Review: WOLFPACK – LOATHE
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 18. September 2018 Reviews
WOLFPACK lassen mit ihrem zweiten Studioalbum „Loathe“ eine fette Hardcore/Beatdown/Metal-Dampframme los. Kompromisslos, brutal, ideenreich gibt es von den Franzosen voll was auf die 12. Genreübergreifend ballern WOLFPACK munter los und nehmen keine Gefangenen. Grenzensprengend, abwechslungsreich und brachial wird mit „Loathe“ von WOLFPACK der Totalabriss serviert.
WOLFPACK sind ein Aushängeschild der französischen Hardcore/Metal-Szene und haben sich 2012 aus verschiedenen Pariser Hardcore und Metalbands fusioniert. Nach ihrem 2016er Debütalbum „None Above / None Equal“ hat der Fünfer im März dieses Jahres ihre zweite Scheibe „Loathe“ in den Hardcore/Metalorbit geschossen. Hierauf fusionieren WOLFPACK brachial und kompromisslos Hardcore mit brutalem Metal und orientieren sich dabei an Größen wie Machine Head, Biohazard oder Slipknot. Ihren Sound haben WOLFPACK dabei weiterentwickelt und gehen (zumindest ein bisschen) gradliniger vor. Die typischen Beatdown/Hardcore-Elemente, wie Breakdowns und den tiefen, schweren Gitarren der Marke Slipknot weiterhin gekonnt serviert. Zudem wird gerne mit Tempowechseln gespielt. Aber auch die Metalfraktion wird mit der schnellen Gangart mit heftigen Blastbeats oder Doublebasses und mächtigen Riffs vortrefflich bedient. Als vereinendes Element wirken die brachialen Shouts von Sänger Hadrien. Eingestreut werden zudem ein paar Post-Hardcore-Anleihen.
Von den zehn Songs auf „Loathe“ fällt vor allem „Hover Above Me“ mit Klargesang und einer klareren Melodieführung auf. Beides findet man in dem Song in einem Metalpart am Anfang und am Ende, wobei zwischendrin als songinterne Opposition ein brachialer Hardcorepart eingeschoben wurde. Daneben hebt sich noch das Instrumentalstück „Interlude“ hervor und zum Abschluss gefällt „Loathe“, das mit ruhigen Akustikgitarren und tollen Melodien glänzt. Irgendwie wirken aber gerade diese drei Songs ein kleines bisschen als Fremdkörper, weil sie sich in den typischen WOLFPACK-Sound von „Loathe“ nicht ganz einordnen lassen. Von den anderen Songs lehnen sich „Vipers Choirs“ oder „Doomed“ eher soundtechnisch am Metal an, wohingegen die anderen Songs der volle Hardcore/Beatdown-Abriss sind.
Fazit: Insgesamt ist „Loathe“ zwar eine ideenreiche und gekonnt geballerte Scheibe, ein bisschen mehr Hang zu Melodien hätte den Songs aber durchaus gut getan. Durch die eher kurzgehaltenen Songlängen kommt die Energie der Songs aber gut zur Geltung und hält die Tempowechsel auf einem gesunden Mittelmaß. Der irgendwie eigene WOLFPACK-Sound (Beatdown/Hardcore/Metal-Fusion) glänzt auf „Loathe“, da er technisch sauber und einwandfrei zusammen gezimmert wurde. (nur der Klang der blechernen Snare-Drum nervt zwischendurch etwas). Live sollten die Songs sowieso Bretter sein und den Moshpit bestens in Wallungen versetzen.
Anspieltipp: Les Fleur Du Mal, Pessimist, Hover Above Me
Review: Michael Glaeser
Tracks
- Intro/Cursed
02. Oblomov
03. Les Fleurs du Mal
04. Hover Above Me (Feat. Hangman’s chair official)
05. Delusion
06. Viper Choirs
07. Interlude
08. Pessimist
09. Doomed
10. Loathe
Line up:
Hadrien Besson – Vocal
Kevin – Bass
Nicolas – Drums
Al – Guitar
JP – Guitar
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