Metalogy.de - Das Magazin für Metalheadz
Rock-Review: MICHAEL SCHENKER FEST – Revelation Rock-Review: MICHAEL SCHENKER FEST – Revelation
20. September 2019 ist es wieder mal soweit. Rocklegende Michael Schenker veröffentlicht ein neues Album. "Revelation" bedeutet Enthüllung und bezieht sich auf Michaels musikalisches... Rock-Review: MICHAEL SCHENKER FEST – Revelation

20. September 2019 ist es wieder mal soweit. Rocklegende Michael Schenker veröffentlicht ein neues Album. „Revelation“ bedeutet Enthüllung und bezieht sich auf Michaels musikalisches Leben.

 Mit MICHAEL SCHENKER FEST, ist ein ambitioniertes und unkonventionelles Projekt mit Gastsängern mit denen Michael schon seit 1979 gearbeitet hat. Darunter Gary Barden, Graham Bonnet, Robin McAuley und Doogie White. Es basiert auf dem Drang, neue Musik zu machen, die auf derselben Ethik fußt, die Schenkers ganze Karriere prägte. Bereits seit er 1970 im Alter von 15 Jahren sein erstes Album „Lonesome Crow“ mit den SCORPIONS aufnahm.

Auffällig ist zunächst das Cover, auf dem Michael auf eine Flying gekreuzigt wurde. Dazu Schenker zu Nuclear Blast: “Es gibt eine tiefere Bedeutung hinter dem Titel und Cover des neuen MICHAEL SCHENKER FEST Albums“, sagt Michael Schenker und fährt fort: “Es stellt mein musikalisches Leben auf einen Blick dar, mit so vielem, das noch enthüllt werden wird. Daher habe ich das Album „Revelation“ (=Enthüllung) genannt. Ein reiner Ausdruck meiner Selbst. Meine Musik und besonders das Spielen meiner Lead-Gitarre waren immer davon abhängig, wie ich mich gefühlt habe. So habe ich es mit UFO gemacht, mit den SCORPIONS, mit MSG, einfach mit allem was ich gemacht habe. Es müssen hinter jeder Note eine Bedeutung und tiefe Emotionen stecken. Das ist die Schönheit reiner Musik und genau das bedeuten meine Alben für mich, genauso wie „Revelation“ – es kommt alles von Drang, mich selbst auszudrücken.

Für Schenker steckt im Albumcover und Titel ein starker Symbolismus, aber auch in seiner Label-Heimat bei Nuclear Blast. “Ich habe Deutschland verlassen als ich 17 Jahre alt war” sagt er “da Deutschland in der Entwicklung der Rockmusik weiter hinten lag – als England und Amerika – und niemand Verständnis dafür hatte, was ich tat. Die Ironie dabei ist, dass ich einmal im Kreis gelaufen und bei einem deutschen Label gelandet bin. Und es ist ein Label, das sich der Rockmusik verschrieben hat.”

In seiner langen Karriere hat Michael Schenker nach seinen eigenen Regeln gelebt. Er erklärt: “Ich habe zwei Tattoos auf meinem Rücken. Auf einem steht: ‘Born to overcome.’ Auf den anderen steht: ‘Born to be free.’” Diese Vorsätze, so Schenker, stehen auch im Herzen von “Revelation”, geschaffen aus Tragik und treu zu seiner Art des reinen Ausdrucks seiner Selbst. “Ich verstehe mich heute selbst besser und warum mein Leben so gelaufen ist, wie es ist“ meint er. “Als ich als Kind angefangen habe, hatte ich Spaß daran, Gitarre zu spielen. Nicht um irgendetwas zu erzielen, oder mich mit irgendjemandem zu messen. Ich wollte immer lieber Zufriedenheit als berühmt zu sein. Für mich ging es darum, ich selbst zu sein. Es ging um die reine Freude daran, Gitarre zu spielen. Und nach all der Zeit ist das immer noch so.”

Der Entstehungsprozess von „Revelation“ war mit vielen Emotionen verbunden. Am 19. Januar 2019, nur einen Monat bevor er seine Schlagzeug-Parts aufnehmen sollte, starb Ted McKenna im Alter von 68. McKenna hatte zum ersten mal 1982 für Schenker gespielt, auf dem MICHAEL SCHENKER GROUP Album „Assault Attack“. Dazu Michael: “Ted war schon immer ein großartiger Drummer” sagt Schenker. “Und er blieb immer derselbe bescheidene Mensch, den ich erstmals in den 80ern kennengelernt habe. Als Ted starb, war er sehr schwer, damit klarzukommen. Aber tief im Inneren wusste ich, dass er gesagt hätte: ‘Keep on rocking, Michael.’ Das war der einzige Weg, weiterzumachen.

