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THE CHARM THE FURY mit neuer Scheibe „The Sick, Dumb and Happy“ THE CHARM THE FURY mit neuer Scheibe „The Sick, Dumb and Happy“
Mit ihrem zweiten Album „The Sick, Dumb and Happy“ hauen THE CHARM THE FURY via Nuclear Blast eine wahre Metalgranate raus. Voller ehrlichem Bock... THE CHARM THE FURY mit neuer Scheibe „The Sick, Dumb and Happy“

Mit ihrem zweiten Album „The Sick, Dumb and Happy“ hauen THE CHARM THE FURY via Nuclear Blast eine wahre Metalgranate raus. Voller ehrlichem Bock auf lauten Metal und stilübergreifend. Voll auf die Zwölf zimmerten die Mannen um Growl-Kelchen Caroline Westendorp ein unglaubliches Metal-Brett zusammen.

Nach dem 2013-er Debut „A Shade of My Former Self“ steht das Fünfergespann aus Amsterdam THE CHARM THE FURY nun mit seiner neuen Scheibe „The Sick, Dum band Happy“ in den Startlöchern. Und dieses zweite Machwerk ist wahrlich eine Heavy Metal-Vollbedienung. Hier werden die Schubladen sehr gekonnt durcheinander geworfen und zu einem modernen Metal-Album zusammengegossen. Hier geht es nicht um Kommerz, sondern um puren Bock auf Metal.

Drummer Mathijs Tieken macht deutlich: „Die Leute hören keinen Metal, um glänzenden Pop-Mist zu bekommen, sie hören es, weil sie genau davon die Schnauze voll haben und etwas anderes wollen. Also haben wir alles bis auf den Kern reduziert und diesen Kern intensiv bearbeitet.“The Charm The Fury - The Sick, Dumb & Happy - Artwork

Frontfrau Caroline Westendorp ist hierfür das beste Beispiel. Sie growlt, wie es sich für eine moderne Rockröhre gehört, versteht es aber auch perfekt gezielt an passender Stelle ihre tolle Klargesang-Stimme zu präsentieren. Während sie in „The Hell In Me“ wutgeladen alles in Grund und Boden growlt, zaubert sie im balladesken „Silent War“ per Klargesang eine unglaublich gefühlvolle Atmosphäre.

An manchen Stellen bewegen sich THE CHARM THE FURY zwar leicht an der Schwelle zum female-fronted Pop-Metal, sie bekommen aber immer wieder krachend und mit geballter Metalwucht die Kurve (z.B. Refrain bei „Blood and Salt“).

Musikalisch bewegen sich THE CHARM THE FURY auf „The SICK, DUMB and HAPPY“ auf verschiedensten Terrains. „Down the Ropes“ ist ein energiegeladener Opener, der jeden Metalhead auf der Stelle mitreißt. Bei „Echoes“ wird Pantera-mäßig daher gestampft und im Refrain per Klargesang der Mainstream abgeholt. Bei „Weaponized“ findet man sich dann eher im Nu Metal-Bereich wieder und besonders in dieser Nummer kommt die sozialkritische Thematik des Albums besonders deutlich rüber. „No End In Sight“ geht dann in Richtung Metalcore. „Blood And Salt“ zeigt Slipknot-Anleihen, wobei anfangs Klargesang, nachher Growls als Ausdrucksmittel gezielt eingesetzt werden. („Corner Office Maniacs“ ist nur Zwischengedröhne.) „The Future Need Us Not“ ist Nu Metal-lastig, wobei die Gitarren etwas an Machine Head angelehnt sind. „Silent War“ beginnt mit Akustik-Gitarren um sich dann im Stile einer Powerballade deutlich zu steigern. Das wutgeladene „The Hell In Me“ ist energisch und kraftvoll. „Songs Of Obscenity“ könnte man als Uptempo-Nummer mit Slipknot-Einflüssen mit poppigem Mainstream-Refrain bezeichnen. Zum Abschluss gibt es dann noch eine amtliche Metal-Kachel mit „Break And Dominate“, bei der beinhart die Gitarren thrash/powermetal-lastig geschreddert werden.

Besonders gelungen ist die sehr sozialkritische Thematik des Albums. THE CHARM THE FURY wollen wachrütteln und gehen schonungslos und auf eine ehrliche Art und Weise an die negativen Seiten und die selbstzerstörerischen Tendenzen der heutigen Gesellschaft.

Sängerin Caroline Westendorp bringt dieses deutlich zur Sprache, „Es dreht sich auch um die Medien und wie sie uns mit dem großen Löffel die Welt des Glamours und der Celebrities in den Rachen schieben, damit wir nicht in die reale Welt hinausblicken und uns mit der Korruption von Banken oder dem Krieg in Syrien beschäftigen. Wir sind nur an uns selbst interessiert und wir sind wirklich dumme Menschen geworden „, sagt sie. „All das ist Selbstzerstörung von unserem Geist und Körper und natürlich auch von der kompletten Welt, in der wir leben.“

Insgesamt ist „The Sick, Dumb and Happy“ eine unglaublich gelungene Symbiose verschiedener Metal-Stile hin zu einem Brett modernen Metals. Der Sound ist gut und die Songs durch die Bank abwechslungsreich und interessant. Eine absolute Metalwucht und absolut empfehlenswert.

Anspieltipp: Break And Dominate, No End In Sight, Down On The Ropes, (Silent War)

Review: Michael Glaeser

Hörprobe auf YouTube von „Down on the Rope“:

Tracks

  1. Down On The Ropes 3:23
  2. Echoes 4:39
  3. Weaponized 3:54
  4. No End In Sight 3:55
  5. Blood And Salt 5:11
  6. Corner Office Maniacs 0:54
  7. The Future Need Us Not 3:29
  8. Silent War 4:11
  9. The Hell In Me 3:59
  10. Songs Of Obscenity 4:12
  11. Break And Dominate 4:18

Line up:

Caroline Westendorp – Vocals
Rolf Perdok – Guitars
Lucas Arnoldussen – Bass
Mathijs Tieken – Drums
Martijn Slegtenhorst – Guitars

Weitere Releases findet Ihr unter dem Menüpunkt “Releases” auf Metalogy.de, dem etwas anderen Metal Magazin.

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