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FOTOSTRECKE und Nachbericht: LAIBACH – ALAMUT in der Jahrhunderthalle Frankfurt FOTOSTRECKE und Nachbericht: LAIBACH – ALAMUT in der Jahrhunderthalle Frankfurt
Mit jährlich rund 93 000 Fachbesucher*innen aus 121 Ländern und 87 000 Privatbesucher*innen aus 106 Ländern auf dem Messegelände ist die Frankfurter Buchmesse immer... FOTOSTRECKE und Nachbericht: LAIBACH – ALAMUT in der Jahrhunderthalle Frankfurt

Der als persische Fabel getarnte antifaschistische Roman ALAMUT von Vladimir Bartol aus dem Jahr 1938 wurde 2022 von der Band Laibach in Zusammenarbeit mit iranischen Musikern vertont. Eigentlich ist Alamut der Name einer Festung im Iran, gleichzeitig aber auch der Titel des berühmten Romans des 1903 in Triest geborenen Dichters. Mit seinem Werk in persischer Verkleidung versuchte Bartol sich gegen die italienische faschistische Gewaltherrschaft aufzulehnen. Das Motiv beeinflusste auch maßgeblich Regimegegner und Freiheitskämpfer Jugoslawiens.

Die Handlung: Es geht um Manipulation und Machtmissbrauch. Mithilfe von Drogen gaukelt der Herrscher der Burg Alamut, Hassan-i Sabbāh, der als Gründer der Assassinen gilt, seinen Anhängern eine heile Welt vor und macht sie mit Haschisch gefügsam. Er verspricht seinen Untertanen das Paradies, sofern sie bereit sind, ihm bedingungslos zu folgen. Der Roman stellt die Frage nach Realität und Illusion und hat neben Theateraufführungen in Slowenien auch das Computer-Spiel Assassin’s Creed inspiriert.

2022 wurde der Roman von Laibach mit iranischen Musikern uraufgeführt. Laibach werden von ihre Publikum mehr als interdisziplinäre Gruppe oder multimediales Künstlerkollektiv „Laibach Kunst“ beziehungsweise sogar als „selbsterschaffenes kollektives Kunstprodukt und homogenes Gesamtkunstwerk“ angesehen und weniger als als Band.

Gestern fand die beeindruckende multimediale Show in der Jahrhunderthalle Frankfurt statt. Unterstützt wurden Laibach dabei vom RTV Slovenia Symphony Orchestra, dirigiert vom iranischen Dirigenten Navid Gohardi. Außerdem traten die Vokalgruppe Human-Voice Ensemble aus Teheran, der Frauenchor Gallina aus Slowenien und Disharmonic Cohort auf. Die bombastische, teils atonale, zueweilen unfassbar gefühlvolle, machmal gruselige Musik drückte immer aus, was sie sollte und passte hervorrangend zur Erzählung. Komponiert wurde  sie von Luka JamnikIdin Samimi Mofakham und Nima A. Rowshan.

Sehr beeindruckend auch das optische Spektakel aus Lichtshow und beweglichen Grafiken auf riesigen Screens. Die gute Akustik der Jahrhunderthalle kam dem Werk und dessen musikalischer Umsetzung sehr zugute. Das Publikum war von Monitoren umzingelt und manchmal kamen auch Musiker überraschend aus diversen Ecken. So wurde ein perfektes räumliches Gefühl erzeugt.

Alles in allem ein eindrucksvolles und absolut sehenswertes Spektakel. Ich habe für euch eine umfangreiche Fotostrecke zusammengestellt.

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Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de