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SUICIDE SILENCE mit neuem Album „Suicide Silence SUICIDE SILENCE mit neuem Album „Suicide Silence
Mit ihrer selbstbetitelten neuen Scheibe machen die Metaller SUICIDE SILENCE einen mutigen Schritt nach vorne. Weg von ihren Deathcore Wurzeln hin in Richtung Nu... SUICIDE SILENCE mit neuem Album „Suicide Silence

Mit ihrer selbstbetitelten neuen Scheibe machen die Metaller SUICIDE SILENCE einen mutigen Schritt nach vorne. Weg von ihren Deathcore Wurzeln hin in Richtung Nu Metal mit Klargesang.

Nach dem Tod ihres Sängers Mitch Luker an Halloween 2012 entschieden sich Suicide Silence weiter zu machen und holten 2013 Hernan „Eddie“ Hermida als neuen Sänger an Bord. Während der Vorgänger „You can´t stop me“ noch aus Deathcore-Standards zusammengezimmert wurde, orientieren sich SUICIDE SILENCE mit ihrem Neuling nun neu und damit stark in Richtung Nu Metal.

Alteingesessene SUICIDE SILENCE-Fans werden sicherlich beim ersten Hören in Schockstarre verfallen, da mit dem neuen selbstbetitelten Silberling die reichlich ausgetrampelten Deathcore-Pfade verlassen wurden. Wenn auch nicht vollends. Mit einem halben Fuß wird hier und da noch das Gaspedal durchgetreten, wie bei „Hold Me Up, Hold Me Down“ und „Don´t be careful you might hurt yourself“. Daneben huldigen SUICIDE SILENCE aber weitgehend ihren Einflüssen. So finden sich viele Anleihen von den DEFTONES (“Dying In A Red Room”, “The Zero”) und von KORN (“Silence”, “Hold Me Up, Hold Me Down”). Andere Songs, wie  Songs wie „Listen“ und „Silence“ dagegen sind experimentell aufgebaut, wirken dabei aber etwas orientierungssuchend und inhomogen. Beide zeigen sehr gute Ansätze, zünden aber nicht das gewünschte Feuerwerk, sondern bleiben in ihrer Desorientierung stecken. Dieses Schicksal teilt auch „Conformity“, eine Art Powerballade.

Suicide Silence - New Album - Artwork

Suicide Silence – New Album

Die neubeschrittenen Wege zeigen sich auf „Suicide Silence“ besonders in Form des sehr ausgeprägten Klargesangs von Eddie Hermida, wobei die typischen Deathcore-Growls und Screams aber nicht vollends verdrängt wurden, sondern zu etwa gleichen Teilen präsent sind. In einer stark emotionalen Ausführung werden diese Stile (sogar mit einer Prise Grindcore-Growls) munter gemischt und den Songs damit Leben eingehaucht. So fällt der Gesang emotional, energiegeladen und vor allem authentisch aus, wenn auch nicht immer ganz perfekt. Leider ging beim Opener „Doris“ das Experiment etwas in die Hose, da Justin Timberlake-ähnliche Parts von der Internetgemeinschaft bereits mit jeder Menge Dislikes quittiert wurden.

An der Instrumentenfront arbeiten SUICIDE SILENCE zwischen dem vollen Brett und progressiv angehauchten Vertracktheiten. SUICIDE SILENCE geben sich aber auch auf stilistischem Neuland keine Blöße und geben ihr Können zum Besten – und das absolut kompromisslos. Dem Ganzen verpasste Altmeister Ross Robinson einen recht rohen Sound, der die Songs in ihrer Spielweise und der davon getragenen Energie und Emotionalität glaubwürdig erscheinen lässt. Hier zeigt sich neben dem Klargesang ein weiterer Bruch mit der SUICIDE SILENCE – Historie.

Insgesamt ist „Suicide Silence“ ein Wagnis, weil eine Stiländerung nicht immer zum Guten bzw. etwas Eigenständigem führen muss. Leider ist das Werk zwar ordentlich aber musikalisch nicht ganz schlüssig und von zu vielen Einflüssen geprägt. SUICIDE SILENCE scheinen sich mit dem neuen Silberling etwas verrannt zu haben, obwohl dieser genügend Lichtblicke und durchaus viel Hoffnung auf Zukünftiges bietet. Und mit ziemlicher Sicherheit gibt es genügend Metalheads, die dieses Werk für sich gewinnen wird – weil es authentisch und ehrlich rüberkommt.

Text: Michael Glaeser

Anspieltipp: Hold Me Up, Hold Me Down

Hörprobe auf YouTube

Tracks

  1. Doris 4:27
  2. Silence 4:40
  3. Listen 5:32
  4. Dying In A Red Room 4:45
  5. Hold Me Up Hold Me Down 5:18
  6. Run 4:25
  7. The Zero 4:53
  8. Conformity 5:53
  9. Don’t Be Careful You Might Hurt Yourself 4:20

Line up:

Eddie Hermida | vocals

Chris Garza | guitars

Mark Heylmun | guitars

Dan Kenny | bass

Alex Lopez | drums

Weitere Releases findet Ihr unter dem Menüpunkt “Releases” auf Metalogy.de, dem etwas anderen Metal Magazin.

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