HAERESIS – Si Vis Pacem Para Bellum – Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 21. September 2025 Lydia Dr. Polwin-Plass
„Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor“: HAERESIS mit symbolträchtigem und aussagekräftigem Debütalbum. „Si Vis Pacem Para Bellum“ erscheint am 10.10.2025 via Vendetta Records.
Die Extreme Metal Band HÆRESIS aus Berlin veröffentlicht ihr erstes Studioalbum „Si Vis Pacem Para Bellum“, lateinisch für „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor“. Nach drei Jahren intensiver Arbeit und kreativen Kooperationen markiert dieses Album einen entscheidenden Meilenstein in der künstlerischen Entwicklung der Band.
‚Si Vis Pacem Para Bellum‘ präsentiert eine kraftvolle, dynamische Fusion unterschiedlicher Stilrichtungen. Rohe Energie trifft auf die Intensität des Black Metal, die cineastische Weite von Filmmusik und die erdrückende Schwere von Post Metal. Das Ergebnis ist eine vielschichtige Klangreise.
Textlich setzt sich Sängerin Christin Graunke mit den Bruchlinien moderner Existenz auseinander. Sie konfrontiert den Hörer mit postmoderner Entfremdung, dem zerstörerischen Einfluss organisierter Religion und der brutalen Maschinerie imperialistischer Gewalt.
Invasionskriege, die Vernichtung von Lebensgrundlagen, Klimakatastrophen, erstarkender Faschismus, die Unterdrü
ckung von Frauen* und marginalisierten Gruppen sowie eine zunehmend auseinanderklaffende soziale Schere zeigen: Die Zeit des stillen Erduldens ist vorbei. Oder wie Bertolt Brecht sagte: Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
In allen vier Songs des Albums entfaltet sich eine komplexe Erzählung über Kampf, Widerstand, Niederlage und die daraus entstehenden existenziellen Fragen. Diese betreffen sowohl das Individuum als auch die Gesellschaft. Die Texte sind als appellative Balladen konzipiert und bewegen sich zwischen innerer Reflexion und konkreter Darstellung gelebter Wirklichkeit:
1. Echoes of Ashes
Ein Klagelied über die imperialistische Aggression Russlands gegen die Ukraine und deren weitreichende Folgen. Der Song enthält Gastperformances der ukrainischen Musikerinnen Yaryna Borynets und Natalya Androsova.
2. I Who Repel All Light
Eine Kampfansage gegen religiöse Manipulation. Der Titel steht im Kontrast zur oft beschworenen Erleuchtung: „I who repel all light“ markiert den Moment der Mündigkeit, in dem ein Mensch sich nicht länger unterwirft, sondern hinterfragt, widerspricht und sich gegen Ideologien, Desinformation und falsche Prediger verteidigt.
3. Drifting Beyond Time’s Grasp
Eine düstere Reflexion über seelischen Zerfall und sich ausbreitende Leere angesichts der Unfähigkeit der Menschheit, aus ihrer Geschichte zu lernen. Es entsteht ein lyrischer Raum voller Ernüchterung, Schmerz und Desillusion.
4. Eradicate Taciturnity
Ein feministischer Aufschrei, das Schweigen über Unterdrückung und Gewalt zu brechen. Herausstechend ist der Bruch mit der gewohnten Lyrikform: eine biografische Erzählung der Vokalistin Christin Graunke bildet den Ausgangspunkt für eine Darstellung patriarchaler Gewalt und transgenerationaler Traumata. Was zerbrechlich beginnt, kulminiert in einem kathartischen Wendepunkt und endet in einem kämpferischen Versprechen von Widerstand.
Die SYMBOLIK
Zentrales Motiv des Artworks (gezeichnet von Nuno Zuki // belial_necroarts) ist eine gekreuzigte weiße Taube – das klassische Friedenssymbol, hier blutend, klagend und sich aufbäumend. Dieses Bild verdichtet die Botschaft des Albums: Frieden setzt Widerstand voraus. Die Symbolik der gefallenen Federn der Taube zieht sich durch das gesamte visuelle Konzept, von der Fotografie über die Bühnengestaltung bis hin zum Merchandise, das sich inhaltlich an den vier Songs orientiert. Alles ist miteinander verbunden und ergibt ein größeres Ganzes. Ziel ist es, jedem Detail Bedeutung zu verleihen und es als Teil des Gesamtkonzepts erfahrbar zu machen.
HÆRESIS verstehen dieses Album als künstlerische und politische Arbeit. Ein Versuch, Schmerz in Widerstand zu transformieren – auch wenn dieser Kampf aussichtslos erscheint.
Die Gastsängerinnen Natalya Androsova (Machukha) und Yaryna Borynets (Salt Falls, Lori) verleihen dem Album eine die emotionale Tiefe noch verstärkende eindringliche Authentizität.
Im kreativen Zentrum steht Daniel Ringl von Lichtlaerm Audio, dessen Songwriting und Produktionskunst dem Album eine unverkennbare Identität gibt. Mix und Mastering übernahm Dave Otero, der dem Klangbild eine kompromisslose und gleichzeitig fesselnde Wucht verleiht.
Mit ‚Si Vis Pacem Para Bellum‘ lädt HÆRESIS in eine Klangwelt – roh, reflektiert und konfrontativ. Ein Statement innerhalb des zeitgenössischen Extreme Metal.
Das Album erscheint am 10. Oktober via Vendetta Records und wird ab 17. Oktober von einer zehntägigen Tour begleitet. Bekannt für intensive und mitreißende Live-Auftritte verspricht HÆRESIS ein Erlebnis, in dem brachiale
Klanglandschaften auf eine dichte Atmosphäre treffen. Unterstützt wird dies von einer eindrucksvoll inszenierten Lichtshow.
Tracklist:
1. Echoes of Ashes
2. I Who Repel All Light
3. Drifting Beyond Time’s Grasp
4. Eradicate Taciturnity
HAERESIS:
Christin – Vocals
Daniel – Guitar
Itay – Guitar
Len – Bass
Schutte – Drums
Lydia Dr. Polwin-Plass
Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de





