegsgeschäfts“ und der Sonderinteressen einer Minderheit der Weltbevölkerung. Ein Land, eine Region zu lieben, zu schätzen, ist keineswegs verwerflich  – solange dafür nicht Menschen gefoltert, massakriert und getötet werden. Durch Gewalt kann es letztlich keine Gewinner geben. Die Auswirkung der Kriege hält für Generationen an, sie erzeugen Zyklen endloser Rache.

Der vierte Song „What makes you so hard“ ist ein Lied gegen Unternehmen wie Monsanto und Genmanipulation, die für Macht und Geld ethische Grenzen überschreiten.

„In the name(s) of God(s)“: Gott ist Stille, heißt es. Es ist bequem, ihn sagen zu lassen, was wir hören wollen. Egal an wen du glaubst, es ist immer möglich alles und jeden Horror zu rechtfertigen, wenn man denkt das Richtige zu tun und im Namen Gottes zu agieren.

Auch die anderen Songs sind tiefsinnig und stimmen nachdenklich.

Die Musik: Feinster, teils sphärischer, teils aggressiver Progressive Metal. Alles in allem ein geiles Album.

Hört selbst:

Tracklist

1 System of beliefs
2 Warpigs
3 Naked now
4 What makes you so hard
5 Chemical breakfast
6 Divine comedy
7 Babyglued
8 Clowned
9 Beloved pet
10 Promised paradies
11 In the name(s) of God(s)
12 Fucktory of illusions
13 From womb 2 tomb
14 Welcome 2 neverland
15 Ghost song

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de