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Das Deutsche Tierschutzbüro fordert dringenden Ausbau von Kontrollen in Nutztierbetrieben Das Deutsche Tierschutzbüro fordert dringenden Ausbau von Kontrollen in Nutztierbetrieben
Tierrechtler fordern die Landwirtschaftsminister aller 16 Bundesländer zum dringend nötige Ausbau des Kontrollsystems in Nutztierbetrieben auf. Sie fordern vor allem eine Aufstockung des Kontrollpersonals,... Das Deutsche Tierschutzbüro fordert dringenden Ausbau von Kontrollen in Nutztierbetrieben

Tierrechtler fordern die Landwirtschaftsminister aller 16 Bundesländer zum dringend nötige Ausbau des Kontrollsystems in Nutztierbetrieben auf. Sie fordern vor allem eine Aufstockung des Kontrollpersonals, um  in landwirtschaftlichen Betrieben mit Tierhaltung regelmäßiger und sorgfältiger Kontrollen durchführen zu können. Derzeit sind bundesweit nur 14.600 Kontrolleure für über 640.000 Betriebe im Einsatz.

Derzeitig gibt es für über 640.000 solcher Betriebe Bundesweit nur knapp 14.600 Kontrolleure. Diese Zahl beinhaltet allerdings auch Personal aus den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel und Pflanzengesundheit. Umgerechnet ergibt dies die erschreckende Zahl von nur 0,02 Kontrolleuren pro Nutztierbetrieb. Die Tierschützer berufen sich dabei auf die Antwort der Bundesregierung auf eine „Kleinen Anfrage“ der FDP (Drucksache 19/3195). Laut dieser werden Nutztierbetriebe im Durchschnitt nur alle 17 Jahre kontrolliert. „Es kann nicht sein, dass die nötige, sorgfältige Kontrolle des Tierwohls in landwirtschaftlichen Betrieben am fehlenden Personal scheitert. Hier müssen die Bundesländer endlich handeln und für bessere Zustände sorgen“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros.

Gerade in Bundesländern, die eine sehr hohe Dichte an sogenannten Nutztieren und damit verhältnismäßig viele Mast- und Zuchtbetriebe haben, finden Kontrollen am seltensten statt. In Niedersachsen mit rund 95.000 Nutztierbetrieben, Baden-Württemberg mit über 82.000 Betrieben und Bayern mit fast 150.000 Betrieben nur alle 21, 19 bzw. knapp 50 Jahre. Das Deutsche Tierschutzbüro fordert daher als Sofortmaßnahme die Einstellung tausender neuer Kontrolleure. Zudem sollten keine weiteren Genehmigungen für die Erweiterung und den Neubau von Tierhaltungsanlagen erteilt werden, solange diese nicht regelmäßig überprüft werden können.

Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte nach Bekanntwerden der Zahlen ihre Kollegen der einzelnen Bundesländer aufgefordert, mehr in die Kontrollen bei Nutztierbetrieben zu investieren. „Die Zahlen zeigen eindrücklich das Versagen der zuständigen Landesbehörden bei der Kontrolle von Nutztierbetrieben. Sie bestätigen das Bild, was man bei immer wieder auftauchenden Skandalen erhält, die durch bessere Kontrollen hätten verhindert werden können“, so Jan Peifer.

Pressefoto: Deutsche Tierschutzbüro

Pressefoto: Deutsche Tierschutzbüro


Traurigerweise haben sich am Anfang des Jahres Bund und Länder für härtere Bestrafung von Tierrechtsorganisationen, die Bildmaterial aus heimlichen Stallkontrollen veröffentlichen, ausgesprochen anstatt die Schuldigen zu ahnden, sollten die Beschuldiger bestraft werden. Und von strengeren Kontrollen war bis vor Kurzem nicht die Rede. Die Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros fühlen sich aufgrund des veröffentlichten Zahlenmaterials und der Untätigkeit der Verantwortlichen bestärkt in ihrem Vorgehen: „Statt gegen Organisationen wie uns vorzugehen, sollten die Länder endlich handeln und Betriebe mehr kontrollieren und sanktionieren“, kritisiert Peifer das unfassbare Vorgehen der Regierung.

Als jüngstes Beispiel führen die Tierschützer das Schweinehochhaus in Maasdorf bei Halle an. „Jahrelang hat die zuständige Behörde weggeschaut beziehungsweise beide Augen fest zugedrückt. Erst unsere Enthüllungen und Videobeweise führten dazu, dass die Staatsanwaltschaft nun gegen die Verantwortlichen ermittelt“, so Peifer.

Dazu Prof. Dr. Claudia Dalbert (Grüne): „Kadaver im Stall, erschlagene Ferkel – in einigen Großviehbetrieben in Sachsen-Anhalt herrschen katastrophale Zustände und Tierschützer werfen der Behörde Versagen vor, so berichtet MDR exakt (18.07.2018). Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert beteuert, dass immer wieder unangekündigte Kontrollen mit Tierschutzdienst, durch die obere Behörde durchgeführt werden. „Das ist das normale Prozedere, weil es mir wichtig ist, dass wir nichts unter den Teppich kehren.“

Die vollständige Beantwortung der „Kleinen Anfrage“ finden Sie auf der Website des Deutschen Tierschutzbüros unter www.tierschutzbuero.de

Mehr Informationen zum Schweinehochhaus finden Sie unter www.schweinehochhaus-schliessen.deDas Deutsche Tierschutzbüro e. V. ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter  http://www.tierschutzbuero.de/

Quelle und Headerbild: PM des Deutsches Tierschutzbüro e.V., Internet: http://www.tierschutzbuero.de

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de