Sealand Airlines aus der, leider durch Krisen und politische Wirren stark in Anspruch genommenen, Ukraine. Ich denke die vier Musiker stören sich nicht an den alltäglichen Problemen, sondern versinken in ihrer Prog-Rock Traumwelt. Den diese wird im gleichnamigen Debüt-Album ganz intensiv realisiert.
Beim ersten Mal Anhören dachte ich an eine Art musikalischen LSD-Trip und das soll nicht negativ gemeint sein. Die schwere, sphärische Kost, wie der Opener „Garrison“, „Railway Man“ oder „Salia Ana“, beinhalten Abwechslung ohne Ende. Stets präsente Orgel/Keys -Einsätze wechseln sich mit ausgefeilten Gitarren- und Gesangsparts ab. Wie es sich für eine richtige Prog-Combo gehört, gilt auch hier: „Alles ist erlaubt!“ und „Was scheren uns 08/15 Songstrukturen?“
Erinnerungen an Frühwerke der Bands Yes, Rush- ja auch an vertracktere Deep Purple Stücke werden hier wach und können als vorsichtige Einstufung dienen, ohne eine Schublade aufmachen zu wollen. Ob Sealand Airlines nun den nächsten Verkaufs-Rekord brechen, bezweifle ich, aber wenn man das möchte, macht man eh andere Musik.
Wer sich einmal aus dem Corona-Alltag losreißen und auf andere Gedanken kommen möchte, dem sei eine Reise mit dieser Fluggesellschaft empfohlen.
Fazit: Rockfans, die auf kreative und innovative Sounds, nicht von der Stange, stehen, sind bei den Sealand Airlines bestens ausgehoben.
Tracklist:
- Garrison
- Sailing Girl
- Railway Man
- The Danger
- We Have What We Have
- Revenge
- Salia Ana
- The Mountain
Besetzung:
- Bass – Artem Bemba
- Gesang – Andrii Davydenko, Artem Bemba
- Gitarre – Mykhailo Kanafotskyi
- Keys – Andrii Davydenko
- Schlagzeug – Iurii Khomik
- Sonstige – Artem Bemba (Flöte)