Nach diesem Trauerfall wurde “Revelation” von zwei verschiedenen Schlagzeugern eingespielt, beides alte Freunde von Schenker. Simon Phillips (Jeff Beck, Mike Oldfield, THE WHO und TOTO ) und Bodo Schopf,( McAuley Schenker Group)

„Resurrection“ ist ein Album voller brandneuem Songmaterial. Um die Musik für „Revelation“ zu schreiben hatte sich Schenker völlig von der Außenwelt abgekapselt. “Ich mache das immer gleich. Als ich ein Teenager war, habe ich meinen Plattenspieler abgeschafft, sodass ich niemals etwas kopieren würde. Ich wusste irgendwie, dass der einzige Weg, etwas zu erschaffen, wäre, wenn es von mir selbst kommt und das Ergebnis davon war ein einzigartiger Stil. Und so bewahre ich diese reine Kreativität. Ich übe nicht. Ich nenne es: Spiele und entdecke. Es ist wie eine Schatzsuche. Man sucht nach Gold und könnte jeden Moment etwas finden. Und die Leadgitarre steht immer im Fokus – sie stellt sicher, dass jede Note eine Bedeutung hat,”so Schenker.

Wenn das Song-Gerüst stand, machte sich Co-Produzent Michael Voss an Gesang, Texte und Melodien, bevor jeder Sänger seine eigenen Ideen mit dazu brachte. “Ich bin der Architekt des Albums. Ich habe die Blaupause. Ich weiß, was ich will. Aber jeder bringt noch etwas ein, das sonst kein anderer bringen könnte. Auf dem Album „Resurrection“ hat Michael Voss für Graham Bonnet geschrieben, aber diesmal meinte Graham: ‘Ich will meine eigenen Melodien und Lyrics schreiben!’ – und ich bin sehr froh, dass er das getan hat. Seine Songs sind so majestätisch,  zeigt sich Schenker begeistert.

Wir hatten das „Resurrection“- Album als Vorlage, aber diesmal wollte ich mehr Songs mit allen Sängern zusammen und ich hatte auch ein lange Gästeliste, von Leuten, die ich auf dem Album haben wollte.“

„Revelation” wurde in Studios in Deutschland und Kalifornien aufgenommen und von Schenker und Voss produziert. “Doogie und Gary waren bei uns in Deutschland” meint Schenker “und in Los Angeles hatten wir Robin, Graham und Simon Phillips mit im Studio. So kann man es machen, wenn man muss und die Leute einfach überall auf der Welt verstreut leben, aber mal ehrlich, es war eigentlich kaum anders als damals, als ich mit UFO „Obsession“ aufgenommen habe, mit dem Produzenten in einem mobilen Studio und dem Schlagzeuger in einer Lagerhalle und einem Bildschirm als Kommunikationsmittel. Das wichtigste dabei ist, den Charakter der Musiker und Sänger festzuhalten, ihren Groove und ihre Persönlichkeit. Die Chemie aller Musiker zusammen macht es aus. All die Energie, die ich in die vergangenen Line-Ups gesteckt habe ist jetzt in nur einer Band vereint und in deren Mitte gesammelt und das macht das gesamte Album wirklich stark.”

Eingeleitet wird das Album vom erste nSong  “Rock Steady” . Das Lied ist eine Hymne, die von diesen vier großen Stimmen getragen wird. Den Abschluss bildet der finale Song “Ascension”, einem urtypischen Schenker Instrumental im Stil seines 1980ers “Into The Arena”.

Fazit: Energie und Emotionen sind Wörter, die Michael Schenker immer gerne benutzt und diese Qualitäten sind deutlich in „Revelation” spürbar.  Ganz ehrlich was kann schon groß schief laufen, bei so einem Line-Up? Also Fans des guten alten Rocks und Hardrocks, reinhören lohnt sich.

Tracklist:

1. Rock Steady 4:25

2. Under A Blood Red Sky 3:54

3. Silent Again 4:11

4. Sleeping With The Light On 4:02

5. The Beast In The Shadows 5:02

6. Behind The Smile 4:31

7. Crazy Daze 3:53

8. Lead You Astray 3:31

9. We Are The Voice 3:23

10. Headed For The Sun 3:21

11. Old Man 5:00

12. Still In The Fight 3:58

13. Ascension 3:19

Line-Up: 

Michael Schenker | Gitarre, Gesang

Gary Barden | Gesang

Graham Bonnet | Gesang

Robin McAuley | Gesang

Doogie White | Gesang

Steve Mann | Gitarre, Keyboard

Chris Glen |Bass

Bodo Schopf | Schlagzeug

 

MICHAEL SCHENKER FEST online:

 

www.michaelschenkerfest.com

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de